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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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ERC fördert deutschen Forscher auf dem Gebiet der Organfibroseforschung mit 2,5 Mio. EUR

Ein deutscher Wissenschaftler hofft, Therapiekonzepte zu entwickeln, die die als Fibrose bezeichnete krankhafte Vermehrung von Bindegewebe in Organen entweder aufhalten oder sogar umkehren kann. Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert die Forschu...

Ein deutscher Wissenschaftler hofft, Therapiekonzepte zu entwickeln, die die als Fibrose bezeichnete krankhafte Vermehrung von Bindegewebe in Organen entweder aufhalten oder sogar umkehren kann. Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert die Forschungsziele des Wissenschaftlers mit 2,5 Mio. EUR im Rahmen eines Advanced Grant. Professor Dr. Detlef Schuppan von der Universitätsmedizin Mainz ist Spezialist für Biochemie und Gastroenterologie - dem Studium Verdauungssystems. Seine Arbeit konzentriert sich auf Lebererleiden: dazu gehören Leberkrebs, Fibrose und Zirrhose, das Endstadium der Fibrose. Mithilfe des ERC Advanced Grant wird er die Verwendung von quantitativen bildgebenden Verfahren zur Messung von Fibrose und fortschreitender Fibrose erforschen. Diese Verfahren sind nicht-invasiv und belasten den Patienten nicht. Er hofft, dass sich mit diesem Verfahren die übermäßig in der Leber abgelagerten fibrillären Kollagenfasern und die aktiv an der Kollagensynthese beteiligten Zellen im lebenden Organismus messen lassen. Etwa 0,5% bis 1% der Europäer leiden unter einer Leberfibrose im Endstadium. Wir benötigen Therapien zur Behandlung von Patienten mit einer diagnostizierten Fibrose im fortgeschrittenen Stadium. Deshalb ist es besonders wichtig, das Wissen über chronische Lebererkrankungen zu erweitern: Bei vielen Patienten kommt es zu einer dauerhaften Entzündung in den fortgeschrittenen Stadien der Fibrose, die zu einer krankhaften Vermehrung von Bindegewebe in zahlreichen Organen führen kann. Diese führt häufig zu Organversagen. "Die Entwicklung einer Methode, mit der sich der Verlauf der Fibrosierung bei Risikopatienten weitgehend vorherbestimmen und mit der sich der Effekt Fibrose-hemmender Maßnahmen messen lässt, ist der Schlüssel zu effektiven Therapieformen gegen die Fibrose im fortgeschrittenen Stadium", kommentiert Professor Schuppan. Zusammenarbeit ist ein wichtiges Merkmal des ERC Advanced Grant: Professor Schuppan wird eng mit Professor Dr. Frank Rösch und Junior Professor Dr. Tobias Ross vom Institut für Kernchemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammenarbeiten. Erste Ergebnisse aus Modellstudien im Vorfeld des Projekts zeigen, dass mittels geringer, unschädlicher Mengen radioaktiv markierter Substanzen sich jene Zelloberflächenmoleküle in vivo sichtbar und messbar machen ließen, die ausschließlich bei der Fibrosebildung auftreten. Sie spiegeln somit den Grad des Fortschreitens der Fibrose wieder. Professor Schuppan kommentiert: "Diese ersten Modellstudien sind sehr wegweisend und eine hervorragende Basis auf dem Weg, eine klinisch relevante Bildgebung für die Fibrose und für die Geschwindigkeit des Fortschreitens zur Zirrhose zu entwickeln. Damit erlaubt dieses Verfahren, Fibrose hemmende Behandlungen in kurzer Zeit und an wenigen Patienten zu testen, anstatt dies über mehrere Jahre hinweg an Hunderten Patienten zu tun, wie bei der gegenwärtigen Technologie. Sie würde auch eine individuelle Anpassung der Dosierung erlauben, je nachdem wie der Patient auf diese Therapie anspricht. Im Idealfall lassen sich unsere Forschungsergebnisse auch auf andere Organfibrosen wie die Lungenfibrose übertragen." Der Europäische Forschungsrat vergibt ERC Advanced Grants an etablierte Forscher, um diese bei der Spitzenforschung in ihren Disziplinen zu unterstützen. Ziel ist die Förderung wegweisender Grundlagenforschung und angewandter Forschung in Europa.Weitere Informationen finden Sie unter: Universität Mainz: http://www.uni-mainz.de/(öffnet in neuem Fenster)

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