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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Automatisierung europäischer Produktionsprozesse in nur 24 Stunden

Während durch die Automatisierung von Produktionsanlagen Kosteneinsparungen erzielt und sicherere Arbeitsplätze geschaffen werden können, sind die Ausgaben dafür in vielen Fällen unerschwinglich. Wenn Betriebsleiter die Kosten für einen Produktionsstopp zur Installation teurer...

Während durch die Automatisierung von Produktionsanlagen Kosteneinsparungen erzielt und sicherere Arbeitsplätze geschaffen werden können, sind die Ausgaben dafür in vielen Fällen unerschwinglich. Wenn Betriebsleiter die Kosten für einen Produktionsstopp zur Installation teurer Robotertechnologie abwägen, entscheiden sie sich meist für eine sicherere Option: weitermachen wie gehabt. Obwohl solche Entscheidungen verständlich sind, wird die europäische Industrie in einer kritischen Zeit wirtschaftlicher Schwierigkeiten und wachsender internationaler Konkurrenz dadurch ausgebremst. Deshalb wurde kürzlich ein wichtiges EU-finanziertes Projekt ins Leben gerufen, welches nachweisen soll, dass eine Roboterautomatisierung weder zeitaufwendig noch zu teuer sein muss. Das Projektziel von FACTORY-IN-A-DAY ist die Senkung der Installationszeit - und der damit verbundenen Kosten - von Monaten auf einen einzigen Tag. Als Teil des Konjunkturprogramms der Kommission wird dies den europäischen Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe helfen, sich durch die Verbesserung der technologischen Basis der Fertigung in einem breiten Spektrum von Sektoren an den globalen Wettbewerbsdruck anzupassen. In der Praxis will das Projekt Folgendes erreichen: Bevor der Roboter in den Räumen des KMU installiert wird, analysiert ein Systemintegrator, welche Schritte in dem Verfahren vom Roboter übernommen werden können. In den meisten Fällen können sich wiederholende Arbeiten von einem Roboter durchgeführt werden, während für flexible, genaue Aufgaben und Problemlösungen menschliche Arbeitskräfte notwendig sind. Neue standardisierte Arme, mobile Plattformen und Hände werden mit dreidimensional gedruckten kundenspezifischen Bauteilen kombiniert, die in wenigen Stunden auf der Grundlage neuartiger Vorlagen entworfen werden können. Dies wird die Zeit, die zur Automatisierung und der Betriebsaufnahme von Fabriken benötigt wird, erheblich reduzieren. Neue Selbst-Kalibrierungsroutinen und ein neuartiges Softwareframework werden darüber hinaus eine einfache Zusammenschaltung von Roboterbauteilen und bestehenden Maschinen ermöglichen. Der Roboter wird mit der Maschinensoftware über ein markenunabhängiges Softwaresystem angeschlossen und lernen, Aufgaben, wie etwa das Ergreifen eines Gegenstands, durchzuführen. Für sehr spezielle Anwendungsgebiete - wie, sagen wir, Gussverarbeitung und Montage - werden eine Reihe von neuartigen erlernbaren Fähigkeiten - oder Apps - die schnelle Vermittlung von Produktionsaufgaben ermöglichen. Diese Roboter werden in der Lage sein, sicher mit Menschen in einem gemeinsamen Arbeitsbereich zusammenzuarbeiten. Dies wird durch sichere Roboterarme mit dynamischer Hinderniserkennung möglich, die mit einer neuartigen Sensorhaut für die Naherkennung und Online-Algorithmen zur Neuplanung von Wegen ausgestattet sind. Durch erhöhte Realität können die Roboter ihre beabsichtigten Bewegungspläne projizieren, um die Arbeiter zu informieren. Diese hybriden Mensch-Roboter-Teams werden anhand der Leistung in der kurzzylkischen Fertigung beurteilt werden. Und, was am wichtigsten ist, das neue flexible, vermietbare und billige FACTORY-IN-A-DAY Robotersystem kann in nur 24 Stunden aufgestellt werden. Das Konsortium glaubt, dass es ein großes Potenzial für diese Technologie gibt. Viele Arbeiten an einer Fertigungslinie werden immer noch manuell erledigt: von der Verpackung und Qualitätsprüfung von Obst bis hin zum Füllen von Lackierungsmaschinen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass automatisierte Prozesse, die diese Arbeiten genauso gut und effizient durchführen können wie ein Arbeiter, derzeit nicht verfügbar sind. Aus diesen Gründen nutzen viele KMU in Europa keine fortschrittliche Robotertechnik, und dies möchte FACTORY-IN-A-DAY ändern. Das Budget dieses Vier-Jahres-Projekts beträgt 11 Mio. EUR. Davon werden 7,9 Mio. EUR im Rahmen des RP7 Programms "Fabrik der Zukunft" finanziert. Das internationale Konsortium besteht aus 16 Partnern und wird von der Technischen Universität Delft (TU Delft) koordiniert. Das Projekt begann am 8. Oktober 2013. Weitere Informationen sind abrufbar unter: FACTORY-IN-A-DAY http://www.factory-in-a-day.eu/ Projektdatenblatt

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