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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Gebärmutterhalskrebsvorsorge im Trend der Zeit

Es geht nichts über die globale Aufmerksamkeit, die ein berühmter Name für ein großes Gesundheitsproblem erregen kann. Im Moment haben wir es mit dem "Jolie-Effekt" zu tun, dem Einfluss, den die Schauspielerin Angelina Jolie auf die Menschen hat, die nun den Berichten zufolge ...

Es geht nichts über die globale Aufmerksamkeit, die ein berühmter Name für ein großes Gesundheitsproblem erregen kann. Im Moment haben wir es mit dem "Jolie-Effekt" zu tun, dem Einfluss, den die Schauspielerin Angelina Jolie auf die Menschen hat, die nun den Berichten zufolge doppelt so häufig wie zuvor zu Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen erscheinen. Das ist eine gute Nachricht über die häufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. In der Tat verursacht Brustkrebs in der entwickelten Welt fast ein Viertel der Todesfälle. Er ist mit Früherkennung durchaus zu verhindern, die Verfahren der Krebsvorsorge müssen jedoch noch verbessert werden. Genau daran konnte AUTOCAST ("Automatic Cancer Screening Based on Real-time PCR") dank der EU-Finanzmittel in Höhe von 3 Millionen EUR arbeiten. Das Hauptaugenmerk des Projektforscherteams lag jedoch auf der Entwicklung neuer Technologien und Ansätze, welche die zweithäufigste Krebsart bei Frauen und den damit in Verbindung stehenden Humanen Papillomavirus (HPV) zum Ziel haben. Die Screeningprogramme zum Nachweis der Erkrankung sind lebenswichtig, aber es kann derzeit zu langen Verzögerungen beim Warten auf die Ergebnisse und den anschließenden Start einer Behandlung kommen. AUTOCAST arbeitete an der Verbesserung der Art und Weise, wie die Patientinnen einer Gebärmutterhalskrebsvorsorge unterzogen werden können. Sie haben eine einzigartige, automatisierte Polymerase-Kettenreaktionsmethode (Polymerase Chain Reaction, PCR) entwickelt, die bei einem einzigen Abstrich mehrere HPV-Genotypen und Gebärmutterhalskrebs-Biomarker parallel nachweisen kann. Das Konzept der Vor-Ort-Krebsvorsorgeuntersuchung (point-of-care) auf Gebärmutterhalskrebs wird eine bessere Früherkennung von Krebsvorstufen und Krebs ermöglichen. Der Arzt kann einen Abstrich nehmen und ihn sofort auf das Vorhandensein von HPV und Biomarkern sowie das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, testen. Überdies könnte der Test auf zuverlässige Weise zwischen hoch- und niedriggradigen Präkanzerosen am Gebärmutterhals unterscheiden, was für die Behandlung von Frauen mit krankhaften Abstrichergebnisse sehr wichtig ist. Früher sandte man die Proben in ein zentrales Labor für Pap-Abstriche, wo manuelle Auswertungen per Mikroskop erfolgten. Dadurch kam es zu Verzögerungen. Dr. Csaba Jeney von GenoID in Ungarn sagt dazu: "Als Koordinator des Projekts empfand ich die konzentrierte und gewissenhafte Arbeit an der Verbesserung eines der ältesten medizinischen Bereiche als eine wirklich spannende Erfahrung. Unser Unternehmen und die irische Gruppe von John O'Leary und Cara Martin arbeiteten an der Entdeckung der Biomarker, was ein führendes Biomarker-Panel auf dem Gebiet erbrachte und so auf einen Wandel in der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung hoffen lässt." Wie es nun einmal der Natur wissenschaftlicher Arbeit entspricht, seien auch Hindernisse aufgetaucht, berichtet der Projektkoordinator. "Die Mitglieder des Konsortiums aus deutschen, österreichischen, ungarischen und irischen renommierten Institute und Unternehmen gaben ihr Bestes. So haben wir nun die Nutzung der Ergebnisse mit großen Erwartungen gestartet", konstatiert er. Das System kann bei weiteren Krebsarten oder Krankheitsbildern sowie auf anderen Gebieten wie zum Beispiel in der Lebensmittelsicherheit, bei der Umweltüberwachung oder im Bereich innere Sicherheit angewendet werden, wenn ein geeignetes Biomarker-Panel eingeführt wird. Auf diese Weise entsteht Spielraum für die moderne Forschung sowie sind bedeutende soziale und wirtschaftliche Vorteile für die Zukunft abzusehen. Dr. Cara Martin vom irischen Partner Trinity College Dublin sagt: "Diese Allianz hat zahlreiche weitere Möglichkeiten für uns Forscherinnen und Forscher in Irland und Europa eröffnet und das sowohl im Bereich der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs als auch für weitere Krebsarten und klinische Ausprägungen." Im Verlauf des Projekts, so die Wissenschaftlerin, hätte das Forscherteam ein ausgezeichnetes Verhältnis untereinander aufgebaut über verschiedene andere Initiativen die Kräfte vereint und sich um EU-Mittel und nationale Finanzmittel für verschiedene Projekte beworben, die nicht nur im Bereich der Gebärmutterhalskrebsvorsorge sondern auch hinsichtlich anderer Krebserkrankungen und unter Einsatz unterschiedlicher Technologieansätze agieren.Weitere Informationen sind abrufbar unter: GenoID http://www.genoid.net/index.php/autocast/introduction/ AUTOCAST-Projektdatenblatt

Länder

Österreich, Deutschland, Ungarn, Irland

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