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Zusammenarbeit zur Stärkung der psychischen Gesundheit in einkommensschwachen Ländern

Ein internationales Konsortium von Wissenschaftlern hat das EMERALD-Projekt für eine globale psychische Gesundheit zur Verbesserung der psychiatrischen Systeme in Ländern mit eher tiefem Einkommen gestartet. Das Projekt wird mit 5,8 Mio. EUR von der Europäischen Union unter de...

Ein internationales Konsortium von Wissenschaftlern hat das EMERALD-Projekt für eine globale psychische Gesundheit zur Verbesserung der psychiatrischen Systeme in Ländern mit eher tiefem Einkommen gestartet. Das Projekt wird mit 5,8 Mio. EUR von der Europäischen Union unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7 2007/2013) finanziert. EMERALD steht für "emerging mental health systems in low- and middle-income countries" (aufkommende Systeme zur psychiatrischen Versorgung in Ländern mit niedrigen bis mittleren Einkommen). Das Projekt wird vom Centre for Global Mental Health am King 's College London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine geleitet und vereint Mitarbeiter aus Äthiopien, Indien, Nepal, Nigeria, Südafrika und Uganda. Das langfristige Ziel ist es, den psychischen Gesundheitszustand durch die Stärkung der Gesundheitssysteme und durch angemessene und nachhaltige Ressourcenbeschaffung, die integrierte Bereitstellung von physischer und psychischer Gesundheit und durch eine bessere Versorgungslage zu verbessern. Das Konsortium soll die Gesundheitssysteme stärken und die notwendigen Schritte zu seiner Realisierung in allen sechs Ländern durchführen. In der Kick-off-Sitzung des EMERALD-Projekts sagte Professor Graham Thornicroft, Leiter Abteilung für Gesundheit und Bevölkerungsforschung (HSPR) Institut für Psychiatrie des King 's College London und Koordinator des EMERALD-Konsortiums: "Dieser Zuschlag ist eine unschätzbare Gelegenheit, um ein klareres Verständnis von der Frage zu entwickeln, wie die psychischen Gesundheitssysteme in Ländern mit eher tiefem Einkommen gestärkt werden können, um mehr und bessere Betreuung anzubieten. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. In solchen Ländern erhalten nur 2% der psychisch erkrankten Menschen eine Behandlung oder Pflege. EMERALD wird alles daransetzen, um diese Lücke zu schließen." Die Forschungsgruppe hat sich zusammengeschlossen, um das zu bewältigen, was sie als schwierige Zeiten für das Gesundheitssystem auf der ganzen Welt ansehen. Dazu gehören höhere Anforderungen und Herausforderungen, die teilweise durch technologische Fortschritte und die Erwartungen der Verbraucher aber auch durch die alternde Bevölkerung, neu auftretende Epidemien und wirtschaftliche Zwänge angetrieben werden. Die Gesundheitssysteme in einkommensschwachen Ländern stehen vor zusätzlichen Problemen, da immer weniger Ressourcen zur Verfügung stehen und die Krankheitsbelastung in diesen Populationen (im Vergleich zu Ländern mit hohem Einkommen) höher ist. Viele Länder mit eher tiefem Einkommen haben hohe Sterblichkeitsraten infolge von übertragbaren, mütterlichen, perinatalen und nahrungsbedingten Gesundheitszuständen, die durch steigende Raten von chronischen nicht-übertragbaren Krankheiten (NCD), einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und psychische Erkrankungen abgelöst werden. Professor Atalay Alem von der Universität von Addis Ababa, Äthiopien, kommentiert: "In Äthiopien setzt sich die Regierung dafür ein, die psychische Gesundheit der Bevölkerung auf eine neue Ebene zu heben, indem sie jetzt ihre erste Nationale Strategie für psychische Gesundheit eingeführt hat. Wir sind gerade dabei, den besten Weg zur Umsetzung dieser Strategie zu untersuchen, indem wir die Aufgabe der psychiatrischen Versorgung mit primären Pflegekräften teilen. EMERALDs Beitrag ist ein wichtiger Fokus auf übergeordnete Systeme und Strukturen, die benötigt werden, um dieses Modell der psychischen Gesundheitsversorgung in einer nachhaltigen und gerechten Weise zu unterstützen." Weitere Partner von EMERALD sind neben dem King 's College London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine die Universidad Autonoma de Madrid (Spanien),die Welgesundheitsorganisation, die Universität Addis Ababa (Äthiopien), die Public Health Foundation of India, Transcultural Psychosocial Organization (TPO, Nepal), Universität Ibadan (Nigeria), Universität Cape Town (Südafrika), Universität KwaZulu Natal (Südafrika), Butabika National Mental Hospital (Uganda) und HealthNet TPO (Niederlande). Die Forschung des internationalen Konsortiums wird administrativ von dem deutschen KMU GABO:mi in München verwaltet und unterstützt. Das Centre for Global Mental Health ist ein Joint Venture zwischen dem King 's College London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Gemeinsame Direktoren sind Professor Martin Prince (King' s College London) und Professor Vikram Patel (London School of Hygiene and Tropical Medicine).Weitere Informationen sind abrufbar unter: King's College London: http://www.kcl.ac.uk/innovation/research/index.aspx

Länder

Vereinigtes Königreich

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