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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Studie enthüllt Zusammenhang zwischen Fettzelltransformation und Adipositas

Europäischen Forschern am Technischen Forschungszentrum VTT in Finnland zufolge fördere die Anpassung von Fettzellmembranen an eine Adipositaserkrankung frühzeitige Entzündungsprozesse im Körper. Veröffentlichte wurde die Studie, die zum Teil durch die EU-finanzierten Projekte...

Europäischen Forschern am Technischen Forschungszentrum VTT in Finnland zufolge fördere die Anpassung von Fettzellmembranen an eine Adipositaserkrankung frühzeitige Entzündungsprozesse im Körper. Veröffentlichte wurde die Studie, die zum Teil durch die EU-finanzierten Projekte ETHERPATHS und HEPADIP gefördert wurde, im Fachblatt PLoS Biology. ETHERPATHS (Characterisation and modelling of dietary effects mediated by gut microbiota on lipid metabolism) wurde mit fast 6 Mio. EUR unter der Thematik "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" (KBBE) des Siebten Rahmenprogramms (RP7), HEPADIP (Hepatic and adipose tissue and functions in the metabolic syndrome) hingegen mit mehr als 11,6 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert. Ein hoher Anteil der erwachsenen Bevölkerung leidet unter Adipositas, die meistens mit dem metabolischen Syndrom einhergeht, das sich in erhöhten Cholesterin- und Blutdruckwerten manifestiert. Den Forschern zufolge wird Adipositas von einem Überschuss an Körperfett gekennzeichnet, das zum Großteil in Fettgewebszellen gespeichert wird. Kann nach Ausdehnung dieses Fettgewebes das Fett nicht mehr ordnungsgemäß gespeichert werden, setzt es sich stattdessen in Organen wie Leber und Muskeln an, was dann letztendlich zum metabolischen Syndrom führt. Für ihre Studie suchten die Forscher aus Dänemark, Finnland, Polen und dem Vereinigten Königreich nach Faktoren, die die Speicherfähigkeit des Fettgewebes stören, wenn es sich nicht weiter ausdehnen kann. Der Ansatz bestand darin, die Rolle von Lipiden in Fettgewebsbiopsien von eineiigen (monozygoten) Zwillingen zu untersuchen. Wie das Team vermerkt, war bei jedem der untersuchten Paare einer der Zwillinge schlank und der andere adipös, allerdings nicht krankhaft adipös. Berücksichtigt wurden in der Studie die Faktoren Erziehung und Erbanlagen, da diese bei eineiigen Zwillingen gleich sind, nicht berücksichtigt wurden hingegen Ernährung im Erwachsenenalter und Lebensweise. Wie die Forscher entdeckten, wies der jeweils adipöse Zwilling niedrigere Konzentrationen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf als sein schlanker Gegenpart. Die Art der Lipide im Körper ist abhängig von der Zusammensetzung der Nahrungsfette, die ein Mensch zu sich nimmt. Wider Erwarten stellte sich heraus, dass im Fettgewebe adipöser Zwillinge höhere Konzentrationen spezifischer Lipide zu finden waren, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthielten. "In Computersimulationen stellten wir dar, dass die Lipidzusammensetzung der Membran bei schlanken und adipösen Zwillingen zwar unterschiedlich ist, jedoch die gleichen physikalischen Eigenschaften aufweist", heißt es im Forschungsbericht. "Wir gehen davon aus, dass hier Allostase stattfindet, d.h. eine langfristige Anpassung des Organismus an chronische Belastungen. Veränderungen in der Zusammensetzung der Lipidmembran bei Adipositas dienen also dazu, die physikalischen Eigenschaften der Membran zu erhalten. Ein solcher Schutz hat allerdings seinen Preis: so demonstrierten wir, dass das Umschalten auf "adipöse" Lipidzusammensetzung mit höheren Entzündungswerten in adipösem Gewebe einhergeht." Der veränderte Lipidgehalt bei adipösen Menschen könnte demnach eine Anpassung sein, um bei der Ausdehnung von Fettgewebe weiterhin die Membranfunktion zu gewährleisten, fassen die Forscher zusammen. Diese Anpassungsfähigkeit geht jedoch verloren, sobald die Person eine krankhafte Adipositas entwickelt. In statistischen Netzwerkanalysen wurden regulatorische Mechanismen als Ursache für diese Veränderungen identifiziert. Wie sich herausstellte, könnte das Gen Elovl6, das für die Fettsäure-Elongase kodiert, zur Umwandlung von Fettsäuren in adipösen Patienten beitragen. Versuche an einer adipösen Zelllinie ergaben, dass durch Unterdrückung der Expression von Elovl6 die Zellen die Fähigkeit zur Anpassung der Lipidzusammensetzung, wie sie bei den adipösen Zwillingen stattfand, verloren. Obwohl die Ergebnisse der Untersuchungen erst noch in weiteren Studien validiert werden müssen, könnten sie Forscher in ihrem Bemühen unterstützen, neue Therapien für Adipositas zu finden.Weitere Informationen unter: Technisches Forschungszentrum VTT: http://www.vtt.fi/?lang=en(öffnet in neuem Fenster) PLoS Biology: http://www.plosbiology.org/home.action(öffnet in neuem Fenster) ETHERPATHS: http://www.etherpaths.org(öffnet in neuem Fenster) HEPADIP: http://www.hepadip.org(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Dänemark, Finnland, Polen, Vereinigtes Königreich

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