In komplexen Krisensituationen noch bessere Entscheidungen treffen
Heute sind mehr Menschen als je zuvor von Katastrophen bedroht. Das gilt für natürliche Gefahren ebenso wie für vom Menschen verursachte Katastrophen. Überdies können als Folge solcher Ereignisse chemische, biologische, radiologische und nukleare Verseuchungsgefahren entstehen. Die betroffenen Regionen werden immer größer und Soforthilfe und Wiederaufbau sind dementsprechend langwierig, kostenaufwendig und komplex. Das gilt vor allem, wenn eine Dekontamination erforderlich ist. Das von der EU finanzierte DESTRIERO-Projekt hat die Lösung einiger dieser Probleme durch die Entwicklung einer nächsten Generation von Bedarfsbewertungsinstrumenten nach Ende der Krise zur Planung von Soforthilfe und Wiederaufbau zum Ziel. Internationale Organisationen unternehmen erhebliche Anstrengungen zur Koordinierung der Interessengruppen in den einer Katastrophe folgenden frühen Stadien des Soforthilfemanagements. Es steht jedoch kein unterstützendes Softwareinstrument zur Verfügung und bei der Optimierung der Koordination auf operativer Ebene bestehen immer noch bedeutende Lücken. DESTRIERO zielt darauf ab, diese Lücken mit einem hochentwickelten Mehrfachkriterien-Entscheidungsanalyseinstrument zu füllen. Ein derartiges Support-Tool wird die Prioritäten in der Wiederaufbauphase nach einer Krise und beim Treffen strategischer Entscheidungen festlegen. Das Projekt soll außerdem den Informationsaustausch zwischen den Hilfsorganisationen und deren Informationssystemen zwecks koordinierter Schadens- und Bedarfsanalyse sowie Soforthilfe- und Wiederaufbaumaßnahmen verstärken. Das Instrument wird mit der Erleichterung einer koordinierten Schadens- und Bedarfsanalyse und folglich der Unterstützung der Soforthilfe- und Wiederaufbauplanung zur Eindämmung der wirtschaftlichen und humanitären Auswirkungen von Katastrophen und zur Beschleunigung der notwendigen Maßnahmen zur Wiederherstellung einer Situation beitragen, die "nahe der Ausgangssituation" ist. Das Projekt startete im vergangenen September in Neapel. Man legte die Grundlagen für die zukünftige Arbeit unter Leitung von Agata Priolo, der Projektkoordinatorin von e-GEOS, einem Telespazio-Unternehmen und führenden internationalen Akteur des Geodatengeschäfts. Cliodhna McGuirk, Geschäftsführerin des DESTRIERO-Partners Saadian, in einem Kommentar: "Es besteht die reale und wachsende Notwendigkeit der stärkeren Koordinierung langfristiger Wiederaufbaumaßnahmen nach großen Katastrophen in Europa und der Welt. Aus unserer Sicht kann DESTRIERO eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung einer Plattform zum Informationsaustausch über Soforthilfe- und Wiederaufbauorganisationen spielen, was eine effektivere Entscheidungsfindung und eine bessere Nutzung der Ressourcen zur Folge haben wird. DESTRIERO wird auf einzigartige Weise das PDNA-Framework (Post-Crisis Damage and Needs Assessment, Schadens- und Bedarfsanalyse nach Krisen- oder Katastrophenende) unterstützen, um diese Ziele zu erreichen. Das DESTRIERO-Konsortium vereint ein breitangelegtes Spektrum an Expertenwissen von Endanwendern, aus der Forschung sowie von Hochschul- und Industriepartnern aus ganz Europa." DESTRIERO ist auf drei Jahre angelegt und erhält 3 Millionen EUR an Finanzmitteln von der Europäischen Kommission. Das Projekt hat 13 Partner aus neun Ländern, darunter auch drei Endanwender. Projektkoordinator ist e-GEOS, die weiteren Partner sind SESM (Italien), CINI (Italien), Thales (Frankreich), Amper (Spanien), UPV (Spanien), Fraunhofer (Deutschland), Innovalia (Spanien), ITTI (Polen), Saadian (Irland), AMI (Portugal), PSNI (Vereinigtes Königreich) und SGSP (Polen).Weitere Informationen finden Sie unter: DESTRIERO http://www.destriero-fp7.eu(öffnet in neuem Fenster) Projektdatenblatt
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