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Studie untersucht, inwiefern lebenslanges Lernen unerlässlich für Beschäftigungsfähigkeit ist

Eine EU-Studie untersucht die Bedeutung des lebenslangen Lernens und seine Auswirkungen am Arbeitsplatz. Der bisherigen Forschung liegen wenige Belege vor, wie Humankapital durch lebenslanges Lernen von Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in ganz Europ...

Eine EU-Studie untersucht die Bedeutung des lebenslangen Lernens und seine Auswirkungen am Arbeitsplatz. Der bisherigen Forschung liegen wenige Belege vor, wie Humankapital durch lebenslanges Lernen von Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in ganz Europa gebildet wird. Um dies zu ändern, wurden 25 Forscher dem LLLight'in'Europe Projekt zugewiesen. Dieses Projekt erhält Mittel in Höhe von 2,65 Mio. EUR aus dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) für Forschung und technologische Entwicklung (FTE) der Europäischen Kommission. Die Notwendigkeit für die Erforschung des lebenslangen Lernens lässt sich erkennen, wenn man die Kluft zwischen Menschen mit höherer Schulbildung und solchen ohne diese betrachtet. Laut Beschäftigungsstatistik arbeiteten 82,8% der Europäer im Alter zwischen 24 und 65 Jahren, die einen Universitätsabschluss im Jahr 2010 hatten. In der gleichen Altersgruppe lag der Prozentsatz bei 68,3% für diejenigen, die die Sekundarstufe abgeschlossen hatten. Die Zahl sinkt auf 46% für Personen ohne Abschluss der Sekundarstufe. Dies zeigt, dass höhere Bildung eine notwendige Grundlage ist, um auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben, und damit in Europa Beschäftigung zu sichern. Es wird jedoch angenommen, dass die kumulativen Investitionen, die erforderlich sind, um Hochschulabschlüsse für Erwachsene in den nächsten zwei Jahrzehnten in ganz Europa zu schaffen, bei 3500 Milliarden EUR oder 1,4% des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Jahr liegen könnten. Noch höhere Investitionen sind notwendig für nicht-formale und informelle Umgebungen für lebenslanges Lernen, die während des gesamten Arbeitslebens eines Mitarbeiters bestehen sollen. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache ist das lebenslange Lernen als ein wesentlicher Faktor für Beschäftigungsfähigkeit zu sehen, nicht nur aus einer individuellen Perspektive heraus sondern auch für die Wirtschaft. Von diesem Projekt sollen Unternehmen profitieren, da lebenslanges Lernen vielleicht relevanter ist als je zuvor. Um erfolgreich zu sein, sind Unternehmen heute zunehmend abhängiger von gebildeten und kreativen Arbeitskräften, vor allem in einem besonders stolzen nationalen und globalen Umfeld. Aufgrund des demographischen Wandels sind junge, qualifizierte Arbeitnehmer zunehmend schwerer zu finden, aber die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Möglichkeiten für lebenslangen Lernen könnte die optimale Produktivität einer alternden Belegschaft gewährleisten. Da der Wettbewerb um Talente immer stärker wird und die Mobilität der Mitarbeiter weiter steigt, kann das lebenslange Lernen eine Rolle bei der Stärkung der Fähigkeiten eines Unternehmens spielen, begabte Mitarbeiter zu gewinnen und zu behalten. Um sich die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu Nutze zu machen, wird das Projekt die neue Methode der komplexen Fähigkeiten zur Problemlösung (Complex Problem Solving Skills, CPS) einsetzen. Diese verwendet computer-basierte Tests für die Beurteilung und misst die Stärken des Mitarbeiters bei der Lösung von komplexen Problemen im Hinblick auf Schnelligkeit und Zusammenarbeit. Mit den Ergebnissen der Studie können sich die Unternehmen das Potenzial des lebenslangen Lernens zu Nutze machen und Ziele erreichen wie: neue Talente gewinnen und diese halten, die Förderung von Innovation und der Erwerb von Wissen, um neue Märkte zu erschließen. Dies wird Politiker, Geschäftsstrategen und Einzelpersonen anregen, das lebenslange Lernen in die Arbeitswelt zu integrieren. Um ihre Ziele zu erreichen, wird die Universität Luxemburg mit neun Universitäten und Forschungsinstituten aus vier Disziplinen zusammenarbeiten. Dr. Samuel Greiff, ein Psychologe und Forscher an der Universität glaubt, dass die CPS-Methode weit besser ist, da sie Veränderungen, die mit informellem Lernen am Arbeitsplatz auftreten, reflektiert. Er sagt: "Computergestützte Tests ermöglichen eine weitere Ebene der Einschätzung, die nicht mit einem Papier-Bleistift-Verfahren möglich ist. Dabei wird eine Testdimension hinzugefügt, da Menschen vor ihren Computern sitzen, in einer simulierten realen Erfahrung." LLLight'in'Europe, das im Januar 2012 gestartet wurde, wird die CPS-Fähigkeiten von 4150 Personen über vier Jahre bewerten - 3 850 Mitarbeiter aus 50 erfolgreichen Unternehmen in 15 EU-Ländern und vier Nicht-EU-Ländern. Weitere 300 sind Unternehmer aus ganz Europa. Das Projekt läuft bis September 2016 und die ersten Ergebnisse werden voraussichtlich 2015 erwartet.Weitere Informationen sind abrufbar unter: LLLight'in'Europe: http://www.lllightineurope.com Universität Luxemburg: http://wwwen.uni.lu/

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Luxemburg

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