Künstliche Intelligenz stärkt die intelligenten Arbeitskräfte der Zukunft
Die im Rahmen des Projekts Factory2Fit (Empowering and participatory adaptation of factory automation to fit for workers) entwickelten KI-Lösungen wurden konzipiert, damit Arbeitskräfte mehr Einfluss auf ihre Arbeit haben und mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen und ihre Kompetenzentwicklung erhalten. Die endgültigen Lösungen wurden in Industrieumgebungen erprobt und zeigten die positiven Auswirkungen, die KI sowohl auf die Produktivität als auch auf das Wohlbefinden der Arbeitskräfte haben kann. Seit Abschluss des Projekts wurden einige dieser Instrumente, wie z. B. ein Wissensaustauschsystem, von Projektpartnern in der Industrie integriert, während Forschungspartner derzeit nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten suchen. „Eine wichtige Lehre war, dass bei der zunehmenden Automatisierung in Fabriken Technologien reibungslos in menschliches Fachwissen integriert werden sollten“, sagt Projektkoordinatorin Eija Kaasinen von VTT in Finnland. „Für die Benutzerakzeptanz und breite Einführung müssen neue Lösungen die individuellen Merkmale, Fähigkeiten und Vorlieben der Arbeitskräfte berücksichtigen.“
Menschen im Mittelpunkt der Lösungen
Intelligente Fabriken verwenden IKT-Technologien, um die Produktion zu planen, zu überwachen und zu steuern. Sie haben das Potential, eine höhere Betriebseffizienz zu erzielen, individuelle Kundenanforderungen zu erfüllen und den Arbeitskräften höher qualifizierte Arbeitsplätze zu bieten. Angesichts der wachsenden Besorgnis über die Auswirkungen der Automatisierung auf die Arbeitsplätze ist es jedoch entscheidend, dass der Mensch im Mittelpunkt von Fabriklösungen steht. In dieser Hinsicht wird zunehmend anerkannt, dass Technologie nicht als Bedrohung angesehen werden sollte, sondern vielmehr als Gelegenheit, Arbeitsumgebungen neu zu gestalten, bei denen Beschäftigte als Fachkräfte berücksichtigt werden. In diesem Sinne wurde das Gesamtkonzept des Projekts Factory2Fit entworfen. „Unser Ziel war es, auf den Menschen ausgerichtete Fabriklösungen zu testen, Arbeitsabläufe zu verbessern und Mitarbeiter einzubeziehen“, erklärt Kaasinen. „Jede intelligente Fabriklösung sollte berücksichtigen, dass die Technologie selbst nicht intelligent ist. Es ist die Kombination aus fortschrittlicher Technologie und menschlichem Praxiswissen, die intelligent ist.“ Das Projekt Factory2Fit begann mit der Beobachtung und Befragung von Arbeitskräften und anderen Fachleuten der Industrie, um ein gründliches Verständnis ihrer Bedürfnisse und Erwartungen zu erhalten. Arbeitskräfte von Pilotunternehmen nahmen an zahlreichen gemeinsamen Entwurfs- und Bewertungsaktivitäten teil. Anschließend entwickelten die Projektpartner Instrumente, die Arbeitskräften bei der Ausschöpfung ihres Potentials am Arbeitsplatz helfen.
Intelligente Instrumente für Fachkräfte
Zu den erfolgreichen Instrumenten gehört eine intelligente Lösung zur Aufgabenverteilung, die als Teil eines umfassenderen Entscheidungshilfesystems entwickelt wurde, um der Fabrikleitung bei der Aufgabenzuweisung zu helfen. Das Instrument nutzt einen evolutionären Algorithmus, der mehrere Kriterien wie Fähigkeiten, Möglichkeiten und persönliche Vorlieben des Personals berücksichtigt. Außerdem wurde ein Feedback-Dashboard für Arbeitskräfte entwickelt, um persönliches Feedback zu Leistungen und Wohlbefinden zu geben. Als Hilfestellung für die Arbeitskräfte, ihre eigene Arbeit zu beeinflussen, wurden verschiedene Lösungen erarbeitet. Es wurde zum Beispiel eine virtuelle Fabrik gebaut, um Ideen in gemeinsamen Sitzungen mit Arbeitskräften und anderen Beteiligten der Arbeitsgemeinschaft zu testen und weiterzuentwickeln. Auch neuartige Spielifizierungstechniken wurden eingesetzt, um den Wissensaustausch zu fördern. Die Instrumente können in zahlreichen Industrie- und Arbeitsumgebungen integriert werden. „Diese Lösungen zur Einbindung der Arbeitsgemeinschaft, einschließlich Lösungen für Wissensaustausch, Schulung und partizipatives Design, wurden mit den Industriepartnern Continental [später CPT Group GmbH], Prima Power und UTRC erprobt“, erläutert Kaasinen. „Die Pilotvorhaben erwiesen sich als sehr erfolgreich. 93 % der industriellen Abnehmer unterstützten die Einführung von Lösungen. Dies zeigt, dass die Arbeitskräfte bereit sind, aktivere Rollen bei der Gestaltung ihrer eigenen Arbeit zu übernehmen. Eine eingebundene Arbeitsgemeinschaft ist flexibel und auf Veränderungen vorbereitet, da sich das Personal nicht nur für seine tägliche Leistung, sondern auch für die Zukunft des Unternehmens verantwortlich füht. Wenn Menschen ihre Arbeit beeinflussen können, empfinden sie diese als sinnvoller.“
Schlüsselbegriffe
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