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Inhalt archiviert am 2024-05-24

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Energiesektor wird intelligent!

Das Zeitalter des Internets der Dinge (engl.: Internet of Things, IoT) beginnt: eine schöne neue Welt mit "intelligenten Objekten", die sich untereinander und mit ihrer Umwelt austauschen und interagieren können. Dieses neue IoT-Ökosystem wird unsere Fähigkeiten stärken, um un...

Das Zeitalter des Internets der Dinge (engl.: Internet of Things, IoT) beginnt: eine schöne neue Welt mit "intelligenten Objekten", die sich untereinander und mit ihrer Umwelt austauschen und interagieren können. Dieses neue IoT-Ökosystem wird unsere Fähigkeiten stärken, um unsere Verkehrs-, Gesundheits- und Energiesysteme besser überwachen, ineinandergreifen lassen und diese schließlich verbessern zu können. Edoardo Calia vom Istituto Superiore Mario Boella (ISMB), einem IKT-Forschungsinstitut, nahm an der Tagung der European Biomass Association (AEBIOM) in dieser Woche teil, um mit den Teilnehmern darüber zu diskutieren, wie das IoT die Energieindustrie an "Intelligenz" gewinnen lassen wird. "IKT und Energie werden normalerweise als zwei voneinander unabhängige Dinge betrachtet. IKT kann jedoch für eine Reihe von Funktionen extrem hilfreich sein: Überwachung, die sogenannte "Aktivierung", d. h. Fernüberwachung und -steuerung, und anschließend die interessierten Gemeinschaften beteiligen", sagte er. Das größte Problem des Energiesektors in den Netzen ist das Management von Spitzenzeiten. Im Zeitalter des IoT könnte man dieses Problem bewältigen. "In unserem Zuhause könnten alle Geräte miteinander kommunizieren. Sie könnten mit dem Stromnetz kommunizieren und Informationen zu ihrem Verbrauch generieren. Sind diese Informationen erfasst, lassen sich Entscheidungen für das Gesamtsystem treffen. Intelligente Haushaltsgeräte etwa könnten entscheiden, wann sie sich selbst einschalten und zwar auf der Grundlage der Verfügbarkeit des Stromnetzes und von Energie." Es gibt jedoch Hindernisse, um einen wirklich intelligenten Energiesektor zu erreichen. Calia zufolge benötigen wir Standardisierung und neue Geschäftsmodelle. "Der Verfahrensteil des Internets der Dinge ist bislang nach nicht gut eingerichtet. Wenn man Dienstleistungen auf dem Internet der Dinge basieren möchte, benötigt man Geschäftsmodelle, man benötigt die erforderlichen Verfahren, die bislang noch nicht existieren. Diese müssen eingeführt oder verändert werden und das geht einfach langsamer." Calia fährt fort: "Das Problem besteht auf zwei Seiten: Erstens bei der Standardisierung. Es gibt keine allgemein vereinbarten Protokolle für den Austausch von energiebezogenen Informationen. Auf der anderen Seiten werden Politiken benötigt, die normalerweise von öffentlichen Verwaltungen und Körperschaften aufgestellt werden. Obwohl Calia der Ansicht ist, dass wir keine weitere Forschungen zur Technologieentwicklung benötigen, brauchen wir aber Forschung zur Durchführung. "Aus technischer Sicht sind wir bereits angekommen ... Die Forschung sollte sich nicht auf die Erschaffung neuer Geräte und neuer Technologien konzentrieren, sondern darauf, wie diese einzusetzen sind und wie mit den Geräten interagiert werden kann. Das nennen wir Interaktionsdesign - vom Menschen zu einer intelligenten Systemschnittstelle." Edoardo Calia und sein Team beim ISBM arbeiten derzeit an zahlreichen intelligenten Energieprojekten. "Wir betreiben ein Projekt mit der Nationalen Energieagentur (ENEA) in Italien. Dort gibt es viele Daten zu Kraftwerken und zu Standorten mit dem höchsten Energieverbrauch, doch hier handelt es sich lediglich um einen riesigen Haufen von Formularen, die niemand versteht. Wir fangen jetzt damit an, diese Informationen zu transformieren, indem wir die Daten in eine Datenbank einspeisen und eine Engine schaffen, um diese zu verarbeiten und leicht verständliche Grafiken zu erstellen." ISMB leitet auch das EU-finanzierte Projekt ALMANAC ("Reliable Smart Secure Internet Of Things For Smart Cities"). "Dahinter steckt die Ideen, intelligente Vorrichtungen in die Stromnetze einschließlich Wasser- und Heiznetze, zu integrieren, so dass diese auch so intelligent werden, dass sie Informationen generieren und diese mit den Nutzern austauschen können. In diesem Fall könnte die Forschung auch Auswirkungen auf das Nutzerverhalten haben. Wir lernen, welches Verhalten zu viel Energie verbraucht und welche Verhaltensweisen mit dem generellen Effizienzprinzip kompatibel sind."Weitere Informationen sind abrufbar unter: ALMANAC AEBIOM European Bioenergy Conference 2014 http://www.aebiom.org/conference/