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Wissenschaftler erkunden die Entstehung unseres Planeten

Mit dem Nachweis, wie Salzwasser und Gase aus der Atmosphäre in das Erdinnere gelangten, hat ein internationales Team von Wissenschaftlern die wissenschaftliche Debatte über die Prozesse hinter der Evolution des Planeten neu in Gang gesetzt. In ihrem Artikel in der Fachzeits...

Mit dem Nachweis, wie Salzwasser und Gase aus der Atmosphäre in das Erdinnere gelangten, hat ein internationales Team von Wissenschaftlern die wissenschaftliche Debatte über die Prozesse hinter der Evolution des Planeten neu in Gang gesetzt. In ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Nature Geoscience hat das Team aus Italien und Australien die uralte wissenschaftliche Debatte zur Frage neu eröffnet, wie die Erde sich von ihrem Urzustand, einem Ozean aus geschmolzenem Gestein, zu dem Planeten entwickeln konnte, den wir heute kennen,: bestehend aus einer festen Kruste beweglicher tektonischer Platten, Ozeanen und Atmosphäre. Leitautor der Studie Dr. Mark Kendrick von der Fakultät für Geowissenschaften an der Universität Melbourne erklärt, dass diese neue Studie die Theorie, dass die Erde sich durch Meteoriteneinschläge entwickelt habe, infrage stellt." Da die Zusammensetzung des im Erdmantel enthaltenen Neons dem in Meteoriten sehr ähnlich sei, wurde bisher angenommen, dass die meisten Gase auf der Erde von Meteoriten in einem späteren Meteoritenbombardement eingebracht worden waren, die auch die sichtbaren Krater auf dem Erdmond verursacht hätten. Dr. Mark Kendrick glaubt, dass die Studie "auf eine komplexere Geschichte hindeutet, in der Gase bereits in der Erde aufgelöst wurden, während sie während der Geburt des Sonnensystems immer noch von einer geschmolzenen Schicht bedeckt war." Das Team fand wichtige Hinweise auf die Prozesse, die für die Entstehung des Planeten und die anschließende Entwicklung der Ozeane und der Atmosphäre verantwortlich sind, in inerten Gasen im Erdinneren. Die Studie zeigt, dass sich atmosphärische Gase während eines Subduktionsprozesses, also wenn tektonische Platten zusammenstoßen und sich in Subduktionszonen unter Vulkane schieben, mit dem Mantel im Inneren des Planeten vermischt haben. "Diese Erkenntnis ist wichtig, weil bisher angenommen wurde, dass inerte Gase im Inneren der Erde aus der Zeit des Erdursprungs stammen und während der Bildung des Sonnensystems eingefangen wurden", erklärt Dr. Kendrick. Bisher wurde angenommen, dass Gase nicht mit den Platten in tektonischen Subduktionszonen gesunken sind, sondern bei der Eruption der darüber liegenden Vulkane entwichen. Diese neue Studie zeigt nun, dass diese Theorie nicht ganz stimmt und dass die aus dem Erdinneren freigesetzten Gase den Fingerabdruck aus der Zeit der Bildung des Sonnensystems nicht ganz genau beibehalten haben. Die Studie stützt sich auf Serpentinit-Gesteinsproben von Gebirgsketten in Italien und Spanien. Diese Gesteine wurden ursprünglich auf dem Meeresgrund gebildet und teilweise in das Erdinnere hinuntergezogen, bevor sie mit dem Zusammenstoß der europäischen und der afrikanischen Platte in ihre gegenwärtigen Positionen gehoben wurden. Serpentinit kann große Mengen von Meerwasser in seiner Kristallstruktur aufnehmen und durch Subduktion in große Tiefen in den Erdmantel hinein transportiert werden. Durch die Analyse der inerten Gase und Halogene, die in diesem Gestein eingeschlossen sind, konnte das Team zeigen, dass Gase nicht vollständig durch die Mineral-Transformationen, die auf Serpentinit während des Subduktionsprozesses wirken, entfernt werden. Durch seine Forschungen konnte das Team neue Einblicke in die Rolle dieser eingeschlossenen Gase bei der Entwicklung unseres Planeten gewinnen.Weitere Informationen finden Sie unter: University of Melbourne: http://www.unimelb.edu.au/

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Australien, Italien