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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Vielversprechende neue Forschungen im Kampf gegen Eschensterben

Eschen in ganz Europa leiden unter dem Pilz Chalara fraxinea (sonst als Eschentriebsterben bekannt): nicht nur in reifen Waldflächen, aber auch in städtischen Gebieten und Baumschulen. Er wurde Februar dieses Jahres entdeckt, als eine Sendung von infizierten Bäumen aus einer B...

Eschen in ganz Europa leiden unter dem Pilz Chalara fraxinea (sonst als Eschentriebsterben bekannt): nicht nur in reifen Waldflächen, aber auch in städtischen Gebieten und Baumschulen. Er wurde Februar dieses Jahres entdeckt, als eine Sendung von infizierten Bäumen aus einer Baumschule in den Niederlanden zu einer Baumschule in Buckinghamshire, England, verschickt wurde. Allerdings hat eine aktuelle schwedische Studie, die in der skandinavischen Fachzeitschrift Journal of Forest Research veröffentlicht wurde, wichtige Informationen für Gartenbauer im Vereinigten Königreich und in Nord- und Mitteleuropa bereitgestellt, um sich gegen die aggressiven Angriffe des Pilzes zu wehren. Die Ergebnisse der Studie sind weitreichend und ermutigen die Regierungen in Eschen-Zuchtprogramme zu investieren, um die Krankheit auszurotten. Den Forschern zufolge hat sich die Vitalität der europäischen Gemeinen Esche in Nord-, Ost- und Mitteleuropa in den letzten Jahren sehr schnell verschlechtert. Das Waldsterben wurde zum ersten Mal Mitte der 1990er Jahre in Litauen und Ostpolen beobachtet. Seitdem wurden schwere Schäden in vielen europäischen Ländern gemeldet. Unter den Ländern sind Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland und Norwegen. In Schweden, dem Sitz der Forscher, wurden Krankheitsfälle zuerst 2002 in den südlichsten Regionen beobachtet. Anschließend breitete sie sich auf nahezu die gesamte Eschenpopulation aus. Vor kurzem, im Oktober dieses Jahres, wurde ein Einfuhrverbot für britische Eschenimporte erlassen und das Absterben wird als Quarantäneschädling unter nationalen Notmaßnahmen behandelt. Die Studie analysierte den Schaden des Eschentriebsterbens an 16 bis 22-Jahre alten Bäumen in schwedischen Obstgärten. Die Befunde zeigen, dass die Krankheit stark genotypisch gesteuert wird, was bedeutet, dass sie Eschen angreift, die dieselben oder ähnliche genetische Eigenschaften besitzen. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass es einen Spielraum für die Einführung von Zuchtprogrammen gibt, um Eschen mit größerer Widerstandskraft gegen Infektionen zu züchten. Die wichtigsten Symptome des Eschentriebsterbens sind schweres Absterben der Krone, Welken und Nekrosen der Blätter sowie Nekrosen auf der Rinde von Trieben und Stängeln. Läsionen, die sich um seitliche Zweige und Blattnarben bilden, weisen auf eine mögliche Infektion hin. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass "die drastischen Auswirkungen des Eschentriebsterbens in Ländern wie Litauen, wo die Eschenflächen zwischen 2001 und 2009 von 53.000 ha auf 38.000 ha gesunken sind, alarmierend ist, und schlägt vor, dass geeignete Maßnahmen so bald wie mögliche getroffen werden sollten". Sollten keine Maßnahmen schnell ergriffen werden, könnten andere Länder das gleiche Niveau der Entwaldung erfahren, wie Litauen. Eine Schlussfolgerung, die aus dieser Forschung gezogen werden kann, ist, dass es eine Antwort auf das Eschentriebsterben gibt. Durch stringente Zuchtprogramme mit stärkeren Klonen könnten Eschen wachsen, die gegen die Krankheit resistenter sind, wodurch das Risiko eines Ausbruchs von Chalara fraxinea gesenkt wird. Jetzt müssen sich die Regierungen mit diesem Problem auseinandersetzen und eine nachhaltige Planung für die Zukunft implementieren.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Scandinavian Journal of Forest Research http://www.tandfonline.com/loi/sfor20 The Forestry Research Institute of Sweden http://www.skogforsk.se/en/

Länder

Schweden

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