Niesen, Husten, juckende Augen? Abhilfe naht!
Wenn Hausstaub bei Ihnen Asthma auslöst, können Sie womöglich bald wieder durchatmen. Forscher aus dem Vereinigten Königreich haben ein Molekül entdeckt, das zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Personen führen könnte, die gegen Hausstaubmilben allergisch sind. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Journal of Biological Chemistry veröffentlicht. Unter der Leitung von Dr. Amir Ghaem-Maghami und Professor Farouk Shakib entdeckten Immunologen der Universität Nottingham, dass das Molekül DC-SIGN möglicherweise ein Gegner der Hausstaubmilbe ist. Dieses Molekül befindet sich auf der Oberfläche der Immunzellen, die zur Identifikation eines Hauptallergens der Hausstaubmilbe beitragen, das Fachleute Der p 1 nennen. Asthmakranke in Nordeuropa können somit Der p 1 die Schuld für ihre Asthmaanfälle geben. Die Erkennung des Allergens durch das Immunsystem könnte zu einer anhaltenden Sensibilisierung und der Entwicklung allergischer Symptome führen, so die Forscher. Dank dieser Forschungsergebnisse erfahren die Wissenschaftler mehr darüber, wie das Immunsystem des Körpers Allergene erkennt und auf sie reagiert. Dieses Wissen wird zu besseren Therapien und Behandlungsmöglichkeiten im Kampf gegen Allergien beitragen. Millionen von Asthmakranken werden diese Nachricht sicherlich begrüßen. Zusammen mit anderen Umweltallergenen verschlimmert die Hausstaubmilbe die Allergie eines Patienten nur. Die Exkremente der Hausstaubmilbe sind reich an Allergenen, die eine Reaktion auslösen, wenn sie durch die Luft übertragen und eingeatmet werden, so die Forscher. "In den letzten Jahrzehnten ist das Vorkommen allergischer Erkrankungen stark angestiegen und allergisches Asthma bei Kindern hat in vielen Industrieländern, auch im Vereinigten Königreich, epidemische Ausmaße erreicht", erklärt Dr. Ghaem-Maghami. "Trotz verbesserter Patientenpflege sind Mortalität und Morbidität bei allergischem Asthma unverändert hoch und die meisten Therapien behandeln die Symptome und heilen nicht die Ursache", fügt er hinzu. "Viele Menschen mit Asthma reagieren sehr sensibel auf Allergene in der Luft wie zum Beispiel jene der Hausstaubmilbe - einige Studien haben sogar gezeigt, das bis zu 80% der Personen mit Asthma allergisch gegen die Hausstaubmilbe sind. Wir müssen mehr darüber wissen, wie die Interaktion zwischen Allergenen und dem Immunsystem eine Allergie auslöst, damit wir effektivere und effizientere Behandlungen für diese kräftezehrende Krankheit entwickeln können." Entgegen der Ansicht vieler ist eine Allergie eine Krankheit. Verantwortlich für das Auslösen von Allergien ist das Immunsystem; so verteidigt es sich gegen harmlose Substanzen aus der Umgebung. Diese Substanzen nennt man Allergene. Das Immunsystem bildet den IgE-Antikörper, weil es glaubt, angegriffen zu werden. Dieser Antikörper bewirkt, dass bestimmte Immunzellen chemische Stoffe bilden, darunter Histamine, und durch dieses Zusammenwirken entsteht das, was wir als klassische Allergiesymptome kennen: Juckende Augen, Niesen, laufende Nase und Husten. In seiner Studie untersuchte das Team aus Nottingham die Rolle von DC-SIGN, einem Rezeptor, der sich auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden Zellen befindet. Diese Zellen gehören zu den ersten Zellen im Immunsystem des Körpers, die mit Allergenen in Kontakt kommen. Die Daten belegen, dass DC-SIGN die Hauptallergene der Hausstaubmilbe bindet und bei der allergischen Reaktion auf die Allergene der Hausstaubmilbe augenscheinlich eine regulierende Rolle spielt. Aufgrund des Bindens des Allergens gehen die Forscher davon aus, dass ein Mechanismus aktiviert wird, der die schädliche Immunreaktion auf Allergene reduzieren könnte. DC-SIGN könnte somit das Teil zum Puzzle sein, das all die Jahre gefehlt hat. Dieser Rezeptor könnte bei der Regulierung der Immunreaktion auf Umweltallergene eine Schlüsselrolle spielen, so die Wissenschaftler.Weitere Informationen erhalten Sie hier: Universität Nottingham: http://www.nottingham.ac.uk/(öffnet in neuem Fenster) Journal of Biological Chemistry: http://www.jbc.org/(öffnet in neuem Fenster)
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Vereinigtes Königreich