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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Wissenschaftler untersuchen europäische Ernährungsgewohnheiten

Italienisches Risotto, spanische Paella und der britische traditionelle Sonntagsbraten (bestehend aus gebratenem Fleisch, Bratkartoffeln und Gemüse) - dies ist nur eine kleine Auswahl der Lebensmittel, die die einzelnen Länder und die Vielfalt der Ernährung in Europa, die derz...

Italienisches Risotto, spanische Paella und der britische traditionelle Sonntagsbraten (bestehend aus gebratenem Fleisch, Bratkartoffeln und Gemüse) - dies ist nur eine kleine Auswahl der Lebensmittel, die die einzelnen Länder und die Vielfalt der Ernährung in Europa, die derzeit von Wissenschaftlern untersucht wird, symbolisieren. Das Ziel ist es, die tägliche Belastung der Europäer mit Lebensmittelschadstoffen zu untersuchen, was zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten für eine bessere Gesundheit führen könnte. Die Vielfalt der Lebensmittel, die jedes Land so einzigartig macht, ist genau das, was die Arbeit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erschwert, wenn sie das Niveau nützlicher und schädlicher Substanzen bewertet. Der Statistiker Dr. Jean-Luc Volatier ist Koordinator eines EU-geförderten Projekts namens "Total Diet Study (TDS) Exposure" und Leiter der Abteilung für wissenschaftliche Unterstützung von Risikobewertungen bei der französischen Agentur für Lebensmittelsicherheit ANSES. Er sagt: "Das Problem ist, dass uns ein gemeinsamer europäischer methodischer Ansatz fehlt. Das Projektziel ist es, ein Netzwerk zu entwickeln [um Daten aus verschiedenen europäischen Ländern zu sammeln], um in der Lage zu sein, die Nähr- bzw. Schadstoffbelastungen, wie Schwermetalle oder Pestizidrückstände, miteinander zu vergleichen." Das war den Experten für Lebensmittelsicherheit bisher nicht möglich, da in jedem Land Daten auf eine andere Art und Weise erhoben werden, oder, wie in einigen osteuropäischen Ländern, auch gar nicht. Dr. Volatier fügt hinzu: "Wenn vergleichbare Expositionsdaten vorliegen, wird sich auch die Qualität der Risikobeurteilung verbessern, und es wird möglich sein, Vorschriften anzupassen und zu verbessern." Dies bedeutet, dass EU-Bürger indirekt von dieser Forschung profitieren. Mehrere hochkarätige Gesundheitsexperten haben ihre Erkenntnisse über europäische Ernährungsgewohnheiten bereitgestellt. Der Toxikologe Francesco Cubadda, von der Hochschule für Gesundheit ISS in Rom erklärt: "Um die Schadstoffbelastung in den Nahrungsmitteln jeder Nation zu bewerten, müssen zunächst die Ernährungsgewohnheiten insgesamt in einem Land bewertet werden. Erst dann werden Nahrungsproben gesammelt, um die Architektur des Lebensmittelverzehrs zu rekonstruieren. Nach der Analyse dieser Proben und Bestimmung der mittleren Konzentration der chemischen Stoffe, lassen sich diese Daten kombinieren und die Exposition und damit das Risiko, das mit dem durchschnittlichen Verbrauch verbunden ist, berechnen." Die Daten aus dem Projekt werden auch eine wertvolle Informationsquelle für Ernährungswissenschaftler wie Julia Wärnberg, einer medizinischen Ernährungsberaterin vom Karolinska Institut in Schweden, bieten. Sie erklärt:" Diese Studien haben eine multidisziplinäre Wirkung. Studien zur Gesamternährung sind für Ernährungswissenschaftler wertvoll, weil sie uns verlässliche Daten über weniger untersuchte Nährstoffe sowie Schadstoffe bieten, wenn wir die gesundheitlichen Auswirkungen von unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten studieren. Zum Beispiel enthalten aktuelle Datenbanken zur Zusammensetzung von Lebensmitteln keine Informationen über Metalle wie Quecksilber, um zuverlässig diese Art von Gefahren in unserer Ernährungsempfehlungen zu beurteilen." Miquel Porta, Professor für Epidemiologie an der Autonomen Universität von Barcelona in Spanien, begrüßt das Projekt als "notwendig" und logisch. Er glaubt, das Ergebnis von Projekten wie TDS Exposure könnte dazu beitragen, die Art und Weise, wie Kontrollen durchgeführt werden, zu verbessern und sicherzustellen, dass Menschen letztendlich nur einem Minimum an schädlichen Substanzen ausgesetzt sind. Er kommt zu dem Schluss: "Die Präsenz von Kontaminanten wie Dioxinen und anderen [sogenannten] Chlorkohlenwasserstoffen [einschließlich Pestiziden] in der Nahrungskette sagt uns, dass die Kontrollen sowohl der Behörden als auch der Lebensmittel-Unternehmen ineffizient sind, wir stehen vor einem systemischen Problem, das Lebensmittel, Landwirtschaft und Umwelt betrifft."Weitere Informationen sind abrufbar unter: YOURIS - European Research Media Center: http://www.youris.com Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit: http://www.efsa.europa.eu/

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