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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Gewinnung wertvoller Rohstoffe aus Abfall zur Herstellung neuer Biokunststoffe

In einem alten Sprichwort heißt es: "Dreck und Geld liegen nahe beisammen" - was so viel bedeutet wie, da wo schmutzige Arbeit getan werden muss, lässt sich Geld verdienen. Das gilt heutzutage umso mehr, da viele wertvolle Rohstoffe aus Abfallprodukten wiedergewonnen werden kö...

In einem alten Sprichwort heißt es: "Dreck und Geld liegen nahe beisammen" - was so viel bedeutet wie, da wo schmutzige Arbeit getan werden muss, lässt sich Geld verdienen. Das gilt heutzutage umso mehr, da viele wertvolle Rohstoffe aus Abfallprodukten wiedergewonnen werden können. Siedlungsabfall, landwirtschaftliche Rückstände und Klärschlamm aus Abwasseraufbereitungsanlagen enthalten große Mengen an wiederverwertbarem Kohlenstoff. Durch die Wiedergewinnung dieses Kohlenstoffs wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch ein wertvolles Produkt extrahiert, das zur Herstellung wirtschaftlich tragfähiger Materialien, wie z. B. Biokunststoffe und -polymere, genutzt werden kann. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Projekt SYNPOL (Biopolymers from syngas fermentation), das unter dem Thema "Nahrungsmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms RP7 der EU finanziert wird, eine Verarbeitungsplattform, die biologische und chemische Abfälle und Rohstoffe in einem einzigen integrierten Prozess verarbeitet und wiederaufbereitet. Mit den Produkten aus der Fermentation von Synthesegas, das aus Siedlungsabfall, landwirtschaftlichen Rückständen und Klärschlämmen erzeugt wurde, können kostengünstige und neue kommerzielle Biopolymere entwickelt werden. "Zwei wichtige Vorzüge des SYNPOL-Projekts bestehen darin, dass die Abfallströme für die Synthesegasproduktion nicht mit denen der Nahrungsmittelwertschöpfungskette konkurrieren, wie dies bei der Biodieselproduktion der Fall ist, und dass unser Endprodukt, der von Bakterien erzeugte Biokunststoff, 100 % biologisch abbaubar ist", erklärt Dr. Oliver Drzyzga, Projektleiter vom Zentrum für biologische Forschung (CIB) in Madrid, das zum Spanischen Nationalen Forschungsrat (CSIC) gehört. Das SYNPOL-Team ist überzeugt, dass von der Anwendung dieses biotechnologischen Konzepts nicht nur die umweltgerechte Abfallbewirtschaftung profitieren kann, sondern dass sich damit auch Umweltbeeinträchtigungen durch Kunststoffe auf Erdölbasis reduzieren lassen. Dank des SYNPOL-Projekts wird sich die EU eine führende Stellung bei der Synthesegasfermentationstechnologie für die Abfallverwertung und nachhaltige Biopolymerproduktion erarbeiten können. "Mehr als 25 Millionen Tonnen Kunststoff werden jährlich in der EU auf Deponien oder direkt in der Umwelt abgeladen, was aufgrund der schweren Abbaubarkeit eine riesige Umweltbelastung darstellt", sagt Professor José Luis García López, Projektkoordinator und Leiter der Studie. "Daher müssen unbedingt alternative Prozesse für die Entwicklung und Anwendung von Biotechnologien gefunden werden, mit denen Abfall in nachhaltige und kostengünstige Bioprodukte wie beispielsweise Biopolymere umgewandelt werden können."Weitere Informationen sind abrufbar unter: SYNPOL http://www.synpol.org/

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