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Screening for Chronic Kidney Disease (CKD) among Older People across Europe (SCOPE)

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Bessere Vorsorge gegen chronisches Nierenversagen

Neuen Forschungen zufolge können Vorsorgeuntersuchungen auf chronisches Nierenversagen das Krankheitsmanagement verbessern und damit die Folgen der Erkrankung für ältere Menschen abmildern.

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Chronisches Nierenversagen kann in jedem Alter auftreten, besonders aber bei älteren Menschen. In der erwachsenen Bevölkerung sind etwa 13 % betroffen, bei den über 75-Jährigen hingegen bereits 50 %. Dies wird vor allem in Europa zum Problem, da inzwischen 23 % der Bevölkerung mindestens 65 Jahre alt sind und die Erkrankungshäufigkeit steigt. „Mit zunehmender Bevölkerungsalterung in den Industrieländern häufen sich auch chronisches Nierenversagen und damit einhergehende Komplikationen“, erläutert Fabrizia Lattanzio, wissenschaftliche Leiterin des Altersforschungsinstituts Istituto Nazionale Ricovero e Cura per Anziani, INRCA, Italien. „Vor diesem Hintergrund müssen wir die adäquate Versorgung der älteren Bevölkerung gewährleisten und ihre Lebensqualität verbessern – und das beginnt bereits bei Vorsorgeuntersuchungen.“ Laut Lattanzio ist die derzeitige Methode zur Vorsorge gegen chronisches Nierenversagen heterogen, fragmentiert, ungenau und insgesamt ineffektiv, sodass das EU-finanzierte Projekt SCOPE hier den Schwerpunkt setzte. „Wir wollten die Vorsorgeprogramme besser auf ältere Bevölkerungsgruppen, insbesondere Risikopersonen, abstimmen und entsprechend neue Empfehlungen ausgeben“, erklärt Lattanzio, die das Projekt auch koordiniert hat.

Aufbau einer umfassenden Datenbank

Im Mittelpunkt des Projekts stand die Bewertung des prädiktiven Werts und der Kostenwirksamkeit verschiedenster Vorsorgeuntersuchungen auf chronisches Nierenversagen vor allem im späteren Alter. „Das Ziel war, den Weg für eine genauere Erkennung von chronischem Nierenversagen und letztlich bessere Behandlung dieser fragilen Bevölkerungsgruppe ebnen“, so Lattanzio. Das Projekt registrierte zunächst eine willkürlich ausgewählte Studienpopulation ohne strenge Ein- oder Ausschlusskriterien. „Wesentlich schwieriger war es jedoch, die eigentliche Untersuchungskohorte mit 2 435 Teilnehmenden zusammenzustellen, da diese teils hochbetagt und gebrechlich waren“, bemerkt Lattanzio. „Allerdings personalisierten wir die Maßnahmen und wandelten sie entsprechend ab, sodass diese große Teilnehmerzahl erreicht wurde.“ Anschließend wurde in klinischen und Laborstudien ein umfassender Datensatz mit sowohl Basismessungen als auch einer zweijährigen Nachuntersuchung erhoben, die das Projekt zusammen mit fast 200 000 biologischen Proben später anderen Forschenden zur Verfügung stellte. „Was SCOPE so interessant macht, ist die umfassende geriatrische Beurteilung im Zuge der Vorsorgeuntersuchung“, bemerkt Lattanzio. „Eine umfassende geriatrische Beurteilung ist eine Bewertungstechnologie, die zeigt, in welchem Maße Parameter wie Multimorbidität, Polypharmazie, Gebrechlichkeit und Behinderung den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflussen können.“

Auf dem Weg zu neuen Methoden

Die Ergebnisse von SCOPE brachten die Entwicklung neuer klinischer Leitlinien zur Vorsorge und Behandlung von chronischem Nierenversagen wesentlich voran und lieferte Empfehlungen für geriatrische Beurteilungen, die die Behandlungskosten für diese Erkrankung senken können. Zudem verwies das Projekt aber auch auf die wichtige Rolle der Vorsorge. Lattanzio fasst abschließend zusammen: „Unsere Forschung hat schlüssig gezeigt, wie Vorsorgeuntersuchungen das Krankheitsmanagement und Wohlbefinden im Alter verbessern können, was den Weg für neue Methoden ebnet, um die Nierenfunktion älterer Menschen anhand von Biomarkern zu beurteilen.“

Schlüsselbegriffe

SCOPE, chronisches Nierenversagen, Vorsorge, umfassende geriatrische Untersuchung, Niere

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