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Bericht legt nahe: Energie aus Biomasse hat keine negativen Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion

Einem neuen Bericht zufolge, der im Vereinigten Königreich veröffentlicht wurde, könnte Biomasse mehr als 20 % der globalen Energieversorgung sicherstellen, ohne dabei die Produktion von Lebensmitteln zu beeinträchtigen. Der Bericht bezieht sich auf mehr als 90 internationale ...

Einem neuen Bericht zufolge, der im Vereinigten Königreich veröffentlicht wurde, könnte Biomasse mehr als 20 % der globalen Energieversorgung sicherstellen, ohne dabei die Produktion von Lebensmitteln zu beeinträchtigen. Der Bericht bezieht sich auf mehr als 90 internationale Studien und wurde von der Abteilung Technology and Policy Assessment des UK Energy Research Centre (UKERC) erarbeitet, das sich mit den Problemen des Energiesektors befasst und bestrebt ist, fundierte und leicht zugängliche Berichte zu verfassen, die hohe Ansprüche an Exaktheit und Transparenz stellen. Einige glauben, dass Biomasse die Energiequelle der Zukunft ist, die in der Lage ist, die Welt mit der benötigten Energie zu versorgen. Andere wiederum sind davon überzeugt, dass sie die Umwelt zerstört. Wissenschaftler des UKERC am Imperial College London bieten eine systematische Übersicht der Evidenzgrundlage. Dem Bericht zufolge, beruht die unterschiedliche Auffassung derer, die sich für Biomasse aussprechen, und derer, die dagegen sind, auf unterschiedlichen Annahmen bezüglich Bevölkerung, Ernährung und Landnutzung. Wie schnell Verbesserungen bei der Produktion von Lebensmitteln und Energiepflanzen umgesetzt werden können, ist die größte Meinungsverschiedenheit zwischen Befürwortern und Kritikern. "Wenn wir landwirtschaftliche Rückstände, Energiepflanzen und Abfälle optimal nutzen, ist die Produktion von einem Fünftel der aktuellen globalen Energieversorgung aus Biomasse ein realistisches Ziel", erklärt Dr. Raphael Slade, Erstautor des Berichts und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Imperial College London. Während es aus technischer Sicht möglich ist, legt der Bericht nahe, dass Annahmen in Bezug auf die Produktion von Lebensmitteln gemacht werden müssen. Außerdem wird erwähnt, welche Probleme insbesondere durch Veränderungen bei der Ernährung der Menschen in Asien und Lateinamerika geschaffen werden. "Je mehr Bioenergie man benötigt, desto schwieriger ist es, die Nachfrage nach Lebensmitteln, Energie und Umweltschutz zu vereinbaren", sagt Dr. Slade. Der Bericht zeigt, wie der Austausch aller fossiler Brennstoffe durch Biomasse der gesamten globalen Land- und Forstwirtschaft entsprechen würde. Das könnte passieren, wenn wir mehr Lebensmittel auf weniger Boden produzieren. Die Entwicklung von Technologien könnte die Probleme reduzieren, die gegenwärtig eine höhere Bioenergieproduktion behindern. Jedoch benötigen wir eine Politik, die Innovation und Investition fördert. Der Bericht legt nahe, dass durch eine Erhöhung der Produktion von Lebensmitteln und Energiepflanzen beide Seiten profitieren würden - so lange die Bodenfruchtbarkeit nicht gefährdet ist und die Wasserressourcen nicht aufgebraucht sind. Die Politik könnte außerdem dazu beitragen, dass wir aus der Entwicklung nachhaltiger Biomasse heute lernen und es nicht auf morgen verschieben. "Der größte Fehler liegt darin, keine Alternative zu sehen", bemerkt Dr. Slade. "Es gibt viel Platz für Experimente, um sicherzustellen, dass wir alles richtig machen." Zur Rolle, die die Bioenergie hierbei spielen könnte, sagt Dr. Ausilio Bauen vom Centre for Energy Policy and Technology am Imperial College London: "Biomasse muss eine Rolle im zukünftigen kohlenstoffarmen Energiemix spielen. Es wird nicht einfach sein, sicherzustellen, dass Bioenergie, Lebensmittel und Forstwirtschaft nicht um den Boden kämpfen. Wenn wir aber den Boden produktiver nutzen und auch das verfügbare Pflanzmaterial optimaler einsetzen, sollten wir gleichzeitig in der Lage sein, Bioenergie zu produzieren, die wachsende Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen und die Umwelt zu schützen."Weitere Informationen finden Sie unter: UK Energy Research Centre: http://www.ukerc.ac.uk/support/tiki-index.php Imperial College London: http://www3.imperial.ac.uk/

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