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Lebensmittelkennzeichnung in Europa unter der Lupe

Das Projekt FLABEL ("Food labelling to advance better education for life") war bei seinem Start vor drei Jahren das erste EU-finanzierte Forschungsprogramm, das sich mit der Untersuchung der Lebensmittelkennzeichnung befasste. Jetzt ist es abgeschlossen und es stellt sich die ...

Das Projekt FLABEL ("Food labelling to advance better education for life") war bei seinem Start vor drei Jahren das erste EU-finanzierte Forschungsprogramm, das sich mit der Untersuchung der Lebensmittelkennzeichnung befasste. Jetzt ist es abgeschlossen und es stellt sich die Frage, ob es die Lebensmittelindustrie beeinflussen konnte. Das Projekt untersuchte die Faktoren, die von der Kennzeichnung zur Nahrungsmittelaufnahme führen. Dazu führte das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel (EUFIC) akademische Experten aus acht europäischen Hochschulen, zwei große Einzelhandelsorganisationen sowie Vertreter von europäischen Verbraucherverbänden, des Einzelhandels und Sektorenverbänden zusammen, um das Verbraucherverhalten und Lebensmittelkennzeichnung auf dem höchsten Stand der Technik zu erforschen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten die Kennzeichnung von 37.000 Lebensmittelprodukten in Europa und stellten fest, dass obwohl die Verbraucher die Informationen auf der Nährwertkennzeichnung verstehen konnten, diese einen geringen Einfluss auf das Kaufverhalten hatten. Die Projektergebnisse zeigten, dass der durchschnittliche Verbraucher zwischen 25 und 100 Millisekunden lang auf die Nährstoffangaben schaut - und das ist viel zu kurz, um diese Information im Gehirn richtig zu verarbeiten. Aus weiterführender Forschung ging hervor, dass Verbraucher motiviert werden müssen, etwa durch ein Gesundheitsziel, um den Nährstoffangaben mehr Beachtung zu schenken. So wäre etwa die beste Methode, um die Aufmerksamkeit des Verbrauchers auf die Nährwertangaben zu lenken, konsistente Informationen über die wichtigsten Nährstoffe und den Energiegehalt bereits auf der Vorderseite der Packung anzugeben. Die Ergänzung dieser Informationen mit einem Gesundheitslogo erhöhte ebenfalls die Aufmerksamkeit, vor allem dann, wenn der Verbraucher in Eile war. Das Projekt lieferte die erste EU-weite Benchmarkstudie über die Inzidenz und Penetration von Nährstoffangaben auf Lebensmitteletiketten. Dies hat auch einen Einblick in die Frage gegeben, inwieweit Lebensmittelkennzeichnung in den verschiedenen Teilen Europas tatsächlich verbreitet ist. Es schuf auch europäisches Wissen zur Nutzung von Nährwertangaben, indem es sich auf Beobachtungen in Geschäften und auf Einzelhandelsscannerdaten berufen konnte. Dadurch konnten die Forscher in Erfahrung bringen, inwieweit Nährwertangaben das Verhalten und die Verbrauchsmuster beeinflussen. Das Projekt befasste sich auch mit der Rolle der Nährwertangaben auf Lebensmitteletiketten bei Kaufentscheidungen von Familien mit Kindern. Daraus gingen Beweise hervor, wie Nährwertkennzeichnungen eingesetzt werden können, um die Nahrungsmittelaufnahme von Kindern positiv zu beeinflussen. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts werden jetzt zur Entwicklung von Leitlinien für den Einsatz der Nährstoffkennzeichnung für die EU-Politik und die Lebensmittelindustrie genutzt.Weitere Informationen: FLABEL http://www.flabel.org/en/ The European Food Information Council http://www.eufic.org/

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Belgien