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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Wie Krill zur Düngung des Südlichen Ozeans mit Eisen beiträgt

Große und kleine Meerestiere machen sich jedes Jahr auf den Weg in den südlichen Ozean, um sich an den Unmengen von Krill zu laben, Shrimps-ähnliche Wesen, die in der Nahrungskette der Antarktis eine entscheidende Rolle spielen. Krill ist jedoch nicht nur eine wichtige Nahrung...

Große und kleine Meerestiere machen sich jedes Jahr auf den Weg in den südlichen Ozean, um sich an den Unmengen von Krill zu laben, Shrimps-ähnliche Wesen, die in der Nahrungskette der Antarktis eine entscheidende Rolle spielen. Krill ist jedoch nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Pinguine, Fische, Seehunde und Wale, sondern wird auch von Fischern zum menschlichen Verzehr gefangen. Neue internationale Forschungen zeigen nun, dass Krill die Düngung des Meeres mit Eisen beeinflussen könnte. Dies könnte das Wachstum von Phytoplankton fördern, mikroskopisch kleinen, pflanzenähnlichen Organismen. Die in der Fachzeitschrift Limnology and Oceanography veröffentlichten Erkenntnisse zeigen, dass dieser Prozess die Fähigkeit des Meeres, Kohlendioxid natürlich zu speichern, verbessert. Forscher unter der Leitung des Instituts British Antarctic Survey im Vereinigten Königreich entdeckten, dass sich der an der Wasseroberfläche lebende Antarktische Krill (Euphausia superba) von eisenhaltigen Fragmenten verfaulender Organismen, die sich auf dem Meeresgrund befinden, ernährt und dann den eisenhaltigen Inhalt seines Magens in das Wasser ausscheidet, wenn er zurück an die Oberfläche schwimmt. "Diese Entdeckung ist für uns sehr aufregend, da in den Lehrbüchern steht, dass Krill hauptsächlich in Oberflächengewässern lebt", erklärt die leitende Autorin Dr. Katrin Schmidt von British Antarctic Survey. "Wir wussten, dass die Tiere dann und wann zum Meeresboden absteigen, dachten aber, dass dies nur Ausnahmefälle wären. Nun sind wir von der Häufigkeit diese Aufenthalte am Meeresgrund überrascht - bis zu 20% der Population befinden sich gleichzeitig gerade entweder auf dem Weg vom Grund nach oben oder umgekehrt." Die Mageninhalte von mehr als 1.000 Krillexemplaren, die in 10 Forschungsexpeditionen in der Antarktis gesammelt wurden, wurden sorgfältig ausgewertet. Nach Aussage des Teams waren die Mägen des Krills, der in der Nähe der Oberfläche eingesammelt worden war, voll von eisenhaltigem Material vom Meeresboden. Die Forscher verwendeten für ihre Auswertung auch akustische Daten, Netzproben und Bilder des Krills auf dem Meeresboden. Daraus ergab sich, dass sich diese Tiere sehr häufig zur Nahrungsaufnahme auf den Weg zum Meeresgrund machen. Diese Entdeckung könnte sich auf das Management der kommerziellen Krillfischerei auswirken und neue Erkenntnisse über den natürlichen Kohlendioxidkreislauf im Südlichen Ozean liefern. Die Forscher erklären, dass schon kleinste Erhöhungen des Eisengehalts zu einem erheblich vermehrten Pflanzenwachstum und zur Reduktion des atmosphärischen Kohlendioxids im Meer führen. Antarktischer Krill kann eine Länge von bis zu sechs Zentimetern erreichen und hat eine Lebenserwartung von fünf bis sechs Jahren. Nach Aussage von Experten befindet sich die Krillfischerei in der Antarktis im Wachstum und wird von der Kommission für die Erhaltung des arktisch-marinen Lebensraums (CCAMLR) verwaltet. Um zu gewährleisten, dass die Ausweitung der Fischerei vorsichtig von statten geht, muss die CCAMLR die Rolle des Krill im weiteren Nahrungsnetz erforschen. Laut aktueller Schätzungen gibt es im Südlichen Ozean zwischen 100 und 500 Millionen Tonnen Krill. Diese Zahl ist ähnlich dem Gewicht der menschlichen Bevölkerung, so die Forscher. "Die nächsten Schritte sind nun, genau zu untersuchen, wie das Eisen in das Wasser gelangt", erklärt Dr. Schmidt. Wissenschaftler der Universität Southampton im Vereinigten Königreich, der Universität Oslo in Norwegen und der australischen Antarktisbehörde Australian Antarctic Division trugen zu dieser Studie bei.Für weitere Informationen: British Antarctic Survey http://www.antarctica.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) Limnology and Oceanography http://www.aslo.org/lo/(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Australien, Norwegen, Vereinigtes Königreich

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