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Brustkrebs: EU-Finanzmittel führen zu neuen Werkzeugen und Lösungen

Brustkrebs bedroht mehr als alle anderen Krebsarten das Leben der Frauen: Tatsächlich wird jede achte Frau in der EU noch vor ihrem 85. Geburtstag an Brustkrebs erkranken. Die Daten des Europäischen Krebsinformationssystems (ECIS) lassen erkennen, dass 2018 mehr als 400 000 neue Fälle diagnostiziert wurden. Die Initiative gegen Brustkrebs der Europäischen Kommission (ECIBC) möchte mit der Verbesserung der Qualität der europäischen Dienstleistungen rund um Brustkrebs die Belastung durch Krebs senken und die vermeidbaren Unterschiede in Bezug auf die Inzidenz, Prävalenz, Mortalität von und das Überleben nach Brustkrebs verringern.

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In der nächsten Phase des Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizont Europa, das von 2021 bis 2027 mit einem vorgeschlagenen Budget von 100 Mrd. EUR laufen wird, stellt Krebs eine wichtige Priorität dar. Erstmalig werden innerhalb des Programms „Missionen“ eingerichtet, welche „die Wirkung EU-finanzierter Forschung und Innovation durch Mobilisierung von Investitionen und EU-weiten Anstrengungen im Hinblick auf messbare Ziele innerhalb eines festen Zeitrahmens rund um Themen verstärken, die das tägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger betreffen.“ Die Krebsforschung wird ein Aufgabenbereich der fünf Missionen sein.

Verbesserung in Sicht, aber der Weg ist noch weit

Wie die Studie feststellt, ist in den letzten zehn Jahren die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs in der EU um fast 12 % gesunken. 2019 werden voraussichtlich 13,36 Frauen von 100 000 der Krankheit zum Opfer fallen, wohingegen es im Zeitraum 2005 bis 2009 noch 16,44 Frauen von 100 000 waren. Die Forschenden fanden heraus, dass in sechs der größten Länder des Blocks heute durchschnittlich 13 bis 14 Todesfälle pro 100 000 Frauen eintreten. Zudem hat sich die Gesamtprognose für die europäischen Brustkrebspatientinnen deutlich verbessert, aber es bleibt noch immer viel zu tun. Spiegel dieser Tatsache ist das breite Spektrum EU-finanzierter Forschung, die sich von großen internationalen Projekten bis hin zu Einzelstipendien erstreckt. Schwerpunkt der Unterstützung der EU für innovative Unternehmen der Bereiche Biowissenschaften und Diagnostik durch das zweckbestimmte KMU-Instrument der EU ist es, Forschungsergebnisse aus dem Labor hinaus in die Welt zu schicken und sie in Werkzeuge umzuwandeln, derer sich die Gesundheitssysteme bedienen können. Verbesserte Vorsorgeuntersuchungen der Bevölkerung zur Optimierung von Früherkennung und Diagnose sowie neue Methoden der Behandlungssteuerung spielen eine Schlüsselrolle bei der Senkung der Zahl der Todesfälle in ganz Europa. Die Unterstützung der EU für Projekte, wie sie beispielsweise im Results Pack enthalten sind, ergibt zukunftsweisende Lösungen, mit deren Hilfe die Zahl der Frauen gesenkt werden kann, die durch diese Krankheit ums Leben kommen.

EU-Unterstützung rettet Leben

Die in diesem CORDIS Results Pack vorgestellten EU-finanzierten Projekte zeigen die Vielfalt der von der EU geförderten Forschung. Große Konsortien, die eng zusammenarbeiten, um Zugang zu grenzüberschreitenden Daten und einen echten Einblick in die Krankheit zu erhalten, unabhängig voneinander arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ein Stipendium unterstützt ihre Forschungsziele verfolgen, KMU, die finanziert werden, um Prototypen in Werkzeuge umzuwandeln: Die Europäische Union forscht auf allen Wegen, um Leben zu retten. Mit detailliertem Wissen über die molekularen Eigenschaften von Stammzellen hofft das Projekt BRECASTEM, neue Behandlungen und gezieltere Therapien vorantreiben zu können. EpiPredict hat das systemische Verhalten von Brustkrebszellen nach einer Hormonbehandlung kartiert. An den Ergebnissen lässt sich ablesen, wie Tumoren ihre „Erscheinungsform“ verändern, um Krebsbehandlungen unter Einsatz epigenetischer Mechanismen zu umgehen. Das Projekt INTHER hat ein innovatives Gerät für die minimalinvasive immunstimulierende interstitielle Laser-Thermotherapie (imILT) entwickelt. Das Funktionsprinzip der Therapie besteht darin, dass der Tumor direkt angegriffen und das körpereigene Immunsystem des Patienten dazu angeregt wird, andere Tumoren (derselben Krebsart) anzugreifen. Bisher war die klinische Pathologie – also Aussagen über Hormonrezeptorstatus, Alter, Tumorgröße, Grad und Lymphknotenbeteiligung – der entscheidende Faktor für die ärztliche Therapiewahl bei Brustkrebs. Sie lässt jedoch keine Rückschlüsse auf das Rezidivrisiko bei über- oder unterbehandelten Patientinnen zu. Das Projekt MammaPrint, das an zwei frühere RP6- und RP7-Projekte anknüpft, soll das Gesamtgenom der Patientinnen analysieren und außerdem eine molekulare Signatur bestätigen, die mit Krebsrezidiven assoziiert sein könnte. „Das Projekt MATADOR ist der Entwicklung eines neuen zellbasierten Tests zum Wirkstoffscreening gewidmet, der jene Substanzen identifizieren kann, welche am besten in die epithelial-mesenchymale Transition eingreifen. Jedoch wird auch zellbasiertes Screening einige Frauen nicht davor bewahren, sich einer Operation unterziehen zu müssen. Der ONCOscanner ist eine innovative Lösung zur intraoperativen Begutachtung von entnommenem Gewebe während der chirurgischen Entfernung von kanzerogenem Brustgewebe. Diese Sonde kann noch während des chirurgischen Eingriffs Brustkrebsgewebe erkennen und so den Erhalt von gesundem Gewebe und die Ergebnisse lokaler Behandlungen verbessern.

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