Diesen Sommer nur geringes Risiko blau-grüner Algenblüte in finnischen Meeresgebieten
Das Risiko der blau-grünen Algenblüte vor den Küsten Finnlands, insbesondere im Finnischen Meerbusen ist diesen Sommer eher moderat und sogar viel geringer als im letzten Jahr, berichten Umweltforscher. Das Team vom Meeresforschungszentrum des Finnischen Umweltinstituts (SYKE) erklärt, dass das Algenrisiko in den südlichen Gefilden des Schärenmeers und den nördlichen Teilen der Ostsee zwar erheblich, im Bottnischen Meerbusen jedoch gering ist. In der südlichen Ostsee ist das Risiko der blau-grünen Algenblüte am größten. Kommen sie in sehr hoher Dichte vor, können Algenblüten das Wasser färben und andere Lebensformen des Meeres verdrängen, vergiften oder ersticken. Da Algen sensibel auf verschiedene umweltverändernde Faktoren reagieren, können die Wissenschaftler aus deren Vorkommen Schlussfolgerungen über den allgemeinen Zustand des Ökosystems ziehen. Schlussendlich hängt es vom Wetter im Sommer ab, wann und wo die Algenteppiche entstehen. Warmes und windstilles Wetter erhöht das Risiko von Algenteppichen, während die blau-grünen Algen im kalten und windigen Sommer im Wasser verteilt werden und es somit weniger Algenteppiche gibt. Die Prognose der Wissenschaftler stützt sich auf Schätzungen basierend auf der durchschnittlichen Meeresströmung, Wind- und Temperaturbedingungen, der Nährstoffkombination im vorhergehenden Winter sowie Veränderungen der Nährstoffkonzentrationen während des Frühlings. Die Algenblüten treten jedoch nicht nur im Meer auf; auch die Seen können von einem Übermaß an diesen Pflanzen betroffen sein. Deshalb werden die Forscher auch eine Prognose für 34 der größten Seen Finnlands erstellen. Das sich in der Entwicklung befindliche Prognosemodell wird hauptsächlich zeigen, ob das Algenblüterisiko im Vergleich zu den Vorjahren größer, kleiner oder durchschnittlich sein wird. Dabei werden aktuelle Stickstoff- und Phosphorbelastungen einkalkuliert, die aus Feldern, Wäldern und anderen Quellen stammen sowie die Abwanderung von Nährstoffen in Wasserkörpern und die Nährstoffkonzentrationen in jedem See mit einer Größe von mindestens einem Hektar. Die Wahrscheinlichkeit des Algenvorkommens wird anhand der Nährstoffkonzentrationen kalkuliert. "Bisher waren Algenprognosen für Seen sehr unsicher, da das Prognosemodell nicht alle Faktoren berücksichtigte, die das Wachstum der Algen beeinflussen. Dank der aktuellen Algenprognose können wir vorhersagen, ob das Risiko der Algenblüte in einem bestimmten Jahr im Vergleich zu den Vorjahren größer oder kleiner sein wird", erklärt Bertel Vehviläinen, Hydrologe am SYKE-Süßwasserzentrum. Diese Algenprognose für Seen wird vom EU-finanzierten Projekt GISBLOOM ("Tools for evaluation and management of eutrophication") gefördert. Zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung von auf Karten basierten Instrumenten zur Vorhersage der Algenblüte sowie zur Vereinfachung des Flussbeckenmanagements. Die Blütezeit wird voraussichtlich Ende Juli und Anfang August ihren Höhepunkt erreichen; von jetzt bis Ende August stellt SYKE wöchentlich Informationen zur Algensituation in der Ostsee und in Binnengewässern zur Verfügung.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Finnish Environment Institute (SYKE): http://www.environment.fi/syke(öffnet in neuem Fenster)
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