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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Wissenschaft im Trend: Forscher verwenden HIV im Kampf gegen HIV

Seit dem Beginn der dem Beginn der HIV-Epidemie haben sich fast 75 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert und etwa 36 Millionen Menschen sind durch HIV gestorben. Im Jahr 2012 wurden in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum 29.000 neue HIV-Fälle gemeldet. Doch in dies...

Seit dem Beginn der dem Beginn der HIV-Epidemie haben sich fast 75 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert und etwa 36 Millionen Menschen sind durch HIV gestorben. Im Jahr 2012 wurden in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum 29.000 neue HIV-Fälle gemeldet. Doch in dieser Woche berichten Medien, dass Forscher eine Methode entdeckt haben, bei der das Virus als Waffe im Kampf gegen Erbkrankheiten und langfristig auch gegen HIV selbst eingesetzt wird. RT zufolge ist es Forschern an der Universität Aarhus gelungen, HIV-Partikeln zu verändern, um Humangenome in einem "Hit-and-run" genannten Verfahren zu reparieren. Dies bedeutet, dass HIV-Partikeln bald so ausgerüstet werden können, dass sie Erbkrankheiten und das Virus selbst behandeln können. Den Forschern in Aarhus ist es gelungen, die HI-Viruspartikeln so zu verändern, dass sie gleichzeitig in unserem Genom über biologische Prozesse "ausschneiden und einsetzen" können. Die veränderten Partikeln werden wirksam in Gefäße mit "Scheren" umgewandelt, um den fehlerhaften Teil eines Genoms herauszuschneiden, und in biologisches Material, um das Loch zu schließen. Jacob Giehm Mikkelsen, außerordentlicher Professor für Genetik an der Universität Aarhus, erklärt: "Jetzt können wir gleichzeitig den Teil des Genoms herauszuschneiden, der in kranken Zellen fehlerhaft ist, und die Lücke schließen, die in der genetischen Information entsteht, die wir dem Genom entnommen haben. Der neue Aspekt ist, dass wir die Schere und das Pflaster in den HIV-Partikeln zusammenbringen können, und das ist in dieser Weise noch niemandem gelungen." Science Alert bemerkt, dass diese neue Technik viel sicherer ist als vorangegangene "Cut and Paste"-Methoden. Bei dieser Technik hat die "Schere", mit der DNA abgeschnitten wird, die Form von kurzlebigen Proteinen, die von den modifizierten HI-Viruspartikeln getragen werden. Dies bedeutet, dass sie sich nicht replizieren können und unkontrollierbar abschneiden würden. Bei älteren Techniken war dies ein Anlass zur Sorge. Professor Mikkelsen erläutert: "In der Vergangenheit wurde das Gen für die Schere in die Zellen transferiert, was gefährlich ist, da die Zelle weiterhin Scheren produziert, die unkontrollierbar mit dem Abschneiden beginnen können. Da wir die Schere in der Form eines Proteins herstellen, kann sie nur wenige Stunden lang funktionieren und ist anschließend zerstört. Und wir stellen sicher, dass das Viruspartikel auch ein Stückchen genetisches Material mitbringt, um das Loch zu schließen." Die Forscher haben dies als "Hit-and-Run"-Technik bezeichnet, da dieses Verfahren sehr schnell ist und keine Spuren hinterlässt. Design & Trend berichtet, dass mit dieser Technik die Zellen sogar mit Genen ausgestattet werden könnten, die bestimmte Krebsarten sowie bestimmte Erbkrankheiten bekämpfen. Yujia Cai aus dem Forschungsteam sagt abschließend: "Durch die Veränderung relevanter Zellen im Immunsystem (T-Zellen) können wir diese gegen HIV-Infektionen resistent machen und sie vielleicht auch gleichzeitig mit Genen ausstatten, die den Kampf gegen das HI-Virus unterstützen."