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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Social Media unterstützen sturzgefährdete ältere Menschen

Stürzt ein älterer Mensch, ist es in seinem Interesse, dass Hilfe so bald wie möglich eintrifft. Aus diesem Grund tragen viele ältere Menschen irgendeine Form von Alarm-System bei sich, das in einem solchen Fall den Rettungsdienst ruft. In einer alternden Gesellschaft stellt d...

Stürzt ein älterer Mensch, ist es in seinem Interesse, dass Hilfe so bald wie möglich eintrifft. Aus diesem Grund tragen viele ältere Menschen irgendeine Form von Alarm-System bei sich, das in einem solchen Fall den Rettungsdienst ruft. In einer alternden Gesellschaft stellt daher die Betreuung älterer Menschen eine riesige gesellschaftliche Herausforderung und eine Priorität für die EU dar, da Verletzungen von älteren Menschen die Gesundheitsdienste enorm belasten. Nun arbeiten Forscher an einer Möglichkeit, den Sturzalarm mit der neuesten Kommunikations-Methode zu verbinden: den sozialen Medien. FARSEEING ist ein EU-finanziertes Projekt, an dem sich 11 Projektpartner beteiligen. Sie gehen der Frage nach, wie wir feststellen können, dass ein älterer Mensch gestürzt ist und wie wir Kosteneinsparungen in diesem Bereich machen können. "Das Projekt hat die weltweit größte Datenbank mit Informationen über die Bewegungen älterer Menschen kurz vor und kurz nach einem Sturz aufgestellt, sagt Babak Farshchian von der Stiftung für wissenschaftliche und industrielle Forschung an der Norwegischen Technischen Hochschule (SINTEF), einem der Projektpartner. "Das wird durch Sensoren ermöglicht, die an einem Gürtel an der Hüfte getragen werden und die aufzeichnen, wenn der Träger ohnmächtig oder schwach in den Beinen wird." Durch Prävention auf der Grundlage der gesammelten Informationen, sei es möglich den nächsten Sturz mit größerer Genauigkeit vorherzusagen und damit könnte dieser Person mitgeteilt werden, dass sie sich hinsetzen oder legen sollte, sobald sie in Gefahr ist. Soziale Medien können auch eingreifen, wenn präventive Maßnahmen versagen und ein älterer Mensch stürzt. In diesen Fällen ist das durch den Sturz verursachte Problem der Grund, weshalb es oft lange dauert, bis Hilfe kommt. Deshalb wird versucht, Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation mithilfe von Technologie zu finden. Das Team arbeitet an einem Prototyp eines sozialen Netzwerks, das in solchen Situationen Alarm schlagen kann, anstatt nur den formellen Pflege-Dienstleister zu informieren. Babak Farshchian fährt fort: "Man erhält leicht den Eindruck, dass Facebook nur zum Spaß und für Freizeitaktivitäten existiert, etwa für den Austausch von Fotos und um über Musik zu plaudern. Doch wir stehen erst am Anfang der Nutzung dieses Mediums. Verbindet man den Alarm mit sozialen Medien, kann die möglicherweise erforderliche Hilfe auf ein "Team" erweitert werden, das nicht nur die kommunalen Träger umfasst, sondern auch Kinder und die nächsten Nachbarn. Stürzt eine Person erleidet sie oft Schmerzen und steht unter Schock. Werden mehrere Menschen daraufhin alarmiert, kann Hilfe schneller zum Unfallopfer gelangen. Dies ist für den gestürzten Menschen als auch für seine Familie lebenswichtig." Altern ist eines der größten Probleme, vor denen die EU heute steht. Der wirksame Umgang mit diesem Problem ist für die Förderung von Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission das Thema "Aktives und gesundes Altern" zum zentralen Thema für die Europäische Pilot-Innovationspartnerschaft erhoben, die im Februar 2011 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel der Innovationspartnerschaft "Aktives und gesundes Altern" ist es sicherzustellen, dass die alternde Bevölkerung Europas auf lange Sicht tragbar ist. Vorrangiges Ziel dabei ist, die durchschnittliche Zahl der gesunden Lebensjahre bis zum Jahr 2020 um zwei Jahre zu erhöhen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: FARSEEING: http://farseeingresearch.eu/ SINTEF: http://www.sintef.no/home/

Länder

Norwegen