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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Schutz archäologischer Stätte vor Flächenbränden und extremem Wetter

Feuer und extremes Wetter gehören auch weiterhin zu den größten Gefahren für archäologische Stätten. Im Rahmen europäischer Zusammenarbeit wurde jedoch ein Frühwarnsystem entwickelt, um unser Kulturerbe zu schützen. Im vergangenen Jahr hat es beispielsweise zur Rettung der ant...

Feuer und extremes Wetter gehören auch weiterhin zu den größten Gefahren für archäologische Stätten. Im Rahmen europäischer Zusammenarbeit wurde jedoch ein Frühwarnsystem entwickelt, um unser Kulturerbe zu schützen. Im vergangenen Jahr hat es beispielsweise zur Rettung der antiken Stadt Rhodiapolis, in der Region von Antalya in der Türkei vor einem Flächenbrand beigetragen. FIRESENSE ist ein automatisches Frühwarnsystem, das sich auf jüngste Fortschritte bei der Multi-Sensor-Überwachung stützt. Es nutzt ein drahtloses Sensornetzwerk, das in der Lage ist, verschiedene Bedingungen zu überwachen, wie z. B. Temperatur, sowie optische und Infrarotkameras und örtliche Wetterstationen. Das Kameranetzwerk des Systems ist mit einem Rauchmelder verbunden und löste den Alarm aus, nachdem es festgestellt hatte, dass eine potenzielle Katastrophe auf Rhodiapolis zukam. Dem wissenschaftlichen Leiter des FIRESENSE-Projekt, Nikos Grammalidis, vom Centre for Research & Technology, Hellas in Thessaloniki zufolge wird es jetzt in anderen Ländern getestet. Das System wurde bereits im archäologischen Ausgrabungsstandort Kabeirion in Theben, Griechenland, getestet und wird gegenwärtig im Wassertempel in Zaghouan, Tunesien, installiert. "Weitere Tests finden im Galceti Park in Italien und in Dodge Hall an der Universität Bogazici, Istanbul statt", fügt er hinzu. Natürlich wäre all das ohne die Unterstützung durch ein europäisches Konsortium aus 10 Unternehmen und Forschungsinstituten aus Griechenland, der Türkei, Italien, den Niederlanden, Belgien und Tansania und die Förderung durch die Europäische Kommission in Höhe von 3 Mio. EUR nicht möglich gewesen. Das System basiert auf Sensoren, die Daten an ein Überwachungszentrum übertragen, in dem intelligente Bild- und Musterkennungsalgorithmen eingesetzt werden. Mit Hilfe von Datenfusionsverfahren werden hierbei automatisch die Informationen der Sensoren analysiert. Es wird ein automatisches Warnsignal an die lokalen Behörden ausgegeben, sobald eine gefährliche Situation auftritt, wie z. B. Feuer, Sturm oder andere Umweltbedrohungen. Das Erkennen von Flächenbränden ist jedoch erst der erste Schritt bei der Feuerbekämpfung. Der nächste Schritt besteht darin, die Richtung und die Geschwindigkeit einzuschätzen, mit der sich das Feuer ausbreitet, um die Gefahren für die Standorte, die sich auf seinem Weg befinden, beurteilen zu können. Panayiotis Vlamos, außerordentlicher Professor für Informatik an der Ionischen Universität in Griechenland zufolge verwendet FIRESENSE ein geografisches Informationssystem und 3D-Darstellungen, um die Ausbreitung von Feuer oder anderer Ereignisse einzuschätzen. "Ein konkretes Modell wird die Effizienz des Systems erhöhen", schließt er.Weitere Informationen sind abrufbar unter: The Centre for Research & Technology, Hellas http://www.certh.gr/root.en.aspx

Länder

Griechenland

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