EU-finanzierte Wissenschaftler verfeinern ihre Fähigkeiten zur Erkennung von Superparasiten
Mithilfe einer EU-Finanzierung ist einer internationalen Forschungsgruppe ein bedeutender Durchbruch in der molekularbiologischen Forschung zu mikrobiellen Erregern gelungen. In ihrem Artikel im Journal of Infectious Diseases berichten die Forscher aus Belgien, Deutschland, Indien, Nepal, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten über den erfolgreichen Abschluss der Sequenzierung des Genoms von Leishmania donovani, einem Parasit, der Leishmaniose, eine der größten Tropenkrankheiten nach Malaria, verursacht. Leishmania ist ein einzelliger Parasit, der durch den Stich von Sandmücken übertragen wird. Er tritt vor allem in Asien, Ost-Afrika, Lateinamerika und den Ländern um das Mittelmeer auf. Nach Abschluss des Leishmania-Genoms identifizierte die Forschungsgruppe eine Reihe von Mutationen, die für Superparasiten typisch sind, und entwickelte eine einfache Abschätzung, mit der ihre Verfolgung einfacher wird, wo immer sie auch sind. Im indischen Subkontinent tendieren Superparasiten eher zur Wirkstoffresistenz und sind gleichzeitig auch besser gerüstet, um unser Immunsystem zu überlisten. Je nach Schwere des Falles, kann Leishmaniose tödlich verlaufen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass es jedes Jahr bis zu 1,6 Millionen neue Fälle von Leishmaniose gibt. Meist sind die ärmsten Bevölkerungsteile von der Krankheit betroffen. Die Studie wurde von zwei EU-geförderten Forschungsprojekten unterstützt: LeishNatDrug-R ("Molecular tools for monitoring emergence and spreading of drug resistance among natural populations of leishmania"), das mit 1.200.000 EUR im Rahmen des "Programms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration" des Fünften Rahmenprogramms (RP5) und Kaladrug -R ("New tools for monitoring drug resistance and treatment response in visceral leishmaniasis in the Indian subcontinent"), das mit 299.999 EUR unter dem Themenbereich Gesundheit des Siebten Rahmenprogramms (RP7) finanziert wurde. Erstautor der Studie, Dr. Manu Vanaerschot vom Institut für Tropenmedizin Antwerpen, Belgien, kommentiert: "Dank der Entdeckung dieser Mutationen, die durch die Finanzierung durch die Europäische Kommission ermöglicht wurde, kann die Verbreitung und Entstehung dieser resistenten Parasiten effizienter überwacht werden. Dadurch wird zu einer besseren und angemesseneren Kontrolle des Parasiten und der Erkrankung beigetragen." "Wir hoffen, dass dieses Ergebnis den Weg zu einer Vorrichtung für die Feststellung von Arzneimittel-Resistenzen für die Praxis führen wird und zwar nicht nur für fünfwertige Antimonverbindungen sondern für alle Wirkstoffe, die Leishmanien töten. Dies ist ein wichtiger Durchbruch, der bei der Kontrolle der Leishmaniosegefahr sehr helfen wird", sagt ein anderer Autor der Studie, Shyam Sundar von der Benares Hindu University in Indien.Weitere Informationen finden Sie unter: Institute of Tropical Medicine Antwerp: http://www.itg.be/itg/generalsite/Default.aspx?WPID=513&L=E(öffnet in neuem Fenster)
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