EU-finanziertes Projekt bringt Vernetzung von Krebsregistern auf den Weg
Bilanz über ein EU-finanziertes Projekt zu ziehen, das sich mit der Vernetzung europäischer Krebsregister befasst, war das Ziel des jüngstens Gipfels der Europäischen Krebsorganisation ECCO. Auf dem "Eurocourse Oncopolicy Summit", der Ende November in Brüssel stattfand, konnten sich Interessenvertreter über den Fortschritt des Projekts EUROCOURSE (Europe against cancer: optimisation of the use of registries for scientific excellence in research) informieren. EUROCOURSE, das mit 1.999.408 EUR unter dem Themenbereich Gesundheit des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert wurde, bringt Projektpartner aus Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Island, Irland, Italien, den Niederlanden, Rumänien, Österreich, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich zusammen. Eines der größten Probleme, denen sich die Krebsforschung gegenüber sieht, ist der Abgleich von Krebsregistern, um eine Fragmentierung zu vermeiden, was auch das Ziel dieses Projekts war. Zunehmend wird Wert auf besseres Qualitätsmanagement in der Krebsforschung gelegt, vor allem vor dem Hintergrund, dass auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene immer mehr klinische Krebsregister verfügbar sind. Für mehr Effizienz müssen diese vielen Datenbanken vernetzt und zusammengeführt werden. Das Projekt suchte nach neuen Wegen, um nationale und regionale Programme zusammenzuführen, die die Erstellung von Krebsregistern fördern und die Daten daraus für Forschungszwecke nutzbar machen. EUROCOURSE sollte auch die Recherche von Krebsdaten unterstützen, um Krebstherapien effizienter zu machen und die populationsbasierte Krebsforschung in Europa zu stärken. Jan Willem Coebergh, Projektkoordinator vom Stichting Integraal Kankercentrum Zuid in Eindhoven, Niederlande, lobte die Arbeit eines Workshops in Iasis, Rumänien, bei dem es um die Zusammenführung von 12 Datenbanken ging. Er erklärte, dass den beteiligten Interessenvertretern dort sehr gut das Ausmaß der Probleme vor Augen geführt wurde, denen sich die Krebsversorgung in Südosteuropa gegenüber sieht. Vorläufige Ergebnisse zeigten die speziell in Südosteuropa bestehenden Probleme auf, zudem liege dort die Krebs- und Mortalitätsrate um Größenordnungen höher. Das Projekt hat sein Ziel erreicht, wenn Förderorganisationen die nötigen Voraussetzungen haben, um effizient Informationen, bewährte Praktiken und technisches Know-How auszutauschen und die Finanzierung und Organisation von Krebsregistern harmonisiert ist. Hierfür sollen Krebsregister mit den nötigen Infrastrukturen ausgestattet und neben oben genannten Punkten Empfehlungen für mehr Effizienz ausgegeben werden. Zudem soll die Datenerfassung abgeglichen werden, um vergleichbare, zuverlässige und aktuelle Statistiken auf europäischer Ebene vorstellen zu können. Noch sind 6 Monate Zeit bis zum Abschluss des Projekts, und die Projektpartner hoffen, bis dahin weitere Empfehlungen präsentieren zu können, um dem Kampf gegen Krebs in Europa Vorschub zu leisten.Weitere Informationen finden Sie unter: EUROCOURSE: http://www.eurocourse.org/(öffnet in neuem Fenster)
Länder
Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Spanien, Irland, Island, Italien, Niederlande, Rumänien, Schweden, Vereinigtes Königreich