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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Ein Finger am Puls der Sensorentwicklung

EU-finanzierte Forscher werden Ihren preisgekrönten thermischen Fingerabdrucksensor auf einer renommierten europäischen Konferenz vorstellen.

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Wenn man einst an Fingerabdrucksensoren dachte, brachte man sie nur mit der Strafverfolgung und Unternehmenssicherheit in Verbindung. Jetzt sind sie so allgegenwärtig, dass man sie sogar in Mobiltelefonen findet. Die biometrischen Technologien in solchen Sensoren basieren vor allem auf optischen oder Siliziumkomponenten. Diese unterliegen jedoch verschiedenen Einschränkungen. Optische Sensoren sind sperrig, unflexibel und kostspielig. Siliziumsensoren kosten zwar weniger, sind aber ebenfalls unflexibel und haben nur eine kleine Erfassungsfläche. Das EU-finanzierte Projekt PYCSEL (PYroelectric Conformable SEnsor matrix for Large area applications in security and safety) überwindet diese Nachteile, indem es flexible Elektronik einsetzte, die als „Thin, Organic and Large Area Electronics“ (TOLAE) bekannt ist. TOLAE-Sensoren sind dünn (weniger als 200 μm Durchmesser), flexibel sowie kostengünstig und bieten eine hohe Auflösung (500 ppi) sowie eine große aktive Fläche (76 mm x 81 mm). Unter Verwendung dieser Technologie entwickelte das Projektteam einen schlanken thermischen Fingerabdrucksensor, der kostengünstig hochauflösende Bilder der Fingerabdrücke liefert. Somit ist der Sensor ideal für Anwendungen in Chipkarten und in der Automobilbranche geeignet, wie zum Beispiel in Lenkrädern oder Schaltknüppeln. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Ein-Finger-Sensor mit 256 x 256 Pixeln bei 500 ppi. Außerdem ist es der erste Fingerabdrucksensor der Welt, der aus gedruckten pyroelektrischen Schichten auf Polyvinylidenfluoridbasis über einer aktiven Dünnschichttransistormatrix aus Indium-Gallium-Zink-Oxid auf einer elastischen dünnen Kunststofffolie besteht. Das Gerät ist ein aktiver thermischer Fingerabdrucksensor. Wenn die Grate der Papillarleisten die Pixel berühren, übertragen sie Hitze, wodurch ein Temperaturunterschied zu den Tälern entsteht, die nicht mit dem Sensor in Berührung kommen.

Teilnahme an einer bevorstehenden Konferenz

Der Sensor wird auf der diesjährigen EAB Research Projects Conference vorgestellt und vorgeführt, die vom 16. bis zum 18. September in Darmstadt stattfinden wird. Die Konferenz konzentriert sich auf Forschung in den Bereichen Biometrie und Identitätsmanagement aus ganz Europa. Es handelt sich um die derzeit größte EU-finanzierte Veranstaltung ihrer Art, welche Teilnehmer aus akademischen Kreisen, der Industrie und öffentlich-rechtlichen Einrichtungen anzieht. Bereits preisgekrönt Das innovative Bauteil wurde ebenfalls bereits auf der Konferenz und Messe LOPEC vorgeführt, die im März auf der Messe München stattfand. Auf dieser Veranstaltung gewann PYCSEL den Preis für die beste Vorstellung eines öffentlich finanzierten Projekts im Wettbewerb, den die Organic and Printed Electronics Association (OE-A) für Anwendungen ausrichtete, die organische und gedruckte Elektronik enthalten. Während der OE-A-Vorführung erstellte der Sensor seine ersten Bilder. PYCSEL hat das langfristige Ziel, einen Sensor mit 1 500 x 1 600 Pixeln und einem aktiven Bereich von 75 x 80 mm² zu entwickeln, der vier Finger gleichzeitig erfassen kann. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom französischen Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien koordiniert und befindet sich zurzeit in seinem dritten und letzten Jahr. Es endet im Dezember. Weitere Informationen: PYCSEL-Projektwebsite

Länder

Frankreich

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