Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Die Sonne scheint und die Pflanzen folgen ihr

Leonardo da Vinci, grandioser Wissenschaftler und Künstler der italienischen Renaissance, war der erste, der bereits im 15. Jahrhundert seine Entdeckung niederschrieb, dass manche Pflanzen der Sonne zu folgen scheinen, und er war nicht der letzte. Eine wissenschaftliche Erklär...

Leonardo da Vinci, grandioser Wissenschaftler und Künstler der italienischen Renaissance, war der erste, der bereits im 15. Jahrhundert seine Entdeckung niederschrieb, dass manche Pflanzen der Sonne zu folgen scheinen, und er war nicht der letzte. Eine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen jedoch konnten weder er, noch seine Nachfolger bieten. Nun jedoch ist ein europäisches Forscherteam der Lösung dieses Rätsels einen Schritt näher gekommen. Die Antwort liegt im Auxin, einem Pflanzenhormon. Die Ergebnisse der Studie kamen in der Fachzeitschrift Nature zur Veröffentlichung. Die Frage, warum Pflanzen sich dem Licht zuzuwenden scheinen oder nach oben klettern und nicht nach unten ist eine einfache - die Antwort hingegen nicht. Lange vermuteten die Forscher, die Ursache für dieses Phänomen läge im Auxin, einem Pflanzenhormon, das schon das Interesse von Charles Darwin im 19. Jahrhundert auf sich ziehen konnte. Die Wissenschaftler waren jedoch nicht in der Lage, den Mechanismus vollständig zu verstehen¿ bis jetzt. Eine neue Forschung unter der Leitung der wissenschaftlichen Abteilung für Pflanzensystembiologie an der Vrije Universiteit Brussel (VIB) und der Universität Ghent in Belgien erbrachte ein wichtiges neues Glied in der Transmission von Auxin durch die Pflanze. Die Forscher fanden heraus, dass Auxin an bestimmten Stellen gelagert wird. Unter der Leitung von Elke Barbez und der Aufsicht von Jürgen Kleine-Vehn von der VIB und Jiri Friml, ebenfalls von der VIB sowie der Universität Ghent stellten die Forscher fest, dass der Transport des Auxins durch die Pflanze eine wesentliche, wenn auch komplizierte Rolle spielt. Auxin wird in den Wachstumsbereichen der Pflanze produziert und anschließend in andere Teile transportiert, wo es gebraucht wird, zum Beispiel in den Stängeln. Damit die Pflanze die Sonnenstrahlen am effektivsten absorbieren kann, muss sich der Stängel so früh wie möglich aufrichten. Deshalb wird mehr Auxin in den unteren Teil des Stängels transportiert als in den oberen, wodurch der untere Teil schneller wächst und der Stängel sich streckt. Durch die Regulierung, wohin das Auxin transportiert wird, können die Pflanzen die lokalen und sich verändernden Bedingungen bestmöglich nutzen. Nach Aussage der Forscher werden ihre Erkenntnisse weitreichende Auswirkungen haben und auch Agrarwissenschaftler und Landwirte werden davon profitieren. Je mehr über Auxin bekannt ist, desto effektiver könnten Landwirte ihren Anbau betreiben. Zum Beispiel könnte eine Erhöhung des Auxin-Spiegels zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zu einem besseren Wachstum und größeren Erträgen führen, so das Team. Neben der Unterstützung durch die VIB und die Universität Ghent erhielt diese Studie finanzielle Mittel vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) in Österreich, der Agentur für Innovation durch Wissenschaft und Technologie (IWT) in Belgien, dem Odysseus-Programm für die Forschungsstiftung - Flandern in Belgien, dem Schweizer Nationalfonds sowie dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport der Tschechischen Republik.Weitere Informationen sind abrufbar unter: VIB: http://www.vib.be Universität Ghent: http://www.UGent.be Nature: http://www.nature.com/

Länder

Belgien