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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Gebietsfremde Arten vertreiben einheimische Fischarten

Forscher in Italien vermuten, dass eine der wichtigsten Beschränkungen von Meeresschutzgebieten, ist, dass sie die Bereiche nicht vor großen Bedrohungen schützen können. Dazu gehören Veränderungen der Küstengebiete und Veränderungen der hydrodynamischen und sedimentären System...

Forscher in Italien vermuten, dass eine der wichtigsten Beschränkungen von Meeresschutzgebieten, ist, dass sie die Bereiche nicht vor großen Bedrohungen schützen können. Dazu gehören Veränderungen der Küstengebiete und Veränderungen der hydrodynamischen und sedimentären Systeme und natürlich auch nicht die Ausbreitung von exotischen Arten. Gebietsfremde Arten, insbesondere die Grünalge Caulerpa racemosa, sind in das Mittelmeer und andere Meereschutzgebiete eingefallen. Sie beeinträchtigen die Ernährungsgewohnheiten der am Meeresgrund lebenden Arten und im Gegenzug möglicherweise die Fischpopulationen. Die Studie, die in der Fachzeitschrift PLoS ONE präsentiert wurde, wurde teilweise über das Projekt PERSEUS ("Policy-oriented marine environmental research in the southern European seas") finanziert, das knapp 13 Mio. EUR unter dem Themenbereich Umwelt des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) erhalten hat. Unter der Leitung der Universitá del Salento, CoNISMa, in Italien untersuchten die Forscher die Küsten entlang des nördlichen Ionischen Meers im Südosten Italiens, um das Auftreten und das Ausmaß der Interaktion zwischen den invasiven Algen und der endemischen Großen Geisbrasse (Diplodus sargus) zu beurteilen. Sie fanden heraus, dass die Brasse Grünalgen isst, und dadurch das Alkaloid Caulerpin in ihrem Gewebe anlagert. "Die Beziehungen zwischen subzellulären Mechanismen der Algen-Metaboliten und indirekten Auswirkungen auf die biologische Vielfalt der Meere wurden selten untersucht", schreiben die Autoren in der Zeitschrift. "Im Lichte der erzielten Ergebnisse untersuchte diese Studie die Auswirkungen einer solchen neuen trophischen Interaktion. Dazu wurden die toxikologischen Reaktionen auf mehreren biochemischen und physiologischen Ebenen in Organismen gemessen, die in Umgebungen leben, in denen bereits eine Invasion stattgefunden hat, oder die noch frei von invasiven Arten ist. Durch die Verbindung von organischer Chemie, Ökotoxikologie und Ökologie versucht diese Studie, die möglichen Auswirkungen von C. racemosa auf D. sargus aufzuklären, sie gibt neue Einblicke in zelluläre Mechanismen, durch die biologische Invasionen die marine Artenvielfalt und damit die Wirksamkeit von Schutzsystemen beeinträchtigen können." Das Team identifizierte 11 wichtige Nahrungsmittel in den Mägen der Brasse, wobei die Grünalge C. racemosa den größten Teil ausmachte in Bezug auf die Häufigkeit des Auftretens und der relativen Bedeutung im Fisch. Die Forscher beobachteten auch eine negative Wechselwirkung zwischen invasiven und einheimischen Arten, speziell im Hinblick darauf, wie sich die Verfügbarkeit oder Qualität der Nährstoffe, Nahrung und physischen Ressourcen verändert. "Caulerpa racemosa ist zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährung dieser wichtigen Fischarten geworden", schrieben sie. "Hier bestätigen wir das häufige Vorkommen von invasiven Algen im Mageninhalt der Fische und die gleichzeitige Akkumulation von Caulerpin im Gewebe der Fische. Der Übergang von einer Ernährung, die auf tierischen und pflanzlichen Bestandteilen beruht, zu einer Ernährung auf der Basis invasiver Algen, könnte die organoleptischen Eigenschaften und die Nahrungsqualität dieser wirtschaftlich wichtigen Fischart beeinflussen. Nährwert, Geschmack und Aroma des Fischfilets hängen in der Tat sowohl von der Menge an Fett und der Fettsäure-Zusammensetzung und von den Aminosäuren im Muskel ab, die alle stark von der Ernährung beeinflusst werden."Weitere Informationen finden Sie unter: Universitá del Salento: http://www.unisalento.it/web/guest/home_page(öffnet in neuem Fenster) PLoS ONE: http://www.plosone.org/home.action(öffnet in neuem Fenster)

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