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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Rückgang der Malaria-Mücken gibt Rätsel auf

Wissenschaftler in Dänemark und Tansania haben festgestellt, dass die Mücke, die den Malaria-Parasiten überträgt, in verschiedenen Dörfern kaum noch vorkommt. Die große Frage ist, warum. Die Experten wundern sich: Es gibt keine systematische Moskito-Bekämpfung, wie kommt es al...

Wissenschaftler in Dänemark und Tansania haben festgestellt, dass die Mücke, die den Malaria-Parasiten überträgt, in verschiedenen Dörfern kaum noch vorkommt. Die große Frage ist, warum. Die Experten wundern sich: Es gibt keine systematische Moskito-Bekämpfung, wie kommt es also, dass 99% dieser Mücken verschwunden ist? Obwohl es einige Theorien dazu gibt, kann aufgrund mangelnder Daten nicht belegt werden, ob Malaria ausgerottet ist oder ob sie lediglich schlummert, bis die nächste Welle eintrifft. Die Studie, die in der Fachzeitschrift Malaria Journal präsentiert wurde, wurde zum Teil von der EU finanziert. "Viele unserer Kollegen aus der Malariaforschung glauben, dass der Rückgang in Ländern wie Tansania, Eritrea, Ruanda, Kenia und Sambia ein Hinweis auf das Funktionieren aller Bekämpfungsprogamme ist, insbesondere die Verwendung von Moskitonetzen", erklärt der Leitautor Professor Dan Meyrowitsch vom Fachbereich für gesundheitsdienstliche Forschung (Department of Health Services Research) an der Universität Kopenhagen in Dänemark. "Das ist aber nicht alles. Seit mehr als 10 Jahren sammeln und zählen wir die Moskitos in tansanischen Dörfern. Die Zahl in unseren Fallen sank von 5.300 im Jahr 2004 auf nur 14 im Jahr 2009, und diese stammten aus Dörfern ohne Moskitonetze." Professor Meyrowitsch nimmt an, dass der 99%-Rückgang der Malaria-Mücken-Population in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre mit dem Rückgang der Niederschläge verbunden ist, und fügt hinzu, dass dies vielleicht durch globale Klimaveränderungen ausgelöst wurde. "Von 2003 bis 2009 war die Niederschlagsmenge zwar stabiler, aber das Niederschlagsmuster war chaotischer und der Regen fiel außerhalb der Regenzeit", sagt er. "Und dies kann den natürlichen Kreislauf der Moskitoentwicklung gestört haben. Natürlich ist es toll, dass die Zahl der Malaria-Todesfälle bei Kindern in den letzten fünf oder sechs Jahren gefallen ist, aber wir müssen auch den Grund wissen! " Da Moskitonetze nicht in Frage kommen, weist das Team darauf hin, dass festgestellt werden muss, ob die Mücken Krankheiten zum Opfer gefallen sind oder manche Gemeinden Pestizide eingesetzt haben, oder ob der Rückgang das Ergebnis neuer chaotischer Niederschlagsmuster ist. "Solange wir die Antwort nicht finden, sind wir nicht in der Lage, vorherzusagen, wann die Malaria-Mücken wiederkommen", sagt Professor Meyrowitsch, "und das könnte schnell zum Problem werden." Da einige Kinder und Erwachsene seit 2005 keiner Malaria ausgesetzt waren, haben sie ihre Immunität verloren oder konnten diese gegen den Parasiten nicht entwickeln. Das erneute Auftreten der Mücken könnte ein Hinweis auf verheerende Malaria-Epidemien mit vielen Toten sein, es sei denn, die Bevölkerung und die Gesundheitsämter sind vorbereitet, so das Team. Zu der Studie haben Wissenschaftler des Fachbereichs für internationale Gesundheit, Immunologie und Mikrobiologie, des Fachbereichs für Öffentliche Gesundheit und des Fachbereichs für Biologie der Tierkrankheiten an der Universität von Kopenhagen, sowie Forscher vom National Institute for Medical Research in Tansania beigetragen.Weitere Informationen finden Sie unter: Universität Kopenhagen: http://www.ku.dk/english/ Malaria Journal: http://www.malariajournal.com/

Länder

Dänemark, Tansania

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