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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Klimawandel in der Arktis wirkt sich auf Gesundheit in Teilen Europas aus

Der Klimawandel ist in der Arktis sichtbarer als in den meisten anderen Teilen der Welt, da die globale Erwärmung dort nahezu mit der doppelten Geschwindigkeit voranschreitet als im weltweiten Durchschnitt. Das hat jedoch auch Auswirkungen auf einige Teile Europas, die jetzt i...

Der Klimawandel ist in der Arktis sichtbarer als in den meisten anderen Teilen der Welt, da die globale Erwärmung dort nahezu mit der doppelten Geschwindigkeit voranschreitet als im weltweiten Durchschnitt. Das hat jedoch auch Auswirkungen auf einige Teile Europas, die jetzt im Projekt ArcRisk (Arctic Health Risks and Impacts on Health in the Arctic and Europe Owing to Climate-Induced Changes in Contaminant Cycling) untersucht werden. Dieses Projekt rückt anlässlich des Weltumwelttages in den Mittelpunkt. In diesem Projekt, das mit Finanzhilfen in Höhe von 4,75 Mio. EUR (wovon die EU 3,5 Mio. EUR beigesteuert hat) unterstützt wird, beschäftigt sich ein internationales Team mit Forschern aus 12 Ländern mit der Bewertung der Gesundheit verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Arktis und ausgewählter "betroffener" Bevölkerungsgruppen in Europa. Diese Studie wird vom Arctic Monitoring and Assessment Programme (AMAP) in Norwegen geleitet. Wissenschaftler analysieren die Zusammenhänge zwischen Umweltschadstoffen, Klimawandel und menschlicher Gesundheit. Insbesondere wie der Klimawandel potenziell die Pfade verändern kann, auf sich denen schädliche Chemikalien durch die Umwelt bewegen und in die Nahrungskette gelangen können. Das Ziel besteht darin, die Informationen aus arktischen Gesundheitsstudien mit Ergebnissen über Schadstoffwirkungen auf Bevölkerungsgruppen in anderen ausgewählten Gebieten Europas zu vergleichen. Frühere Studien haben gezeigt, dass Bevölkerungsgruppen in der Arktis besonders viele Informationen liefern, anhand derer Vergleiche zu Situationen in anderen Teilen Europas zum gegenwärtigen Zeitpunkt und in Zukunftsszenarien des Klimawandels angestellt werden können. Prof. Arja Rautio, eine ArcRisk-Forscherin am Zentrum für arktische Medizin an der Universität Oulu, Finnland, sagt: "Die Menschen in arktischen Gebieten können aufgrund ihrer Genetik empfindlicher auf Schadstoffe reagieren. Das ist unglücklich, da die nördlichsten Gebiete Europas verstärkt schädlichen Chemikalien ausgesetzt sind." Hierzu gehören neue Schadstoffe, wie fluorierte und bromierte Verbindungen sowie Bisphenol A, die sich auf Hormone auswirken können und damit die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. "Bis die Auswirkungen auf den Menschen auf Bevölkerungsebene sichtbar werden, kann es jedoch zehn oder sogar zwanzig Jahre dauern", fügt die Professorin hinzu. Daher hat ArcRisk eine Datenbank erstellt, die Daten zu den Konzentrationen und Tendenzen von Schadstoffen im Menschen enthält. Das Projekt, das Ende des Jahres abgeschlossen wird, will die räumliche und in der Vergangenheit beobachtete zeitliche Entwicklung bei Verbreitung von Schadstoffen in der Arktis ermitteln. Der Transport von Schadstoffen in der Arktis und ihr Verbleib in der Umwelt in unterschiedlichen Szenarien chemischer Emissionen und des Klimawandels wurden mit Hilfe verschiedener Modelle analysiert. Die Ergebnisse werden in eine bestehende Projektdatenbank aufgenommen, mit deren Hilfe dann zukünftige geografische und zeitliche Tendenzen bei der Ausbreitung von Schadstoffen in der Arktis vorausberechnet werden können. Mit anderen Modellen wird die Beteiligung verschiedener Nahrungsnetze an Belastung des Menschen durch den Verzehr von Renntieren, Robben und Seefisch, und die zukünftigen Veränderungen der Exposition des Menschen durch den Klimawandel ermittelt. Die Gesamtergebnisse und die Alt-Datenbank werden die relevante EU-Politik hinsichtlich Schadstoffen und gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels unterstützen. Das ArcRisk-Team hofft, dass seine Ergebnisse die Erarbeitung von Maßnahmen erleichtern, um die Konzentration von Umweltschadstoffen auf europäischer, arktisweiter und globaler Ebene zu senken. Die Ergebnisse des Projekts werden im Januar 2014 auf der Konferenz "Arctic Frontiers" in Tromsø, Norwegen, vorgestellt.Weitere Informationen sind abrufbar unter: ArcRisk http://www.arcrisk.eu/ Arctic Monitoring and Assessment Programme (AMAP) http://www.amap.no/

Länder

Norwegen

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