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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Erfinder der Spitzenklasse mit Europäischem Erfinderpreis 2014 geehrt

In der vergangenen Woche wurden Erfinder aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Japan und den Vereinigten Staaten mit dem Europäischen Erfinderpreis 2014 geehrt. Auf dieser Zeremonie, die als Europas Oscar für Technologie und Innovation b...

In der vergangenen Woche wurden Erfinder aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Japan und den Vereinigten Staaten mit dem Europäischen Erfinderpreis 2014 geehrt. Auf dieser Zeremonie, die als Europas Oscar für Technologie und Innovation bezeichnet wird, wurde Artur Fischer, der deutsche "Erfinderkönig", der bewundernswerte 1 100 Patentanmeldungen und Gebrauchsmuster sein eigen nennt, mit dem Erfinderpreis in der Kategorie "Lebenswerk" geehrt. Fischer gehört zu den erfolgreichsten Erfindern aller Zeiten. Seine nach ihm benannte Erfindung der Fischer-Dübel hat 1958 den Bausektor revolutioniert. Täglich werden mehr als zehn Millionen Fischer-Dübel produziert. Zu seinen weiteren Erfindungen zählen unter anderem das erste synchronisierte Blitzlichtgerät und der Fischertechnik-Baukasten. Fünf weitere Finalisten, die aus 300 Vorschlägen ausgewählt wurden, sind mit Preisen für ihre bemerkenswerten Erfindungen auf den Gebieten Umwelttechnik, Mechanik, medizinische Biotechnologie, Pharmazeutik und Digitalisierung ausgezeichnet worden. Egal, ob ein neues Tuberkulosemedikament, ein DNA-Schnelltest, ein Wasseraufbereitungssystem mit niedrigem Energiebedarf, der QR-Code oder das 3D-Drucken - alle in Berlin geehrten Erfindungen tragen zu unserem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt bei. Ein wirksames Tuberkulosemedikament Koen Andries (Belgien) und Jérôme Guillemont (Frankreich) wurden in der Kategorie "Industrie" für ihren Beitrag zur Entwicklung des ersten neuen wirksamen Tuberkulosemedikaments in 40 Jahren ausgezeichnet. Das Medikament verkürzt die Behandlungszeiten für TB erheblich und ermöglicht eine vollständige Genesung. Die Arbeit von Andries und Guillemont wird globale Auswirkungen haben. TB steht an zweiter Stelle hinter HIV/AIDS als größte Todesursache weltweit aufgrund einer Einzelinfektion. Im Jahr 2012 sind 8,6 Millionen Menschen an Tuberkulose erkrankt und 1,3 Millionen Menschen an dieser Erkrankung gestorben. Wasseraufbereitung mit niedrigem Energiebedarf Holme Jensen, Claus Hélix-Nielsen und Danielle Keller (Dänemark) erhielten in Kategorie "Kleine und mittlere Unternehmen" (KMU) den Preis für ihre Erfindung einer mit Aquaporinen beschichteten Membran für die Wasseraufbereitung, mit der Wasser ohne großen Energiebedarf gereinigt werden kann. Dies kann sich als eine lebensverändernde Erfindung für 1,5 Milliarden Menschen weltweit erweisen, die keinen Zugang zu Trinkwasser haben. DNA-Schnelltest Christofer Toumazou erfand den DNA-Schnelltest, der das Genom eines Menschen innerhalb von Minuten ohne die bisher erforderlichen Laboranalysen entschlüsseln kann. Dieser Meilenstein auf dem Weg zu einem innovativen Gesundheitswesen wurde in der Kategorie "Forschung" ausgezeichnet. Er basiert auf einem Mikrochip, der genetische Störungen unmittelbar entdecken kann. Der Chip wird in einen USB-Stick eingesteckt und liefert sofort Ergebnisse, die direkt am Computer ausgewertet werden können. Mit diesem Stick lässt sich eine Prädisposition für Erbkrankheiten direkt entdecken und auch bestimmen, ob ein Patient bestimmte Medikamente abbauen kann. 3D-Drucken Charles W. Hull aus den Vereinigten Staaten ist der Erfinder des 3D-Druckens - einer Technologie, die derzeit in zahlreichen Bereichen, von der Automobilindustrie bis zu Medizintechnik eingesetzt wird und eine wahre Revolution in der industriellen Produktion ausgelöst hat. Zwar gibt es inzwischen viele verschiedene 3D-Druck-Verfahren, sie beruhen jedoch letztlich alle auf Hulls ursprünglicher Erfindung aus dem Jahr 1983. Hull wurde in der Kategorie "Außereuropäische Staaten" ausgezeichnet. Der QR-Code Masahiro Hara, Takayuki Nagaya und Team (Japan) sind die Erfinder des QR-Codes (Quick Responce Code). Sie kennen diesen Code sicherlich von Plakaten und Werbung, doch er kommt auch in anderen Bereichen zur Anwendung, etwa bei der Bestandsverwaltung in Fabriken oder bei der Markierung biologischer Proben. Da es sich beim QR-Code um eine Erfindung handelt, die unter allen in Berlin ausgezeichneten Erfindungen besonders leicht wiederzuerkennen ist, ist es nicht verwunderlich, dass sie den Publikumspreis erhalten hat.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Europäisches Patentamt http://www.epo.org/index_de.html