Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Aspirin kann Risiko auf Eierstockkrebs senken

Bei Frauen kann die regelmäßige Einahme des schmerzstillenden Medikaments Aspirin das Risiko senken, an serösem Ovarialkrebs - Krebs einer besonders aggressiven Form - zu erkranken. Darauf weist eine von europäischen Forschern in Dänemark durchgeführte neue Studie hin. Diese N...

Bei Frauen kann die regelmäßige Einahme des schmerzstillenden Medikaments Aspirin das Risiko senken, an serösem Ovarialkrebs - Krebs einer besonders aggressiven Form - zu erkranken. Darauf weist eine von europäischen Forschern in Dänemark durchgeführte neue Studie hin. Diese Nachricht ist wichtig, da trotz der in den letzten Jahrzehnten erzielten beträchtlichen Fortschritte im Bereich der gynäkologischen Krebsbehandlung die Prognose dieser Krankheit schlecht geblieben ist. So betonen viele Fachleute, dass dringend präventive Strategien erforderlich seien. Eierstockkrebs zeigt sich in Form aggressiver Karzinome, die an der Oberfläche des Eierstocks auftreten. Er ist die tödlichste gynäkologische Krebserkrankung und steht auf Rang fünf der Ursachen für Krebstod bei den Frauen in den Industrienationen. Man schätzt, dass die altersstandardisierte Zahl der Neuerkrankungen an Eierstockkrebs 2008 in Europa bei 12 pro 100 000 Frauen in Südeuropa bis 17 pro 100 000 in Nordeuropa lag. Die Länder mit den höchsten Inzidenzraten waren Lettland und Litauen (rund 19 pro 100 000), die niedrigsten Auftretenshäufigkeitsraten meldeten Zypern und Portugal (rund 7 pro 100 000). Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) müssen in den Vereinigten Staaten jährlich 20 000 Frauen die Diagnose Eierstockkrebs verkraften, wobei 90% der Fälle bei Frauen auftreten, die älter als 40 Jahre alt sind, von denen die meisten wiederum 60 Jahre oder älter sind. "Eierstockkrebs hat eine hohe Mortalität. Zu wissen und zu verstehen, welche Faktoren bei der Entwicklung dieser Krankheit beteiligt sind, und Präventionsmaßnahmen für Frauen zu erforschen, hat lebenswichtige Bedeutung", betont Hauptautorin Dr. Susanne Kjær vom Danish Cancer Society Research Center. "In unserer Studie haben wir die Rolle von Analgetika bei der Entwicklung von Eierstockkrebs untersucht." Die Studie wurde in Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica veröffentlicht, einem Fachjournal der Nordic Federation of Societies of Obstetrics and Gynecology. Hier stellte man fest, dass andere nichtsteroidale Entzündungshemmer, Paracetamol (Acetaminophen) und weitere Schmerzmittel keinen Einfluss auf eine Senkung des Ovarialkarzinom-Risikos hatten. Für ihre Studie nutzten die Forscherinnen und Forscher Daten der MALOVA-Studie zu malignem Ovarialkrebs, einer bevölkerungsbezogenen Fall-Kontroll-Studie zur Untersuchung dieser Krebsvariante bei dänischen Frauen aus den Jahren 1995 bis 1999. Frühere Studien berichten, dass Dänemarks Inzidenz- und Mortalitätsraten bei 11 bzw. 7 pro 100 000 Frauen liegen. Das Team analysierte nun Daten von 756 Frauen mit epithelialem Ovarialkarzinom, klassifiziert nach dem Typ der glandulären Tumoren (Adenokarzinome): 447 waren serös, 138 muzinös und 171 entsprachen weiteren Typen. Eine Stichprobe von 1 564 Frauen im Alter zwischen 35 und 79 aus der allgemeinen Bevölkerung diente als Kontrollgruppe. Um Angaben zum Schmerzmittelgebrauch zu erhalten, bat das Forscherteam alle Frauen zu einem persönlichen Interview. Die Auswertung dieser Interviews ergab, dass Frauen, die regelmäßig Aspirin einnahmen, ein geringeres Risiko hatten, an serösem Eierstockkrebs (Wahrscheinlichkeitsverhältnis, Odds-Ratio = 0,60) zu erkranken. Bei den Frauen, die regelmäßig andere Arzneimittel als Aspirin, etwa nichtsteroidale Entzündungshemmer, Paracetamol (Acetaminophen), oder andere Sorten von Schmerzmitteln schluckten, fanden die Forscher jedoch keinen Rückgang des Eierstockkrebsrisikos. Dr. Kjærs Schlussfolgerungen dazu: "Unsere Ergebnisse weisen zwar auf einen möglichen Schutzeffekt des Analgetikagebrauchs in Bezug auf das Eierstockkrebsrisiko hin. Dennoch sollte dieser Nutzen gegen die negativen Nebenwirkungen von Schmerzmitteln wie zum Beispiel die Blutungsgefahr und das Risiko auf Magengeschwüre abgewogen werden." Die Autoren empfehlen zur genaueren Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Eierstockkrebs und Schmerzmitteleinnahme größere Studien, bei denen Dosierung, Häufigkeit und Dauer der Schmerzmittelbehandlung genauestens bewertet werden sollten. Dr. Magnus Westgren vom Karolinska University Hospital in Stockholm, Schweden, stimmt den Autoren der Studie in seinem Editorial zu, und betont, dass Strategien zur Prävention von Eierstockkrebs unerlässlich seien. Dr. Westgren erörtert präventive Verfahren wie die bilaterale Salpingektomie - die Entfernung der Eileiter - bei Frauen mit einem Eierstockkrebsrisiko. "Wenn wir die Frauen über die Möglichkeit der Durchführung einer bilateralen Salpingektomie bei wiederholtem Kaiserschnitt zum Zweck der Eierstockkrebsprävention informieren, ist es recht wahrscheinlich, dass sich viele Frauen für diesen Eingriff entscheiden würden", schreibt Dr. Westgren. Er schlägt vor, dass Fachleute der Gynäkologie einen Wechsel der Strategien und die Durchführung randomisierter Studien diskutieren sollten, um noch besser zu durchleuchten, auf welche Weise die bilaterale Salpingektomie das Eierstockkrebsrisiko reduzieren könnte.Weitere Informationen: Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica http://onlinelibrary.wiley.com/journal/10.1111/%28ISSN%291600-0412(öffnet in neuem Fenster) Danish Cancer Society Research Center http://www.cancer.dk/research/(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Dänemark

Mein Booklet 0 0