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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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SEYLE identifiziert "unsichtbare" jugendliche Risikogruppe mit Depressionsrisiko

Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit und der Grundstein für eine gute psychische Gesundheit wird in den frühen und Jugendjahren unseres Lebens gelegt. Wenn sich in jungen Jahren psychische Gesundheitsprobleme entwickeln, werden diese mit zunehmendem Alter oft ve...

Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit und der Grundstein für eine gute psychische Gesundheit wird in den frühen und Jugendjahren unseres Lebens gelegt. Wenn sich in jungen Jahren psychische Gesundheitsprobleme entwickeln, werden diese mit zunehmendem Alter oft verstärkt und beeinflussen nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Familie und die Gesellschaft als Ganzes. Während sich die Mehrheit der jungen Menschen in der EU einer guten psychischen Gesundheit erfreuen, leiden 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Entwicklungsstörungen, emotionalen oder Verhaltensproblemen und rund 12 Prozent haben eine klinisch diagnostizierte psychische Störung. Dies sind nur die jungen Menschen, bei denen Diagnosen gestellt wurden, darüber hinaus gibts es viele junge Menschen, die als "gefährdet" gelten'. Die meisten von uns sind mit den offensichtlichen Risikofaktoren, die traditionell mit Depressionen verbunden sind, vertraut. Verhaltensstörungen oder Alkohol- und Drogenkonsum lösen sofort die Alarmglocken im Kopf aus. Allerdings hat eine aktuelle Studie, die am Karolinska Institutet in Schweden als Teil des SEYLE-Projekts ("Saving and Empowering Young Lives in Europe") durchgeführt wurde, subtilere Risikofaktoren aufgedeckt, die ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Laut der Studie gehören Jugendliche, die eine Kombination aus geringer körperlicher Aktivität, hoher Mediennutzung und reduziertem Schlaf aufweisen, zu einer "unsichtbaren Risikogruppe", die eine hohe Prävalenz von Depressionen und psychiatrischen Symptome zeigt. Die Studie fand heraus, dass 58 Prozent der Befragten zur Gruppe mit niedrigem Risiko, 13 Prozent der Personen zur Gruppe mit hohem Risiko und der Rest zu dieser "unsichtbaren" Gruppe gehören. Es wäre einfach, diese Warnzeichen als "typisches Teenager-Verhalten" abzutun, jedoch hat diese "unsichtbare" Risikogruppe eine ähnliche Prävalenz hinsichtlich Selbstmordgedanken, Angst, Sub-Threshold-Depression und Depression wie die Grupe mit hohem Risiko, deren Verhalten extremer und expliziter ist. Vladimir Carli, Erstautor der Studie vom Nationalen Zentrum für Suizidprävention und Prävention psychischer Krankheiten (National Centre for Suicide Prevention and Prevention of Mental Ill-Health, NASP) am Karolinska Institutet, stellte fest: "Fast 30 Prozent der Jugendlichen im der Cluster der "unsichtbaren" Gruppe besaß hohe Werte an psychopathologischen Symptomen. Obwohl die Gruppe mit hohem Risiko leicht durch Verhalten wie Alkohol- und Drogenkonsum identifiziert werden kann, sind sich Eltern und Lehrern wahrscheinlich nicht bewusst, dass Jugendliche in der "unsichtbaren" Risikogruppe in Gefahr sind." Die Studie ist die erste, die die Gesamtprävalenz einer breiteren Palette von Risikoverhalten und Lebensstilen und ihren Zusammenhang mit Krankheitssymptomen unter europäischen Jugendlichen einschätzt. Die Ergebnisse, die in der Februarausgabe von World Psychiatry veröffentlicht wurden, tragen zur Arbeit von SEYLE bei, um Gesundheit bei Jugendlichen durch die Vermeidung von Risikobereitschaft und selbstzerstörerischem Verhaltensweisen zu fördern. Das SEYLE-Projekt hat Interventionen im Bereich der Kinderpsychiatrie, Anthropologie und Suizidologie in acht Ländern entwickelt und implementiert und produziert Baseline-Daten zu fast 9 000 Jugendlichen im Schulalter.Weitere Informationen sind abrufbar unter: SEYLE http://www.seyle.eu/ Projektdatenblatt

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