CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2024-05-22

Article available in the following languages:

Haben Sie in diesem Sommer ein wenig Angst vor dem Klimawandel?

Eine bedeutsame VN-Studie warnt davor, dass sich der Zustand unseres Planeten schneller verschlechtert als bisher angenommen.

Grundlagenforschung icon Grundlagenforschung

Europa hat in diesem Sommer alles erlebt – von katastrophalen Waldbränden über tödliche Überschwemmungen bis hin zu heftigen Hitzewellen. Am 9. August schlug ein wichtiger wissenschaftlicher Bericht der Vereinten Nationen (VN) Alarm für die gesamte Menschheit. Lediglich 24 Stunden später wurde in Italien mit 48,8 °C der Rekord für die wärmste jemals in Europa gemessene Temperatur aufgestellt. Der bisherige Rekord bestand seit 1977.

Ein Weckruf

Man muss beim Klima nicht vom Fach sein, um zu erkennen, dass extreme Klimaereignisse immer häufiger auftreten. Der Bericht bekräftigt nur, was wir ohnehin bereits wissen. VN-Generalsekretär António Guterres nahm in einer Erklärung kein Blatt vor den Mund und bezeichnete den Bericht als „Alarmstufe Rot für die Menschheit“. Er fügte hinzu: „Die Alarmglocken schrillen, und die Beweise sind unwiderlegbar: Die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe und der Abholzung von Wäldern ersticken unseren Planeten und bringen Milliarden Menschen in unmittelbare Gefahr. Die globale Erwärmung wirkt sich auf alle Regionen der Erde aus und viele der Veränderungen sind bald unumkehrbar.“ „Dieser Bericht öffnet uns die Augen“, kommentierte Valérie Masson-Delmotte, Mitglied des Teams des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (auch „Weltklimarat“ genannt), der den Bericht erstellt hat, in einer Pressemitteilung. „Wir verfügen jetzt über ein viel klareres Bild des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Klimas. Das ist wichtig, um zu verstehen, was uns bevorsteht, was wir tun können und wie wir uns vorbereiten können.“ Im Wesentlichen besagt der Bericht, dass sich die Erde schneller erwärmt als vorhergesagt. Wer ist Schuld daran? Die Menschen. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir nicht in der Lage sein, die globale Erwärmung auf das im Übereinkommen von Paris im Jahr 2015 festgelegte Ziel von 1,5 °C zu begrenzen. Ist das alles nur Schwarzmalerei? Nein, sagt die Autorin des Berichts und Klimatologin Dr. Friederike Otto von der Universität Oxford. Eine Verringerung der globalen Erwärmung minimiert die Wahrscheinlichkeit, diese Kippelemente auszulösen“, gab sie gegenüber der „BBC“ zu verstehen. „Wir sind nicht dem Untergang geweiht.“ „Wenn wir jetzt unsere Kräfte bündeln, können wir die Klimakatastrophe abwenden“, so VN-Generalsekretär Guterres in seiner Erklärung. „Doch der heutige Bericht verdeutlicht, dass keine Zeit mehr für Verzögerungen und kein Platz für Ausreden da ist.“

Online-Karte zeigt, was die Veränderungen des Klimas für Sie bedeuten

Möchten Sie wissen, was in Zukunft mit unserem Planeten geschehen wird? Diese Informationen stehen Ihnen jetzt zur Verfügung. Der Weltklimarat hat einen anwendungsfreundlichen interaktiven Atlas eingeführt, der Szenarien des Klimawandels überall auf der Welt darstellt. Zoomen Sie doch einfach mal auf Ihre europäische Region und erfahren Sie, was sich bis zum Jahr 2100 ändern könnte. Klicken Sie sich einfach durch die Karte – von Niederschlägen und Temperaturspitzen bis hin zum Anstieg des Meeresspiegels. Sie können auch einen Vergleich mit früheren Statistiken aufstellen. Laden Sie die Daten herunter und geben Sie sie weiter, damit andere Personen ebenfalls wissen, was uns bevorsteht. Die Wissenschaft warnt, dass die Erde unbewohnbar wird, wenn wir uns nicht verpflichten, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen. Warum auf die Staats- und Regierungsoberhäupter und die gesetzgebenden Stellen warten, wenn wir alle zum Klimaschutz beitragen können?

Schlüsselbegriffe

Klima, Klimawandel, globale Erwärmung, Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, Weltklimarat