Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

EU-Wissenschaftler finden ältesten Krater der Welt in Grönland

Europäische Wissenschaftler haben einen 100 Kilometer breiten Krater in Grönland entdeckt, der infolge des Einschlags eines massiven Asteroiden oder Kometen eine Milliarde Jahre vor jeder anderen bislang bekannten Kollision auf der Erde entstanden ist. Auf der Erde wurden bi...

Europäische Wissenschaftler haben einen 100 Kilometer breiten Krater in Grönland entdeckt, der infolge des Einschlags eines massiven Asteroiden oder Kometen eine Milliarde Jahre vor jeder anderen bislang bekannten Kollision auf der Erde entstanden ist. Auf der Erde wurden bislang nur rund 180 Kratereinschläge entdeckt, doch wenn einer entdeckt wird, können sich wahre Schätze darin verbergen - rund 30 % dieser Krater beinhalten wichtige natürliche Ressourcen wie Mineralien, Öl oder Gas, erklärt das internationale Team unter der Leitung von Adam A. Garde, Senior-Forschungswissenschaftler an der Geologischen Forschungsanstalt für Dänemark und Grönland (GEUS) in Kopenhagen. Die Entdeckung wurden in der Fachzeitschrift Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht. Die spektakulären Krater auf dem Mond sind Folgen von Einschlägen von Asteroiden und Kometen, die vor drei bis vier Millionen Jahren stattfanden. Damals muss die Erde, die eine weit größere Gravitationsmasse als der Mond hat, noch mehr Kollisionen erlebt haben - die Belege hierfür jedoch sind längst erodiert oder durch jüngere Gesteine bedeckt. "Der bisher älteste bekannte Krater auf der Erde entstand vor zwei Milliarden Jahren und die Wahrscheinlichkeit, einen noch älteren Einschlag zu finden, war astronomisch gering", erklärten die Forscher. Genau dies jedoch ist nun einem Team aus Wissenschaftlern vom GEUS, der Universität Cardiff in Wales, der Universität Lund in Schweden und dem Institut für Planetologie in Moskau gelungen. Bei einem detaillierten Untersuchungsprogramm vor Ort, das von der GEUS und der Dänischen "Carlsbergfondet" (Carlsberg-Stiftung) finanziert wurde, entdeckten die Forscher die Überreste eines riesigen, drei Milliarde Jahre alten Einschlags in der Nähe der Region Maniitsoq in West-Grönland. Der bis dato größte und älteste bekannte Krater, der 300 km breite Vredefort-Krater in Südafrika, ist nur zwei Milliarden Jahre alt und größtenteils erodiert. Wie Dr. Iain McDonald von der Fakultät für Erd- und Meereswissenschaften der Universität Cardiff und Mitglied des Forscherteams erklärt, war es nicht leicht, die wissenschaftliche Gemeinschaft von der Wichtigkeit dieser Forschung zu überzeugen. Die Industrie hingegen war sich über den potentiellen Nutzen des Auffindens neuer Krater im Klaren. "Fast drei Jahre haben wir gebraucht, um unsere Kollegen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft von unserem Vorhaben zu überzeugen. Die Bergbauindustrie war da wesentlich aufgeschlossener. "Ein kanadisches Explorationsunternehmen verwendete das Einschlagssmodell seit 2011 zur Erforschung der Ablagerung von Nickel und Platin bei Maniitsoq." Dr. McDonald fügt hinzu, dass diese Forschung neben der möglichen Mineralablagerungen auch wichtig ist, da "diese einzelne Entdeckung bedeutet, dass wir die Folgen von Einschlägen auf der Erde fast eine Milliarde Jahre weiter zurückverfolgen können als bisher." Allerdings gab es auch Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Forschung. "Das Auffinden dieser Beweise wurde dadurch erschwert, dass es keinen sichtbaren schüsselförmigen Krater mehr gibt", so die Wissenschaftler. In den letzten drei Milliarden Jahren seit dem Einschlag wurde das Land bis zur 25 km unter der ursprünglichen Oberfläche gelegenen tieferen Kruste abgetragen. Alle externen Teile der Kraterstruktur wurden entfernt, doch die Folgen der massiven Druckwelle gruben sich tief in die Erdkruste - tiefer als bei irgendeinem anderen bekannten Krater - und diese blieben sichtbar. Da die Folgen eines Einschlags in einer solchen Tiefe bisher noch nie beobachtet worden sind, dauerte es fast drei Jahre harter Arbeit, bis alle Beweise gesammelt waren. "Es war wie bei den Ermittlungen von Sherlock Holmes", erzählt Dr. McDonald. "Wir konnten alle anderen landschaftsformenden Prozesse ausschließen. Das einzige, was als Ursache für die gefundenen Spuren dann noch in Frage kam, ist ein gigantischer Krater."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Universität Cardiff: http://www.cardiff.ac.uk(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Vereinigtes Königreich