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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Wissenschaftler entwickeln drahtlose Fahrradbremse

Europäer unterstützen Innovationen und treiben diese voran. Der jüngste Neuzugang auf diesen Trend ist eine drahtlose Fahrradbremse, die von Informatikern der Universität des Saarlandes in Deutschland entwickelt und deren Funktionsfähigkeit an einem "Cruiser Bike" demonstriert...

Europäer unterstützen Innovationen und treiben diese voran. Der jüngste Neuzugang auf diesen Trend ist eine drahtlose Fahrradbremse, die von Informatikern der Universität des Saarlandes in Deutschland entwickelt und deren Funktionsfähigkeit an einem "Cruiser Bike" demonstriert wurde. Das Team bewies die Zuverlässigkeit des Bremssystems mithilfe mathematischer Methoden, die in Steuersystemen für Flugzeuge oder in Chemiefabriken zum Einsatz kommen. Nach Ansicht der Wissenschaftler erreicht die Sicherheit dieses Systems knapp 100%. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Fahrrad, vergleicht das Team das Cruiser Bike mit einem Easy Rider Motorrad ohne Motorblock. Doch das Besondere an diesem neuesten System ist, dass weder ein Bremshebel vorhanden ist, mit dem die Vorderradbremse gesteuert wird, noch ein Bremskabel, das sich am Rahmen hinabschlängelt. Diese kabellose Fahrradbremse sei allerdings mehr als eine Spielerei, so die Forscher. "Drahtlose Netze funktionieren nie hundertprozentig, das ist technologisch bedingt", erklärt Professor Holger Hermanns von der Universität des Saarlandes, der zusammen mit seiner Gruppe die drahtlose Fahrradbremse entwickelte. Was die Wissenschaftler am meisten interessiert, ist die Entwicklung drahtloser Systeme, die wie eine typische Fahrradbremse immer funktionieren. "Konkrete Pläne existieren zum Beispiel für den künftigen Europäischen Zugverkehr", so Professor Hermanns. "Experimente mit Zügen und Flugzeugen sind viel zu aufwändig und gefährden bei Fehlfunktion sogar Menschen." So sollen von den Saar-Informatikern entwickelte mathematische Methoden das Zusammenspiel der Komponenten automatisch überprüfen. "Die drahtlose Fahrradbremse bietet uns die notwendige Spielwiese, um diese Methoden für den Einsatz in weitaus komplexeren Systemen zu optimieren", erklärt Professor Hermanns. Daher untersuchte die Forschergruppe den Brems-Prototypen mit Rechenverfahren, die sonst bei Steuersystemen von Flugzeugen oder chemischen Fabriken zum Einsatz kommen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Bremse zu 99,999999999997 Prozent zuverlässig sei "Das bedeutet, dass drei aus einer Billiarde Bremsversuchen fehlschlagen", so Professor Hermanns und fügt hinzu: "Das ist nicht perfekt, aber dennoch akzeptabel." Um zu bremsen, muss der Fahrradfahrer lediglich den rechten Gummigriff am Lenker fest umgreifen. Je stärker er greift, desto stärker bremst die Scheibenbremse im Vorderrad Mehrere elektronische Komponenten aktivieren das Bremssystem. Im schwarzen Gummigriff ist ein Drucksensor integriert, der ab einem bestimmten Druck einen kleinen Sender aktiviert. Dieser sitzt in einem blauen Kunststoffkästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel, das ebenfalls an der Lenkstange befestigt ist. Die Funksignale werden an einen Empfänger gesendet, der am Ende der Fahrradgabel befestigt ist. Der Empfänger gibt das Funksignal an einen Aktuator weiter, der dieses in eine mechanische Bewegung umsetzt, die letztendlich die Scheibenbremse greifen lässt. Am Fahrrad sind weitere Sender angebracht, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Sie senden wiederholt das gleiche Signal. Mit der aktuellen Ausstattung kann ein Cruiser Bike innerhalb von 250 Millisekunden bremsen, was bei einer Geschwindigkeit von 30 kmh einem Reaktionsweg von 2 Metern entspricht. Dabei wollen es die Forscher allerdings nicht belassen. Professor Hermanns: "Es ist jetzt nicht mehr schwer, ein Antiblockiersystem und eine Antischlupfregelung zu integrieren. Das ist schnell gemacht."Weitere Informationen finden Sie unter: Universität des Saarlandes: http://www.uni-saarland.de/(öffnet in neuem Fenster)

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