Bald möglich: Videoprojektion vom Handy aus!
Können Sie sich noch daran erinnern, als Handys noch futuristisch aussahen oder als man noch behauptete, dass sich diese niemals durchsetzen würden? Heute, 2012, denken wir aber kaum noch darüber nach, wie sich diese kleinen Geräte zu einem festen Bestandteil unseres Lebens entwickelt haben. Und jetzt könnten sich Handys sogar noch weiter entwickeln, wenn man den neuesten Ergebnissen innovativer finnischer Forscher nachginge. Die zukunftsorientierten Forscher haben einen Weg gefunden, qualitativ hochwertige Bilder und Videos vom Handy aus auf jede beliebige Oberfläche zu projizieren - egal ob es sich dabei um die glatte Wand in Ihrem Schlafzimmer oder eine holprige Deichmauer handelt! Heute könnten wir meinen, dass diese neuesten Entwicklungen nur schwer zu ergründen sind und in den Bereich der Science-Fiction gehören, aber das war auch der allgemeine Konsens als das erste Telefonat im späten 19.Jahrhundert geführt wurde. Wenn man sich also an die Geschichte des technologischen Fortschritts hält, ist die Projektion von Bildern auf Wände gar nicht von so weit hergeholt. Die Finnen betonen, dass Handys, die mit dieser Art von Laser-Lichtquellentechnologie ausgestattet sind, bereits in wenigen Jahren für den normalen Handy-Nutzer in Reichweite sein könnten. Derzeit können Mobiltelefone qualitativ hochwertige Bilder und Videos anzeigen. Jedoch aufgrund der relativ kleinen Größe des Bildschirms, geht etwas von ihrer Genauigkeit und Präzision verloren. Das Team vom VTT Technical Research Centre of Finland, EpiCrystals Oy und der Aalto-Universität glaubt, dass sie diese Problem lösen können, indem sie eine bessere Laser-Lichtquelle für Projektoren verwenden, die in Mobiltelefone integriert wird. Das würde bedeuten, Fotografien und Filme könnten genau und effizient auf praktisch jede nahe gelegene Oberfläche projiziert werden. Kleine Laserprojektoren, die 1 - 2 Zentimeter lang sind, können in viele Arten von elektronischen Geräten, wie Digital- oder Videokameras, Spielekonsolen und Mobiltelefone integriert werden. Integrierte Mikroprojektoren könnten in der Praxis Bilder in der Größe eines DIN A3 Blatts an eine Wand werfen. Die Herausforderung besteht für die Finnen nun darin, eine kleine, energieeffiziente und helle Drei-Farben (RGB)-Lichtquelle für den Einsatz in den Projektoren zu entwickeln. "Das Projekt hat multi-technologisches Know-how von VTT und seinen Partnern erfolgreich in das Projekt integriert, angefangen bei Fertigungsmaterial und genauer Fokussierung der Laser-Chips bis hin zum Entwurf der Produktionslinie. Das Projekt wurde im vergangenen Herbst ins Leben gerufen und wir treten jetzt in die Phase ein, in der wir uns von der Ideenfindung und dem Entwurf hin zum Bau von Prototypen bewegen können. Wir wollen bis zum nächsten Sommer beweisen, dass große Mengen der neuen Laser-Lichtquellen schnell und wirtschaftlich hergestellt werden können", sagt Timo Aalto von VTT. Durch die Kombination von Know-how aus Industrie und Wissenschaft hofft das Team das Produkt auf den Markt bringen zu können, sobald es ausgereift ist. EpiCrystals Oy wird diese raffinierte Technik kommerzialisieren und das Unternehmen hofft, bis 2015 Marktführer im Bereich der Laser-Lichtquellen für Mikroprojektoren zu werden. Vize-Präsident für Geschäftsentwicklung Tomi Jouhti von EpiCrystals Oy erläutert: "Wir entwickeln eine völlig neue Technologie, die derzeit nirgendwo auf der Welt in Gebrauch ist. Im Moment gibt es Projektoren auf dem Markt, die an elektronische Geräte angeschlossen werden können und die ersten integrierten Projektoren, doch ihre Qualität und ihr Preis sind nicht wettbewerbsfähig genug. Große Elektronikhersteller sind sehr interessiert an integrierten Projektoren und die Marktforschung zeigt, dass die Nachfrage nach diesen Mikroprojektoren in den kommenden Jahren stark steigen wird. Bald werden rund zwei Milliarden Mobiltelefone pro Jahr in der ganzen Welt verkauft werden, und wenn nur ein paar Prozent einen Projektor enthalten, sprechen wir dennoch über rund zehn Millionen Stück und die 100 Millionen-Marke ist auch nicht weit."Weitere Informationen erhalten Sie hier: VTT Technical Research Centre of Finland: http://www.vtt.fi/?lang=en(öffnet in neuem Fenster)
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