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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Randomised controlled trial to evaluate electronic Symptom Management using the Advanced Symptom Management System (ASyMS) Remote Technology for patients with cancers

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Smartphone-App rettet Leben: Fernüberwachung von Symptomen bei Krebspatienten

Das Konsortium von eSMART will Personen unterstützen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, , denn bisher werden sie meist mit den Nebenwirkungen ihrer Behandlung alleingelassen, sobald sie das Krankenhaus verlassen haben. Mit einem mobilen Überwachungssystem soll jetzt ein schnelleres medizinisches Eingreifen möglich werden.

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Oft ist eine der ersten Fragen der Patientinnen und Patienten, denen eine Chemotherapie bevorsteht: Welche möglichen Nebenwirkungen gibt es und wie kann ich sie in den Griff kriegen? Die medizinischen Fachkräfte tun während der Behandlung zwar ihr Möglichstes, doch außerhalb des Krankenhauses haben sie keine Kontrolle mehr. Hat der Patient einmal das Krankenhaus verlassen, muss er meist zu Hause allein mit den Nebenwirkungen zurechtkommen, ohne Hilfe. „Krebspatienten werden oft ambulant versorgt. Wenn zu Hause die direkte Überwachung durch medizinische Fachkräfte fehlt, können Symptome möglicherweise nur suboptimal behandelt werden, da die Patienten manchmal vergessen, die Mediziner rechtzeitig über Symptome zu informieren. Dadurch können sich Symptome verschlimmern, vielleicht sogar so weit, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen“, erklärt Roma Maguire, Professorin für Digitale Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der University of Strathclyde. Als Koordinatorin des Projekts eSMART (Randomised controlled trial to evaluate electronic Symptom Management using the Advanced Symptom Management System (ASyMS) Remote Technology for patients with cancers), vertraut Prof. Maguire auf mobile Technologie, um die Krebsbehandlung zu verbessern. In Zusammenarbeit mit 13 Krebszentren aus fünf EU-Ländern hatte sie sich die letzten fünf Jahre der Entwicklung und Erprobung von ASyMS verschrieben, einem System, das die Nebenwirkungen einer Chemotherapie aus der Ferne überwachen und entsprechende Hilfe anbieten kann.

Feste Abläufe

Das Projektteam fand über 800 Patientinnen und Patienten mit Brust-, Dickdarm- oder Blutkrebs, die in der Projektlaufzeit mindestens vier Zyklen Chemotherapie erhielten. Als sie wieder zu Hause waren, sollten sie jeden Tag einen festen Ablauf wiederholen: auf ihrem Handy einen Fragebogen zu Symptomen ausfüllen und ihre Temperatur protokollieren. „Im Systemserver steckt ein evidenzbasierter Algorithmus. Er analysiert die Berichte der Patienten und wenn es irgendwelche besorgniserregenden Symptome geben sollte, alarmiert er in Echtzeit Ärzte oder Pflegekräfte. Wenige Minuten, nachdem der Fragebogen ausgefüllt ist, werden die Mediziner über Symptome informiert, die genauer betrachtet und behandelt werden müssen“, so Prof. Maguire. „Zusätzlich bietet das System den Patienten evidenzbasierte Ratschläge, wie sie ihre Symptome selbst in den Griff bekommen können.“ Sobald ein Fragebogen ausgefüllt wurde, werden die medizinischen Fachkräfte in der Klinik innerhalb von Minuten informiert. Grüner Alarm heißt, dass der Patient oder die Patientin seine oder ihre Symptome zu Hause ohne klinische Intervention behandeln kann. Werden die Symptome so schlimm, dass es problematisch wird, schaltet der Alarm auf gelb um. Das heißt, dass innerhalb von acht Stunden ein Arzt hinzugezogen werden sollte. Der rote Alarm wird bei schweren oder lebensbedrohlichen Symptomen ausgegeben. Diese sollten dann unverzüglich innerhalb von 30 Minuten behandelt werden.

Geringere Belastung

Wie Prof. Maguire erklärt, soll eSMART hauptsächlich evaluieren, ob ASyMS die Symptombelastung von Chemotherapiepatienten reduzieren kann: „Uns interessiert auch, ob das System Ängste von Patienten lindern, den Bedarf an unterstützender Pflege senken, die Lebensqualität verbessern und die Patienten dazu anregen kann, sich selbst stärker an der Behandlung ihrer Symptome zu beteiligen. Außerdem wollen wir noch herausfinden, ob das System wirtschaftlich ist.“ Bei der Evaluierung des Systems werden Veränderungen der Behandlungsergebnisse anhand einer Reihe von Kennzahlen gemessen, die sich auf Berichte zu Ergebnissen aus Patientensicht beziehen und in anderen Studien mit Krebspatienten validiert worden sind. Aktuell steht die Evaluierung kurz vor dem Abschluss. Sobald die Ergebnisse veröffentlicht wurden, will das Team sicherstellen, dass das System unter realen Bedingungen in der klinischen Pflege zum Einsatz kommen kann. Geplant sind bereits erweiterte Funktionen mit Hilfe von zusätzlicher KI und untersucht wird eine mögliche Ausweitung der Anwendung auf Überlebensraten bei Krebs.

Schlüsselbegriffe

eSMART, Krebs, Überwachung, Nebenwirkungen

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