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Zwei neue Erd-große Planeten entdeckt

Ein internationales Team aus Astronomen hat zwei erdgroße Planeten entdeckt, die um einen alten Stern kreisen, der einst ein Roter Riese war und sich nun in einer späten Phase der stellaren Evolution befindet, die sich durch ein hohes Maß an Helligkeit und eine niedrige bis mi...

Ein internationales Team aus Astronomen hat zwei erdgroße Planeten entdeckt, die um einen alten Stern kreisen, der einst ein Roter Riese war und sich nun in einer späten Phase der stellaren Evolution befindet, die sich durch ein hohes Maß an Helligkeit und eine niedrige bis mittelgroße Masse auszeichnet. In ihrem Artikel für die Fachzeitschrift Nature beschreibt das Team aus Forschern aus Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und den Vereinigten Staaten, wie dieses neue Planetensystem, das sie gerade mal 3.900 Lichtjahre von der Erde entfernt entdeckten, zu dem vermehrten Masseverlust ihres Wirtsplaneten, KIC 05807616, beigetragen haben könnten. Die Astronomen der Studie sind der Ansicht, dass diese Beobachtung einen Beweis für den starken Einfluss, den ein Planetensystem auf die Evolution ihrer Elternsterne haben kann, liefert. KIC 05807616 besteht mittlerweile aus dem freiliegenden Kern eines Roten Riesen, der fast seine gesamte Hülle verloren hat. Bei der Entstehung dieser Art von Stern muss der Vorläufer des Roten Riesen fast seine gesamte Hülle durch einen Mechanismus ablegen, der den normalen Masseverlust durch stellare Winde erheblich vergrößert und es ist sehr wahrscheinlich, dass die zwei Planeten, die um diesen Stern herum entdeckt wurden, diesen Prozess ausgelöst haben könnten. "Diese zwei Planeten namens KOI 55.01 und KOI 55.02 kreisen auf einer sehr dichten Bahn um ihren Zentralstern", erklärt Gilles Fontaine von der Universität Montreal und einer der Studienautoren. "Das sie so nahe sind, stürzten sie während der Phase des Roten Riesens vermutlich tief in die Hülle des Sterns, überlebten jedoch. Die zwei beobachteten Körper wären dann die dichten Kerne ehemaliger Riesenplaneten, deren Gashülle während der Immersion vaporisierte." Das Team entdeckte die zwei neuen Planeten während ihrer Routineobservationen des Zentralsterns. Plötzlich bemerkten sie zwei winzige periodische Modulationen, die 0,005% der Helligkeit des Sterns erreichten. Da diese Veränderungen weder den sich wiederholenden Veränderungen des Sterns noch jedweder anderen Quelle zugeordnet werden konnten, war somit die einzig logische Schlussfolgerung, dass es da draußen noch etwas anderes gab. Die Bedingungen auf der Oberfläche dieser Planeten ist zweifellos alles andere als ertragbar. Diese Planeten sind nur 0,0060 bis 0,0076 Astronomischen Einheiten (AU) (eine AU entspricht der Entfernung zwischen der Sonne und der Erde) von ihrem Zentralstern entfernt, auf dem eine brutzelnde Temperatur von 27.000 Grad Celsius herrscht. Noch nie zuvor sind solche Bedingungen auf einem Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt worden. Diese Entdeckung wirft sicherlich einige Fragen auf, welche Art der Lebensform - wenn überhaupt - auf einem solchen Feuerball leben könnte. Diese Planeten werden chthonische Planeten genannt und könnten Überreste ehemaliger gasförmiger Riesenplaneten sein - vielleicht eine etwas wärmere Version des Jupiters -, die den Stern umkreisten, als er vor sehr langer Zeit in seinem Kern noch Wasserstoff verbrannte. Die Hülle eines solchen Riesenplaneten hätte sich dann während der Immersionsphase innerhalb des Sterns aufgelöst, während letzterer zu einem Roten Riesen wurde. Nur die dichten Kerne dieser Planeten, die aus Eisen und anderen schweren Elementen besteht, hätte diese extreme Prozedur überlebt.Weitere Informationen finden Sie unter: Université de Montréal http://www.umontreal.ca/english/index.html

Länder

Belgien, Kanada, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Vereinigte Staaten