Innovative medizinische Textilien eliminieren Bakterien
Wissenschaftler der Universitat Politécnica Catalunya BarcelonaTech (UPC) in Spanien ist die Beseitigung von infektiösen Bakterien aus medizinischen Textilien durch eine enzymatische Vorbehandlung unter gleichzeitiger Abscheidung von Nanopartikeln und Biopolymeren unter Ultraschallbestrahlung gelungen. Dies war ein Ergebnis des SONO-Projekts ("A pilot line of antibacterial and antifungal medical textiles based on a sonochemical process"), das im Rahmen des Themenbereichs "Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien" (NMP) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU in Höhe von 8,3 Mio. EUR gefördert wurde. SONO will die antimikrobiellen Eigenschaften von medizinischen Textilien durch den Einsatz modernster Technik verbessern. Die Forscher sagten, diese Technik schaffe völlig sterile antimikrobielle Textilien, die im Krankenhaus erworbene Infektionen in Schach halten helfen. Eine der größten Herausforderungen für die Krankenhäuser sind nosokomiale Infektionen, die zum Zeitpunkt der Einweisung nicht vorhanden sind und deren Inkubation nicht nachgewiesen werden kann. Es handelt sich dabei um Bakterien- und Pilzinfektionen, die durch die verringerte Immunabwehr des Patienten verschlechtert werden. Das SONO-Konsortium, das von der Bar-Ilan-Universität in Israel geleitet wird und aus 17 europäischen Partnern besteht, verwendete Enzyme, die die Haftung der antimikrobiellen Nanopartikel auf dem Stoff unter Bestrahlung mit Ultraschall verbessern. Durch die Anwendung der Enzyme konnten sie die Haftung der Nanopartikel auf dem Gewebe soweit steigern, dass sie auch nach 70 Waschzyklen noch vorhanden waren. Dank der Ergebnisse dieser Studie ist die Herstellung von Textilien mit antimikrobiellen Eigenschaften, die zu 100% wirksam sind, möglich. Ein weiterer Faktor für die ausgezeichnete Wirksamkeit der antimikrobiellen Behandlung ist die Integration von Hybridmaterialien in das Gewebe. Diese Materialien basieren auf organischen und anorganischen Komponenten, einschließlich Zink- und Chitosan-Nanopartikeln. Diese Materialien beseitigen nicht nur die vorhandenen Bakterien, sie behindern auch das Wachstum neuer Mikroben. Die Forscher arbeiten bereits mit Herstellern, um Krankenhausbekleidung und Bettwäsche anzfertigen. Zwei Prototypen werden dazu verwendet, eine Maschine steht in der Fabrik der italienischen Firma Klopman International und die andere bei der Davo Clothing-Gruppe in Rumänien. Ein Krankenhaus in Sofia, Bulgarien, testet die Stoffe, und die Ergebnisse sind so weit positiv. Die steigende Zahl nosokomialer Infektionen geht auf verschiedene Faktoren zurück, einschließlich des Auftretens von resistenten Mikroorganismen, einer erhöhte Anzahl von Patienten mit geschwächtem Immunsystem, komplexeren medizinischen Eingriffen und der Leistung invasiver Verfahren. Studien haben gezeigt, dass Infektionen in Krankenhäusern starke Auslöser für die Mortalität und eine erhöhte Morbidität bei stationären Patienten sind. Zwischen 3% und 10% der stationären Patienten werden während des Krankenhausaufenthalts infiziert und die Sterblichkeitsrate für nosokomiale Infektionen beträgt 1%. Aber dieses Problem setzt auch das Gesundheitssystem unter Druck. Diese Infektionen führen zu längeren Krankenhausaufenthalten, bis zu 10 Tagen, wodurch dieses wachsende Problem verschärft wird.Weitere Informationen finden Sie unter: SONO http://www.fp7-sono.eu/(öffnet in neuem Fenster) Universitat Politécnica de Catalunya BarcelonaTech (UPC) http://www.upc.edu/?set_language=en(öffnet in neuem Fenster)
Länder
Spanien