Studie untersucht Wasserparasiten bei Fischen
Forscher aus der Tschechischen Republik, Spanien und dem Vereinigten Königreich konnten erfolgreich die Zellkomponenten und Mechanismen identifizieren, die eine Rolle bei der Proliferation von Myxozoa spielen, einem winzigen Wasserparasiten, der für Krankheiten bei im Handel erhältlichem Fisch verantwortlich ist. Die Ergebnisse dieser Studie kamen in der Fachzeitschrift PLoS ONE zur Veröffentlichung und geben Aufschluss auf die Beweglichkeit der Myxozoa während der proliferativen Phase sowie ihren Reproduktionsprozess. Myxozoa entstehen durch Sporen und ohne Insemination und sind verwandt mit den Nesseltieren, die Forscher als primitive und weit verbreitete Meeresarten definieren. Zu den Myxozoa gehören Anemonen, Korallen und Quallen. Fische sind leichte Opfer dieser Parasiten, da diese sich schnell proliferieren. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass die Forschungen die Konsequenzen dieser Entwicklung bisher nicht aufklären konnten. Die Wissenschaftler unter der Leitung des Cavanilles Instituts für Biodiversität und Evolutionsbiologie an der Universität Valencia in Spanien verwendeten die konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie (CLSM) zur Untersuchung der Anatomie und der Reproduktionsbiologie der Pathogene. Für ihren Teil der Studie untersuchte das spanische Team die Morphologie, Struktur und Zusammensetzung der Myxozoa Ceratomyxa puntazzi, die in der Galle des Brassen Diplodus puntazzo gefunden wurden. Diese Brasse ist eine der Arten, die Experten zur Diversifikation der Fischzucht im Mittelmeer verwenden. Konkret identifizierte das Team zwei unterschiedliche Entwicklungszyklen des Parasiten: (a) presporogon-proliferative Entwicklung und (b) Sporogonie. Den Forschern zufolge kommen beide Entwicklungszyklen parallel vor, in Fischen wurden jedoch entweder überwiegend Stadien ohne reife Sporen oder überwiegend Stadien mit reifen Sporen entdeckt. "Dank der Anwendung der in-vivo-Technik konnten wir die Proliferationsmechanismen und die Bewegung dieser Pathogenart analysieren, die das Verdauungssystem der Fische angreift und Verluste für die Fischzucht verursachen kann", erklärt die leitende Autorin Gema Alama-Bermejo vom Cavanilles Institut, die gegenwärtig postdoktorale Forschungen am Institut für Parasitologie der Akademie der Wissenschaft in der Tschechischen Republik betreibt. In ihrer Abhandlung schreiben die Autoren: "Die aktuelle Studie zeigt, dass eine Kombination aus Lichtmikroskopie, Scanning- und Transmissionselektronenmikroskopie sowie dreidimensionaler konfokaler Lasermikroskope erfolgreich zu neuen Informationen über Struktur und Morphologie ceratomyxider Parasitenstadien in der Galle beiträgt und einmalige Einblicke in die Zusammensetzung der Parasiten, der Zellmotilität und der Zytokinese der Myxozoa liefert, die nie zuvor untersucht wurden." Zwar ist die konfokale CLSM ein selten verwendetes Werkzeug, doch ist sie nach Ansicht der Forscher zur Untersuchung der dreidimensionalen Morphologie der Parasiten sowie zur Bestimmung der Präsenz und Lokation bestimmter Zellkomponenten ausgesprochen hilfreich.Weitere Informationen finden Sie unter: Cavanilles Institute of Biodiversity and Evolutionary Biology: http://www.uv.es/biodiver/e/index.htm Institut für Parasitologie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften: http://www.paru.cas.cz/en/
Länder
Tschechien, Spanien, Vereinigtes Königreich