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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Aktion zur Bodenverbesserung für globale Ernährungssicherheit

Als Gesellschaft sind wir uns der vielen Möglichkeiten bewusst, wie wir eine nachhaltige Entwicklung unterstützen helfen und die Umwelt bewahren können. Regierungen, Wissenschaftler und internationale Organisationen richten den Blick auf die Böden: sie sind die Grundlage für m...

Als Gesellschaft sind wir uns der vielen Möglichkeiten bewusst, wie wir eine nachhaltige Entwicklung unterstützen helfen und die Umwelt bewahren können. Regierungen, Wissenschaftler und internationale Organisationen richten den Blick auf die Böden: sie sind die Grundlage für mehr als 90% der weltweiten Nahrungsmittelproduktion. Angesichts der Tatsache, dass einer von acht Weltbewohnern Hunger leidet, ist es lebenswichtig zu gewährleisten, dass der Boden für die globale Ernährungssicherung gemanagt und saniert wird. Der Boden ist auch für eine nachhaltige Entwicklung wichtig und unterstützt Ökosystem-Dienstleistungen, die Erhaltung der Artenvielfalt, die Anpassung an den Klimawandel und seine Abschwächung. Jede Minute stehen weitere 23 Hektar Land vor der Wüstenbildung, 5,5 Hektar Land werden durch städtische Eingriffe (stark störende Bodenfunktionen) umgewandelt und 10 Hektar Boden werden degradiert, sodass der Boden die Fähigkeit verliert, Funktionen des Ökosystems zu unterstützen. Der Boden ist - aus menschlicher Sicht - eine nicht erneuerbare Ressource. Tatsächlich wird die Erddecke mit einer Rate zerstört, die viel schneller ist, als sie ersetzt werden kann, wodurch die Nachhaltigkeit direkt bedroht ist. Überall auf der Welt geht die Bodenqualität kontinuierlich zurück. Ein ungleicher Zugang zu fruchtbarem Boden gefährdet die Lebensgrundlage vieler Menschen auf dem Land. Dieser Trend führt zu Ernährungsunsicherheit, Verschmutzung der Wasserressourcen, Wüstenbildung und einer erhöhten Anfälligkeit für klimatische Extremereignisse. Jetzt greift das Global Soil Forum (GSF) ein: Es hat ein Verfahren initiiert, um das Wissen zu Böden in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Das GSF fungiert auch als eine Stimme in der nationalen und internationalen politischen Debatte, es tritt für Bodenmanagement-Ansätze ein, die zu einer nachhaltigen Entwicklung und dem gerechten Zugang zu dieser endlichen Ressource beitragen. Das Forum hat vor kurzem die erste Global Soil Week eingeläutet. Mehr als 400 Vertreter von Regierungen, Wissenschaftler, internationale Organisationen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft trafen sich in Berlin, Deutschland, zum Thema "Böden für das Leben". Die Veranstaltung fand im Rahmen des Global Soil Partnership statt und diente als Plattform, um die Entscheidungen zu Land und Böden der UNO-Konferenz über nachhaltige Entwicklung vom Juni 2012 nachzuverfolgen. Professor Klaus Töpfer, Geschäftsführer des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Potsdam und Vorsitzender des Global Soil Forum, sagt: "Ohne fruchtbare Böden werden Ernährungssicherheit, Armutsbekämpfung und Klimaschutz und Anpassung nicht erreicht werden. Die Global Soil-Woche, die erste ihrer Art, fordert Politiker, Landwirte und die Zivilgesellschaft auf, sich der Böden und der Landnutzung als Kernaufgabe anzunehmen." Die Schlussfolgerungen aus den Diskussionen auf der Veranstaltung besagen, dass ein dringender und konsolidierter Handlungsbedarf besteht, um Wissenschaft und Technologie zu stärken, Partnerschaften für den Wandel aufzubauen und das Bewusstsein über das Problem zu schärfen. Dazu wurden Leitaktionen vorgeschlagen, zu denen auch die Förderung einer Schnittstelle zwischen Wissenschaftspolitik und Öffentlichkeit vorgeschlagen wurde. Weiterhin soll die Global Soil Week zu einem kontinuierlichen Prozess werden. Darüber hinaus soll eine Agenda für Maßnahmen auch zur Governance auf mehreren Ebenen für die Null-Netto-Land- und Bodendegradation, nachhaltige Land- und Bodennutzung und Kommunikation für Wandel entwickelt werden.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Global Soil Week http://www.globalsoilweek.org/ Joint Research Centre - European Soil Portal http://eusoils.jrc.ec.europa.eu/InternationalCooperation/GSP/ The Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) http://www.iass-potsdam.de/