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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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War die Erde immer schon von Eis bedeckt? Wissenschaftler eröffnen erneut die Debatte!

Lange Zeit wurde angenommen, dass vor rund 635 Millionen Jahren die Erde völlig mit Eis bedeckt war. Doch nun haben neue Forschungsergebnisse eines internationalen Wissenschaftlerteams diese Hypothese ernsthaft infrage gestellt. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die CO2-Konzentrati...

Lange Zeit wurde angenommen, dass vor rund 635 Millionen Jahren die Erde völlig mit Eis bedeckt war. Doch nun haben neue Forschungsergebnisse eines internationalen Wissenschaftlerteams diese Hypothese ernsthaft infrage gestellt. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre in diesem Zeitraum deutlich geringer war, als bisher angenommen wurde. In ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Nature ficht das Team aus Brasilien, Frankreich und den Vereinigten Staaten, die "Schneeball Erde"-Hypothese an. Sie haben die Debatte über den sogenannten Abschmelzmechanismus wieder eröffnet, bei dem vereiste Erde durch Gletscherschmelze freigelegt wird. Wissenschaftler glauben, die Erde habe mehrere extreme glaziale Ereignisse erlebt, von denen zwei während des Cryogeniums vor 710 bis 630 Millionen Jahren stattfanden. 1992 und 1998 wurde die Hypothese aufgestellt, dass vor rund 635 Millionen Jahren die Erde eine große Eiszeit erlebte hatte, bei der sie völlig mit Eis überzogen war. Doch die Frage, wie diese Zeit zu Ende ging, bleibt unbeantwortet. Laut der "Schneeball Erde"-Hypothese hatte sich genügend CO2 vulkanischen Ursprungs in der Atmosphäre aufgebaut, um durch einen Treibhauseffekt die Oberfläche des Planeten aufzuwärmen und die Eisschmelze zu verursachen. Geht man nach diesem Szenario müssten die CO2-Konzentrationen bei 12% gelegen haben, 300-mal höher als heutige CO2-Konzentrationen. Doch in dieser neuen Forschung zeigt das Team, dass die CO2-Konzentrationen tatsächlich in der Nähe der heutigen Werte lagen, was bei weitem nicht ausreicht, um das Ende einer Eiszeit in dieser Größenordnung auszulösen. Dies wirft Zweifel an der gesamten "Schneeball Erde"-Theorie auf und deutet darauf hin, dass diese Gletscherepisoden vielleicht nicht so intensiv waren, wie in früheren Studien nahegelegt wurde. Aber wie war das Team in der Lage, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt zu berechnen? Das Team untersuchte brasilianische Karbonate, die sich vor 635 Millionen Jahren abgelagert hatten, Sedimente auf glazialen Ablagerungen aus dieser Zeit. Die Studie basiert auf der Differenz zwischen der Isotopenzusammensetzung zwischen Karbonaten und organischen Bestandteilen in versteinerten Organismen, was die atmosphärische Konzentration von CO2 widerspiegelt. Sie untersuchten die Karbonatkappen aus dem süd-östlichen Rand des Amazonas-Kratons, einem alten granitischen Kontinental-Fragment, das sich über einen Großteil Brasiliens erstreckt.Weitere Informationen finden Sie unter: CNRS: http://www.cnrs.fr/index.php

Länder

Frankreich