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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Warum die geschlechtsspezifische Diversität in der Forschung eine Rolle spielt

Trotz großer Fortschritt stehen Wissenschaftlerinnen, die die Karriereleiter erklimmen wollen, immer noch vor zahlreichen Hürden. Um diese zu beseitigen, muss das Bewusstsein für diese Problematik in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geschärft werden, sodass europäische Fors...

Trotz großer Fortschritt stehen Wissenschaftlerinnen, die die Karriereleiter erklimmen wollen, immer noch vor zahlreichen Hürden. Um diese zu beseitigen, muss das Bewusstsein für diese Problematik in der wissenschaftlichen Gemeinschaft geschärft werden, sodass europäische Forschung die besten Köpfe dazu anregt, sich wissenschaftlich zu betätigen. Ein EU-finanziertes Forscherteam hat den Ball ins Rollen gebracht, indem es einen Dialog auf höchster Ebene zu der Frage, wie das Geschlecht wissenschaftliche Spitzenleistung beeinflusst, initiiert hat. Die Forscher arbeiteten am Projekt GENSET ("Increasing capacity for implementing gender action plans in science"), das ein Forum auf die Beine gestellt hat, in dem sich wissenschaftliche Leiter, Genderspezialisten, Entscheidungsträger und wissenschaftliche Institutionen treffen. Das Forum erlaubte ihnen, über fünf vorrangige Bereiche zu debattieren, die ihrer Ansicht nach Frauen davon abhalten, vollwertige Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu werden - wissenschaftlicher Wissenserweb, Forschungsverfahren, Einstellung und Verbleib, Beurteilung und Anerkennung von Fähigkeiten sowie das wissenschaftliche Spitzenleistungsbewertungssystem. Das GENSET-Team entwickelte eine Reihe von Aktivitäten für den Kapazitätenaufbau, um wissenschaftliche Leiter und Genderspezialisten dazu anzuregen, Strategien zu diskutieren und festzulegen, die zur Durchführung von Gender-Aktionsplänen innerhalb des derzeitigen institutionellen Rahmens erforderlich sind. Zu den Aktivitäten gehörten interaktive Workshops zu Themen wie "Spitzenleistungen in der Forschung durch Geschlechtergleichstellung" sowie Konsensseminare, in denen 14 europäische wissenschaftliche Leiter - darunter Rektoren, Institutsleiter und angesehene Professoren - ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschten. Daraus wurden vier Bereiche ermittelt, denen Beachtung geschenkt werden sollte: - Forschungswissen schaffen (Geschlecht und Genderanalyse in der wissenschaftlichen Forschung ansprechen); - Management, Organisation und Förderung des Humankapitals; - institutionelle Praktiken und Verfahren, einschließlich Bewertung und Einstellung; - Regulation und Beachtung genderbezogener Verfahren und Praktiken. Aus den Konsultationen ergab sich eine Liste mit 13 Empfehlungen. Diese sprechen spezifische Veränderungen in Forschungsverfahren und Methoden an und rufen die Leiter dazu auf, vor allem das Bedürfnis nach der Einbeziehung von Methoden der Geschlechter- und Genderanalyse in der Grundlagen- und angewandten Forschung zu akzeptieren. Anschließend müssen leitende Mitarbeiter sicherstellen, dass Forschungsteams geschlechtlich diversifiziert sind. Damit dies auch funktioniert, müssen die Einstellungspraktiken transparent sein. Bewertungsverfahren müssen auch überprüft werden, sodass der Fokus auf der Qualität und weniger auf der Quantität der Veröffentlichungen und Forschungsergebnisse des Einzelnen liegt. Damit sich mehr Frauen für wissenschaftliche Positionen bewerben, sind besondere Strategien erforderlich. Im Rahmen des Projekts wurde der erste europäische Gendergipfel organisiert, um Genderfragen in der Wissenschaft zu diskutieren. Auf dem Gipfel wurde darüber diskutiert, wie Spitzenleistung und Wirksamkeit von Forschung und Innovation generell durch Geschlechtereinbindung vorangebracht werden können. Die Veranstaltung war eine Gelegenheit für Stakeholder aus Forschung, Industrie und Politik, die Frage zu erkunden, wie Genderinitiativen Innovation stimulieren und wissenschaftliche Spitzenleistung vorantreiben können. GENSET wurde von der im Vereinigten Königreich ansässigen nicht gewinnorientierten Gruppe Portia koordiniert, die 1997 von einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen am Imperial College im Vereinigten Königreich gegründet wurde. Das Projekt wurde mit mehr als 1 Mio. EUR an EU-Mitteln unterstützt. Nach Projektende 2012 führte Portia GENSET als unabhängiges Programm weiter.Weitere Informationen sind abrufbar unter: GENSET http://www.genderinscience.org/ Portia http://www.portiaweb.org.uk/

Länder

Vereinigtes Königreich

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