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Building-integrated photovoltaic technologies and systems for large-scale market deployment

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Solartechnologie führt Europa näher an Niedrigstenergiegebäude heran

Mit der Technologie für gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV) werden Eigenschaften von Solaranlagen in Gebäude integriert, um Strom zu erzeugen. Damit die ambitionierten Energieeffizienzziele der EU erreicht werden können, müssen jedoch noch einige Markthindernisse überwunden werden.

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Der GIPV-Markt wächst, was vor allem auf die zunehmend anspruchsvollere Gesetzgebung zur Energieleistung von Gebäuden zurückzuführen ist. Fehlende ganzheitliche Lösungen, welche die Nachfrage von Entscheidungsträgern und Endnutzern bedienen, verhinderten bisher jedoch die Marktaufnahme. Überwindung bestehender Herausforderungen der GIPV-Technologie „Für die Entwicklung von hocheffizienten und multifunktionalen energieerzeugenden Baumaterialien sind gemeinsame Anstrengungen der Industrie notwendig. Nur so können weltweit Marktmöglichkeiten für die Wertschöpfungsketten der europäischen PV-Industrie und Baubranche geschaffen werden“, sagt Dr. Eduardo Roman, Koordinator des EU-finanzierten Projekts PVSITES. Kostenreduzierung, Designflexibilität, hohe Leistung, langfristige Zuverlässigkeit, Ästhetik und eine Standardisierung sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften stehen der Markteinführung im Weg. Alles in allem soll „der Weg für einen globalen GIPV-Markt geebnet werden, der von der europäischen Industrie angeführt wird.“ PVSITES befindet sich nun in seinem letzten Jahr und demonstriert bereits zahlreiche GIPV-Lösungen, die sich mit der europäischen Politik und dem rechtlichen Rahmen vollständig vereinbaren lassen. Im Rahmen des Projekts wurden eine Vielzahl von ästhetischen, leistungsstarken und kostengünstigen Siliziummodulen aus Glas sowie eine Dünnschicht-Modultechnologie auf Basis von Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS) auf Metall entwickelt. Das PVSITES-Team hat die kristallinen Silizium- und CIGS-BIPV-Module erfolgreich getestet und die Konformität mit PV- und Baustandards nachgewiesen. „Es ist eine der ersten umfassenden Anwendungen der neuen europäischen Normen für GIPV – wenn nicht sogar die erste ihrer Art“, merkt Dr. Roman an. Das Team hat mehrere Produkte an Außenprüfständen in Spanien und Frankreich installiert und überwacht. Im Bereich der Leistungselektronik haben die Projektpartner einen Wechselrichter-Prototypen auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) hergestellt und die ersten Tests durchgeführt. Außerdem haben sie einen kostengünstigen 10 kW-Speicherwechselrichter nach den entsprechenden Normen entwickelt, überprüft und vollständig charakterisiert. Die Teammitglieder entwickelten eine Software-Plattform, um die Energiebilanz von Gebäuden und die Produktion von GIPV-Systemen unter realen Betriebsbedingungen gemeinsam zu simulieren. Es wurde eine Version entwickelt, die noch nicht für die Markteinführung gedacht ist. Sie ist kostenlos erhältlich. Außerdem werden Webinare zum Software-Tool und seiner Verwendung veranstaltet. In Belgien, Spanien, Frankreich und der Schweiz wurden sieben Demonstrationsanlagen in Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden errichtet. Diese Anlagen werden mindestens ein Jahr lang überwacht, um Informationen aus erster Hand zur Technologieleistung zusammenzutragen. Bei kostenlosen Schulungen an den Demonstrationsstandorten können Fachleute und Studierende mehr über GIPV-Produkte, die Installation, das Design, die Anwendung und Sicherheitsfragen erfahren. GIPV-Produkte für einen breiteren Einsatz Nach Aussage von Dr. Roman „wird PVSITES die Sichtbarkeit der GIPV-Technologie in und außerhalb von Europa erhöhen sowie die europäische GIPV-Industrie und Baubranche durch eine deutliche Steigerung der installierten Leistung stärken.“ Der wirtschaftliche Erfolg konnte dank der starken Geschäftsstrategien der Herstellerfirmen, die auf die einzelnen entwickelten Technologien zugeschnitten wurden, frühzeitig erreicht werden. Viele Projektpartner konnten die GIPV-Produkte von PVSITES an Märkte in Afrika, Europa und den Vereinigten Staaten verkaufen. „Wir werden nicht nur Interessengruppen und die Öffentlichkeit für GIPV-Lösungen, sondern auch für die Erzeugung erneuerbarer Energien an sich stärker sensibilisieren“, so Dr. Roman abschließend.

Schlüsselbegriffe

PVSITES, gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV), Energie, Gebäude, Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS), PV, Modul, Software

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