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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Wissenschaft im Trend: Gibt es Planeten im All, die bewohnbarer sind als die Erde?

Eine neue Studie behauptet, dass fremde Planeten vielfältigere Lebensformen beherbergen könnten als die Erde.

Weltraum icon Weltraum

Die Erde ist der einzige bekannte Planet, auf dem es vor Leben nur so wimmelt, aber das könnte sich bald ändern. Laut Forschungsergebnissen, die auf der vor Kurzem in Barcelona ausgerichteten Goldschmidt Geochemistry Conference vorgestellt wurden, ist es vorstellbar, dass die Erde nicht der beste Planet zum Leben ist. „Dies ist ein überraschendes Ergebnis“, so die Forschungsleiterin an der Universität Chicago Dr. Stephanie Olson in einer Erklärung. „Es zeigt uns, dass die Bedingungen auf einigen Exoplaneten mit günstigen Ozeanzirkulationsmustern besser für Lebensformen geeignet sein könnten, die vielfältiger und aktiver sind als das Leben auf der Erde.“

Bewohnbare Welten in weiter Ferne? Unsere Ozeane bergen die Antwort in sich

Dr. Olsons Forschungsteam nutzte von der NASA entwickelte Software, um das Klima und die Ozeane auf verschiedenen Arten von Exoplaneten, das heißt Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, zu simulieren. Das Team wollte herausfinden, auf welchen Exoplaneten sich basierend auf der Ozeanzirkulation Leben entwickeln und halten würde. „Die Suche der NASA nach Leben im Universum konzentriert sich auf Planeten in der sogenannten habitablen Zone. Dabei handelt es sich um Welten, die das Potenzial für Ozeane aus flüssigem Wasser haben. Aber nicht alle Ozeane sind gleichermaßen lebensfreundlich – und einige Ozeane sind aufgrund ihrer globalen Zirkulationsmuster besser für Lebensformen geeignet als andere.“ Die Forscher fanden heraus, dass Exoplaneten gegebenenfalls sogar mehr Lebensformen eine Heimat bieten könnten, als auf unserem Planeten existieren. Diese fernen Planeten könnten bessere Bedingungen für das Gedeihen von Leben aufweisen als die Erde selbst. Einige werden eine bessere Ozeanzirkulation haben, die die für die Entwicklung von Lebensformen nötigen Vorgänge steuert. Aufgrund dieser Eigenschaften könnten sie bewohnbarer sein. Die dortigen Bedingungen könnten einen gesunden Fluss von Nährstoffen durch die Ozeane fördern, erklärt Dr. Olson: „Das Leben in den Ozeanen der Erde beruht auf dem Auftrieb (aufwärtsgerichtete Strömung), der Nährstoffe aus den Untiefen des Ozeans zurück in die sonnenbeschienenen oberen Schichten bringt, in denen photosynthetische Lebensformen leben. Mehr Auftrieb bedeutet einen größeren Nährstoffnachschub, was wiederum zu mehr biologischer Aktivität führt. Nach diesen Bedingungen müssen wir auf Exoplaneten Ausschau halten.“

Die perfekten Bedingungen für Leben auf fremden Planeten

Um zu bestimmen, welche Exoplaneten den effizientesten Auftrieb und folglich die lebensfreundlichsten Ozeane aufweisen, verwendeten die Forscher ein Ozeanzirkulationsmodell. „Wir erkannten, dass eine höhere atmosphärische Dichte, langsamere Rotationsgeschwindigkeiten und das Vorhandensein von Kontinenten zu höheren Auftriebsraten beitragen. Eine weitere Schlussfolgerung ist, dass die Erde vielleicht nicht das Optimum der Bewohnbarkeit darstellt – und dass sich Lebensformen an anderen Orten vielleicht eines noch lebensfreundlicheren Planeten erfreuen können als unsere Erde.“ Die Forschungsergebnisse könnten sich erheblich auf die Art und Weise auswirken, wie wir nach fremden Lebensformen suchen, sowie auf die Werkzeuge wie Teleskope, die dafür notwendig sind. „Da wir jetzt wissen, wonach wir suchen müssen, ist es an der Zeit, mit der Suche anzufangen“, schloss Dr. Olson. „Wir erwarten, dass die Ozeane bei der Regulierung einiger der überzeugendsten aus der Ferne erkennbaren Lebenszeichen auf bewohnbaren Planeten wichtig sind, aber unser Verständnis von Ozeanen außerhalb unseres Sonnensystems ist aktuell sehr unvollständig“, so Prof. Chris Reinhard vom Georgia Institute of Technology in den Vereinigten Staaten, der nicht an der Studie beteiligt war. „Dr. Olsons Arbeit stellt einen bedeutenden und aufregenden Schritt nach vorne dar, was unser Wissen über die Ozeanografie von Exoplaneten angeht.“

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