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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Sensortechnologie zur täglichen Ernährungsberatung

Eine innovative neue Art, persönliche Anleitung zum Essverhalten für Kinder und Jugendliche anzubieten, könnte eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der andauernden epidemieartigen Ausbreitung von Übergewicht spielen. Das EU-finanzierte Projekt SPLENDID, das von der Aristote...

Eine innovative neue Art, persönliche Anleitung zum Essverhalten für Kinder und Jugendliche anzubieten, könnte eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der andauernden epidemieartigen Ausbreitung von Übergewicht spielen. Das EU-finanzierte Projekt SPLENDID, das von der Aristoteles Universität Thessaloniki in Griechenland koordiniert wird, wird Hightech-Sensoren einsetzen, um das Essverhalten und die körperliche Aktivität im Tagesablauf aufzuzeichnen und den Benutzern und Ärzten wichtige sowie genaue Informationen dazu zu liefern. Fettleibigkeit ist ein großes Gesundheitsproblem, es verursacht jährlich 2,8 Millionen Todesfälle unter Erwachsenen. Studien haben gezeigt, dass aus übergewichtigen Kindern meist übergewichtige Erwachsene werden, weshalb sie auch wahrscheinlicher an Erwachsenenkrankheiten wie Herzkrankheiten, Typ 2 Diabetes, Hirnschlag und bestimmten Krebsformen erkranken werden. Traditionelle Gewichtsreduktionsdiäten bauen hauptsächlich auf der Erinnerung des Einzelnen zu seinem Essverhalten und wie viel er sich bewegt hat auf. Die Forscher wissen allerdings schon lange, dass diese Methode nicht sehr zuverlässig sein kann, da der Mensch Details häufig vergisst oder unbewusst falsche Informationen angibt. Das SPLENDID-Projekt will dieses Problem durch den Einsatz von Spitzentechnologie bewältigen. Die neuen Sensorgeräte werden im Labor bzw. mit handelsüblichen Bauteilen angefertigt. Obwohl es bereits ähnliche Instrumente auf dem Markt gibt, wozu auch ein Modell zählt, das die verbrannten Kalorien zählt, indem es Bewegung, Schweiß und Körperwärme misst, werden die von SPLENDID entwickelten Geräte sehr viel ausgeklügelter sein. Sie werden präzisere Elektronik und manchmal auch Videokameras einsetzen. Ein wichtiger Vorteil des neuen Systems ist, dass es direkte und personalisierte Rückmeldungen gibt. Die Hightechsensoren werden Daten in Echtzeit an Smartphone- und Internetschnittstellen liefern, mit denen riskantes Verhalten hervorgehoben wird und dem Benutzer geholfen wird, seine täglichen Gewohnheiten und seinen Lebensstil zu ändern. Dadurch erhofft sich das SPLENDID-Projekt eine direkte Kommunikation mit den Jugendlichen, die am meisten dem Risiko für Fettleibigkeit ausgesetzt sind, und die Prävention ernsthafter Gesundheitsprobleme. Fettleibigkeit ist natürlich nur eine Seite der Medaille. Kinder und Jugendliche können aber auch unter anderen Essstörungen leiden, wie Bulimie und Anorexie, die ebenfalls zu ernsthaften Gesundheitsproblemen beitragen können. Anorexia nervosa zeichnet sich durch extremes Hungern aus, das bis zum Verhungern und übermäßigen Gewichtsverlust geht. Die Sensortechnologie und die direkte Rückmeldung, die das innovative SPLENDID-Projekt vorstellt, kann auch von Personen mit möglichen Essstörungen verwendet werden. Verhaltensmuster bei Fettleibigkeit und Essstörungen bilden sich bereits in jungen Jahren heraus und müssen sofort beeinflusst werden. Deshalb zielt das Projekt auf Jugendliche und Kinder. Das SPLENDID-Konsortium vereint Expertenwissen aus der Neuroendokrinologie, klinischen Praxis, Mikroelektronik, Signalverarbeitung und dem personalisierten Gesundheitsmanagement. Die europäischen Partner stammen aus Griechenland, den Niederlanden, Spanien, Schweden und der Schweiz. An dem Projekt beteiligt sich die Internationale Englische Schule (International Engelska skolan) in Schweden, die ein nachweisliches Interesse an der Verbesserung der Gesundheit ihrer Schülerschaft hat.Weitere Informationen sind abrufbar unter: SPLENDID http://splendid.ee.auth.gr/

Länder

Griechenland