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Netzwerke für Hochleistungsrechner

Von der Wirkstoffsimulation bis zur Vorhersage von Tsunamis und Nachverfolgung von Schiffen, Hochleistungsrechner haben die Funktionsweise von Unternehmen und Regierungen revolutioniert. Ebenso hat eingebettetes Rechnen radikal die Art und Weise verändert, wie wir die physisch...

Von der Wirkstoffsimulation bis zur Vorhersage von Tsunamis und Nachverfolgung von Schiffen, Hochleistungsrechner haben die Funktionsweise von Unternehmen und Regierungen revolutioniert. Ebenso hat eingebettetes Rechnen radikal die Art und Weise verändert, wie wir die physische Welt beobachten und kontrollieren: GPS, Handys, elektronische Flugzeugsteuerung, selbstfahrende Autos und Robotik. Doch die Zeiten der schnellen Leistungsverbesserungen könnten demnächst vorbei sein, der Knackpunkt ist die Energieeffizienz. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, hat Europa mehr als 1200 Informatikforscher in einem massiven Netzwerk zusammengebracht. Das Exzellenznetzwerk HiPEAC ("High Performance and Embedded Architecture and Compilation'') wurde im Jahr 2004 gegründet. Bei der Stärkung der Informatik in Europa war es so erfolgreich, dass sein Mandat zweimal verlängert wurde. HiPEAC wurde geschaffen, um die Gemeinschaft der europäischen Informatiksysteme zu organisieren. Heute besteht das wichtigste Forschungsziel darin, energieeffizientere und kostengünstige Rechnertechnologien in das gesamte Spektrum von Geräten und Systemen einzubinden von mobilen und eingebetteten Systemen bis hin zu Rechenzentren und Supercomputern. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Forschergruppen, die in diesem Bereich arbeiten, wird das Risiko von Doppelarbeit in der Forschung nicht nur reduzieren, sondern auch den Wissensaustausch fördern. HiPEAC stimuliert Innovation auf allen Ebenen der Computersysteme und fördert die globale Optimierung und Entwicklung innovativer Produkte. Die Beherrschung aller Aspekte von IT-Systemen ist der Schlüssel zu einer effizienten Innovation und zur Schaffung von Marktwert. HiPEAC veröffentlichte kürzlich eine Roadmap für Computersysteme der Zukunft. Darin wurden mobile, eingebettete Rechner und Rechenzentren als die wichtigen strategischen Bereiche identifiziert und Energieverbrauch, die Komplexität und Zuverlässigkeit des Systems als große Herausforderungen. "Die Computerwelt steht derzeit in fast allen Bereichen vor technischen Beschränkungen", erklärt HiPEAC-Koordinator Koen De Bosschere von der Universität Gent in Belgien. "Es reicht nicht aus, die physikalische Geschwindigkeit zu erhöhen oder die Energieausbeute von Computersystemen zu ignorieren. Technische Einschränkungen verhindern die scheinbar mühelosen Leistungssteigerungen der Vergangenheit." Inzwischen werden Rechnersystemen in immer größere, intensivere und kritischere Rollen zugewiesen. Die durch das Netzwerk gesicherte Forschung hat bereits zu spannenden Ergebnissen geführt. Auf der HiPEAC-Konferenz 2013 wurde der MPPA256 vorgeführt das ist der weltweit erste Supercomputer auf einem Chip. Dieses Gerät besteht aus 256 Rechenkernen (Einheiten zum Lesen und Ausführen von Befehlen). Es wird erwartet, dass sich daraus eine neue Klasse eingebetteter und industrieller Anwendungen in der Bild- und Signalverarbeitung, Steuerung, Kommunikation und Datensicherheit entwickeln wird. HiPEAC stärkt Europas Forschungsgemeinschaft im Bereich der Rechnersysteme durch Ausbildung, Praktika, Stipendien, Sabbaticals, Technologietransfer und Vernetzung. Die jährliche Konferenz hat sich zur Hauptveranstaltung des Netzwerks die Anzahl der Teilnehmer hat sich von 2011 zu 2012 verdreifacht , und zur zweitgrößten Konferenz für Rechnersysteme in Europa entwickelt. Die HiPEAC-Sommerschule besitzt ebenfalls erhebliche Bedeutung. An ihr nehmen jedes Jahr rund 200 Studenten und Forscher aus der ganzen Welt teil. Die aktuelle HiPEAC erhält für die Jahre 2012-2015 Finanzmittel in Höhe von 3,8 Mio. EUR von der EU. Die beiden vorherigen Ausgaben erhielten insgesamt 8,7 Mio. EUR.Weitere Informationen sind abrufbar unter: HIPEAC http://www.hipeac.net/ Projektdatenblatt

Länder

Belgien

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