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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Weg frei für ein effizienteres und videoreiches Internet

Keinem Internetnutzer kann der explosionsartige Anstieg der Anzahl von Online-Videos entgangen sein. Und da die Videoübertragung bereits mehr als 90 Prozent der Verbraucherinhalte ausmacht, wird sich der Trend fortsetzen. Aber das Internet, und insbesondere das mobile Intern...

Keinem Internetnutzer kann der explosionsartige Anstieg der Anzahl von Online-Videos entgangen sein. Und da die Videoübertragung bereits mehr als 90 Prozent der Verbraucherinhalte ausmacht, wird sich der Trend fortsetzen. Aber das Internet, und insbesondere das mobile Internet, ist nicht für Videos ausgelegt, folglich ist seine Architektur für die Bewältigung des Videodatenverkehrs völlig unzureichend. Das von der EU finanzierte Projekt MEDIEVAL (Multimedia transport for mobile video applications) versuchte, eine neue Internetarchitektur zu entwerfen, die den Anforderungen des Videodatenverkehrs gerecht wird. Hierfür konzentrierten sich die Projektforscher unter der Leitung der Alcatel-Lucent Bell Labs in Frankreich auf spezifische Verbesserungen, mit denen Videodaten von einem Computer auf einen anderen übertragen werden können. Die heutige IP-Architektur (Internet Protocol, IP) besteht aus Schichtstruktur, bei der die höheren Schichten flexibler sind und durch häufige Innovationen weiterentwickelt werden. Die mittleren Schichten sind stabiler. Die MEDIEVAL-Partner schlussfolgerten, dass die neue Architektur über ein schichtübergreifendes Design verfügen müsste, damit die Wechselwirkungen zwischen den Schichten optimal genutzt werden kann und sich damit die Leistung auf ein bisher unerreichtes Niveau steigern lässt. Die Forschungsarbeiten des Teams konzentrierten sich auf: - bessere Unterstützung drahtloser Zugänge, um die Videoleistung zu optimieren; - neue IP-Mobilitätsarchitektur, die an die Anforderungen des Videodatenverkehrs angepasst ist; - Transportoptimierung für die Videoverbreitung; - Netzwerk-Video-Dienste, die mit den zugrundeliegenden Schichten interagieren. Das Ergebnis ist eine Technologie, mit der die Qualität des Benutzererlebnisses verbessert werden soll. Bei dieser Lösung werden auch die Anforderungen für die kommerzielle Bereitstellung berücksichtigt. Das bedeutet beispielsweise die Senkung der damit verbundenen Betriebskosten für Netzbetreiber. Bis zum Projektende im Juni 2013 hatte das Team neue Architekturlösungen entwickelt und - sowohl in einer Testumgebung als auch durch Simulationsaktivitäten - in drei getrennten Bewertungsszenarien für Internet-TV, persönliche Rundfunksendungen und Video-on-Demand validiert. Diese Lösungen sind jetzt als kommerzielle Produkte auf dem Markt erhältlich. Der Erfolg des Projekts hing von der Beteiligung an der Standardisierung und den frühen inkrementellen Tests ab. Im Rahmen der Informationskampagne des Projekts wurden die Ergebnisse mit anderen europäischen Projekten, der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den entsprechenden Standardisierungsstellen, u. a. IETF, IEEE und 3GPP, ausgetauscht. Das dreijährige MEDIEVAL-Projekt, an dem 9 Partner aus 6 Ländern beteiligt waren, erhielt von der EU Fördermittel in Höhe von 3,5 Mio. EUR.Weitere Informationen sind abrufbar unter: MEDIEVAL http://www.ict-medieval.eu/ Projektdatenblatt Alcatel-Lucent Bell Labs http://www3.alcatel-lucent.com/wps/portal/belllabs

Länder

Frankreich

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