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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Zerstörung von Prionenmolekülen

Es wurden neu entwickelte selbstleuchtende Polymere absichtlich mit der Fähigkeit ausgestattet, sich an giftige Prionen anzuheften und diese unschädlich zu machen. Damit entsteht die Möglichkeit diese tödlich verlaufenden Nerven-Krankheiten zu heilen. Die schwedisch-schweizeri...

Es wurden neu entwickelte selbstleuchtende Polymere absichtlich mit der Fähigkeit ausgestattet, sich an giftige Prionen anzuheften und diese unschädlich zu machen. Damit entsteht die Möglichkeit diese tödlich verlaufenden Nerven-Krankheiten zu heilen. Die schwedisch-schweizerische Studie wurde zum Teil durch das LUPAS-Projekt ("'Luminescent polymers for in vivo imaging of amyloid signatures") finanziert, das mit fast 5 Mio. EUR unter dem Themenbereich Gesundheit des Siebten Rahmenprogramms der EU unterstützt wird. Die Ergebnisse wurden im Journal of Biological Chemistry vorgestellt. Die Forschung hier ist wirklich bahnbrechend. Die Forscher von der Universität Linköping, Schweden und ihre Kollegen aus dem Universitätsspital Zürich in der Schweiz, sagten, dass man zum ersten Mal in der Lage ist zu demonstrieren, dass die Behandlung von Krankheiten wie Rinderwahnsinn und Creutzfeldt-Jacobs mit LCP-Molekülen möglich ist. Sie testeten diese lumineszierenden konjugierten Polymere, oder LCP, an mit Prionen infizierten Gewebeschnitten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Anzahl von Prionen sowie deren Toxizität und Infizierbarkeit, drastisch sanken. "Wenn wir diesen Effekt bei Prion-Infektionen sehen, glauben wir, dass der gleiche Ansatz auch bei der Alzheimer-Krankheit funktionieren könnte", so Peter Nilsson, Forscher für Bioorganische Chemie, der vom Europäischen Forschungsrat gefördert wird. Prion-Krankheiten sind eine progressive Gruppe von Erkrankungen, die das Gehirn und das Nervensystem von Menschen und Tieren schädigen. Zu den Prion-Krankheiten beim Menschen gehören die sporadische Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Kuru, eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, das Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom, und die letale familiäre Insomnie. Prion-Krankheiten können vererbt sein, sie können spontan oder durch Infektion auftreten, zum Beispiel durch infiziertes Fleisch - wie beim Rinderwahnsinn. "Auf der Grundlage dieser Ergebnisse können wir jetzt völlig neue Moleküle entwickeln, die möglicherweise eine noch wirksamer sind", so Dr. Nilsson. Die Forscher wollen noch weiter gehen und testen, ob die Moleküle an Fruchtfliegen mit Alzheimer funktionieren. Alzheimer wird durch sogenannte Amyloid-Plaques hervorgerufen, die einen ähnlichen, aber langsameren Verlauf wie Prion-Krankheiten haben. Das EU-geförderte LUPAS-Projekt versucht unterdessen, die Kluft zwischen Diagnose und Behandlung von Morbus Alzheimer und Prion-Krankheiten zu schließen. Zu Beginn des Projektes glaubte das LUPAS-Team, dass es durch die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe und Methoden für die diagnostische Bildgebung von Amyloid-Plaques möglich wäre, die Qualität der Diagnose zu verbessern und die Überwachung und das Verständnis der Progression der Erkrankung zu erleichtern. An diesem Projekt beteiligen sich Partner aus vielen verschiedenen Bereichen, darunter sind Experten aus der organischen Synthesechemie, der synthetischen Nano-Chemie, Amyloidstruktur, Prion-Krankheiten, Alzheimer-Krankheit, Kernspintomographie, Multi-Photonen Physik und Hyper Spectral Imaging. Sie bildeten die kritische Masse an Kompetenzen, die zur Erreichung der ehrgeizigen Projektziele erforderlich war. LUPAS-Koordinator Professor Per Hammarstrom sagte bei der Vorstellung des Projekts: "Die Kompetenz im LUPAS-Konsortium wird zweifellos neuartige Werkzeuge für das Verständnis der pathologischen Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit und Prionosen hervorbringen. Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit werden wir diese Werkzeuge für den Einsatz in Krankheitsmodellen in vivo und ex vivo an menschlichen Gewebeproben entwickeln. Wenn dies gelingt, dauert es noch ein paar Jahre, um diese Technologie in die klinische Anwendung zu bringen."Weitere Informationen sind abrufbar unter: LUPAS: http://www.lupas-amyloid.eu The Journal of Biological Chemistry: http://www.jbc.org/

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